Studie für Edersee in Auftrag geben
Edertal und Waldeck sind sich einig beim Mobilitätskonzept
Über und um den Edersee: Um den Autoverkehr möglichst zu verringern, wollen die Kommunen an alternativen Konzepten für die Mobilität der Besucher arbeiten. Foto:Archiv
Waldeck/Edertal – Eine Machbarkeitsstudie für ein Verkehrskonzept der Region Edersee ist erklärtes Ziel der politischen Gremien in Edertal und Waldeck. Einstimmig fasste die Stadtverordnetenversammlung in Waldeck die entsprechenden Beschlüsse und stellte dafür 25 000 Euro im Haushalt 2025 bereit. In der Gemeinde Edertal wurde der Beschluss bei fünf Gegenstimmen der CDU und drei Enthaltungen ebenfalls angenommen.
Magistrat und Gemeindevorstand wurden beauftragt, im Verbund mit den vier Gesellschaftern der Edersee Marketing Gesellschaft eine Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben. Sie lautet unter dem förderfähigen Titel: „Klimafreundliche Mobilitätslösung-Machbarkeitsstudie zur Umsetzung von klimafreundlichen Mobilitätslösungen in der Region Edersee.“
Vorausgegangen waren intensive gemeinsame Beratungen der Parlamentsvertreter mit den Bürgermeistern der Kommunen Vöhl, Edertal, Bad Wildungen und Vertretern des Landkreises Waldeck-Frankenberg sowie der Edersee Marketing-Gesellschaft.
In der Stadtverordnetenversammlung in Waldeck erinnerte Jürgen Schanner (Bündnis 90/Die Grünen) an zahlreiche Sitzungen und Arbeitstreffen der Gremien. Herausgekommen sei nun ein gemeinsamer Antrag. In Waldeck wurde er von allen fünf Fraktionen (CDU, SPD, Grüne, FDP und FWG) einstimmig beschlossen. „Mit diesem gleichlautenden Beschluss wollen wir ein großes Zeichen setzen, gegenüber dem Landkreis, der die Hoffnung schon aufgegeben hatte, dass wir an einem Tisch gemeinsam sitzen.“ Vom Landkreis sei auch eine Unterstützung finanzieller Art signalisiert worden.
Besonders bedauerte Schanner, dass die Stadt Bad Wildungen nur sporadisch an den verschiedenen Sitzungen teilgenommen habe und die Machbarkeitsstudie auch nicht mitfinanzieren wolle. Schanner forderte die Fraktionen auf, über ihre politischen Kontakte noch einmal das Gespräch zu den Abgeordneten in der Badestadt zu suchen. Ein Verkehrskonzept am Edersee sei nicht allein die Angelegenheit der direkten Anrainer, sondern im Sinne aller Verkehrsteilnehmer „auch der Stadt Bad Wildungen“.
Ähnlich äußerten sich auch die Mitglieder der Gemeindevertretung im Edertal. Angesichts der Absage des Wildunger Parlaments zeigten sich viele enttäuscht. Die im Beschluss bereitgestellten 25 000 Euro seien jedoch für genau diesen Fall berechnet worden.
Andrea Claudy (CDU) gab zu bedenken, der gemeinsame Beschluss gefährde die Eigenständigkeit und Authentizität der Gemeinde. „Außerdem sind die vorgeschlagenen Ideen weder neu noch wirklich umsetzbar“, kritisierte sie den Vorschlag.
Rainer Pfeffermann (Bündnis 90/Die Grünen) entgegnete, dass man an der Erarbeitung der konkreten Maßnahmen auch den Landkreis und die Bürger beteiligen werde. Immerhin trügen die Bürger als Touristen in der eigenen Region auch zum Verkehr um den Edersee bei.
„Es geht ja erst mal nur darum, das Geld überhaupt zur Verfügung zu haben“, beschwichtigte Andreas Schaake (SPD) schließlich die Fraktionen. Ob und wie man das Geld ausgebe, werde das Parlament aus dann gegebenem Anlass entscheiden.
JAKOB BÜCHSENSCHÜTZ, CORNELIA HÖHNE
2024 WLZ 26. 11.