400-800 n.Chr. Entstehung des Dorfes in der 2. Siedlungsperiode.      „hausen“-Dorfnamen (niederd.) sind hier in der Umgebung      vorherrschend. Höringhausen liegt im Grenzgebiet zwei bedeutsamer      Kulturgrenzen: ick-ich – Linie (hier: ick bzw. eck) sächs. und frank.   Häuser    (hier: sächs. Häuser)
27.07.1043 Abt Druthmar von Corvey weiht die von ihm erbaute   Kirche, St. Magnus,    Diöz. Paderborn, Archid. Horhusen, 1255 Pleban   erwähnt. Patronat corveyisches    Lehen der Herren von Itter, die ihn   1326 an den Grafen von Waldeck    verpfänden. Seit 1568 Patronat bei   Wölfen von Gudenberg.
1267 Kloster Bredelar erwirbt von Sibido von Itter einen Hof in Höringhausen.
14.04.1289 Sibido, Herr von Itter übergibt dem Kloster Netze den vierten Theil des Zehnten    in Horinghusen.
30.05.1289 Hermann, Herr von Itter übergibt dem Kloster Netze die Hälfte seines    Zehnten zu Horinghusen.
1300 Höringhausen hat etwa 25 Haushaltungen.
1308 Thomas plebanus et sacerdos von Horich-husen ist   Zeuge als Alheid,    Heinrich von Valhusen Frau, Tochter Heinrichs von   Alraff, einen Güterverkauf    ihres Vaters an Kloster Haina bestätigt.
1314 Die Herren von Itter trugen die Dörfer Horinghusen und Wammeringhusen dem    Grafen von Ziegenhain zu Lehen auf.
04.12.1324 Thilemann und Johannes von Itter, Gebrüder belehnen   Theoderich und    Heinrich, Söhne des Chunrad, gen. Prunch, mit einem   von Henrich gen. Valehoß    erkauften Mansus (Hof) zu Horinghusen und   zugleich mit einer Wiese gen.    Vormaßingdehagen.
24.05. 1326 Graf Heinrich zu Waldeck erwirbt von den edlen Herren   von Itter Thilemann    und Johann von Itter die Vogtey, das Gericht und   Patronat zu Höringhausen,    samt Zehnten und Gütern zu Schiebenscheid.
1341 Meister Hermann , Kirchherr zu Höringhausen ist Zeuge   bei dem    Lehnsauftrag der Edelherren von Grafschaft über das Schloß   Norderna.
1359 Höringhausen ist bereits eine ittersche Enklave in Waldeck.
1362 Höringhausen wird zur Herrschaft Itter gehörend an   die Wölfe von    Gudenberg verpfändet, die seit 1381 auch Pfandinhaber   von Itter waren und so    das Gebiet um Höringhausen zu einer Enklave im   waldeckischen Territorium    ausbauen konnten.
13.12.1365 Adolf, Herr von Itter bestätigt den Verkauf von einen   Mansus (Hof) zu    Höringhausen, welcher von ihnen an den Bürger   Thonemann Diderich zu    Sachsenhausen und von diesen an das Kloster   Netze geschehen.
1383 Die von E p p e besitzen eine Burg in Höring hausen auf der Grafft.
08.07.1416 Erasmus von Yttere belehnt den Henne Calden, Bürger   zu Sachsenhausen mit    21/2 Morgen Land, gelegen in der „Sudribecke“   bei dem Dorf    Horinkus.
19.12.1440 Erasmus von Itter belehnt den Sachsenh. Bürger Curd Degenhard mit 2 1/2    Morgen Landes zu Hornichhusen.
1454 Höringhäuser Freigut gehörte zum Corbacher Freigericht.
1458 Pfarr und Kirchherr Johannes Steinweg zu Höringhausen ist Zeuge in einer    Lehnsurkunde des Grafen Wolrabe von Waldeck.
1500 Die Höringh. Wasserburg (Grafft) wird „Kemnade“ genannt.
08.12.1542 Richterspruch in Corbach über die Kündigung der Pfandschaft Waldecks bei    den Wölfen von Gudenberg.
1554 Landgraf Philipp von Hessen kündigt den Wölfen von Gudenberg den    hessischen Teil der Pfandschaft.
1561 In Höringh. haben auch die von Kratzenstein“ ein Gut.
1562 Das Reichskammergericht in Leipzig entscheidet im   Prozeß wegen der    Ablösung der hess. Pfandschaft der Wölfe von   Gudenberg zu Gunsten des hess.    Landgrafen. Die Wölfe von Gudenberg   erhalten 3662 Gulden Ablösung und das    halbe Dorf Höringhausen zu   Mannlehen, sowie das Kirchenpatronat in Höringh.
1568 Das Dorf Höringhausen hat 53 Hofstellen.
1586 Im Salbuch der Herrschaft Itter von 1586 und 1625   befindet sich eine    Grenzbeschreibung der Hb’ringh.Grenze gegen   Waldeck, die damals schon der    heute noch gültigen Grenze entsprach.
1598 Großes Pestilenzsterben in Höringhausen. Die Toten mußten in Säcken    beerdigt werden, weil es keine Holzsärge mehr gab.
1607 Das Dorf Oberwerba wird mit der Pfarrei Höringhausen verbunden und bleibt    dabei bis zum Jahre 1688.
1629 Das Dorf Höringhausen hat 22 Haushaltungen und 44 Häuser.
1637 Pest in Höringhausen
1639 Höringhausen kommt mit der Herrschaft Itter an Hessen – Darmstadt.
1649 Das erste Kirchenbuch (Geburten – Copulationen –   Beerdigungen) wurde    durch Pfarrer Justus Scheffer begonnen und bis   zum Jahre 1730 durch die    jeweiligen Pfarrer weitergeführt. Seit der   Jahrhundertwende 1700/1800 ist es    verschollen und nicht mehr   auffindbar.
1650 Höringhausen kommt endgültig zu Hessen-Darmstadt.
1651 Das Salbuch der Pfarre Höringhausen von 1568 wird durch Pastor Justum    Schefferum erneuert.
1655 Schützengesellschaft Höringhausen gegründet.
1663 Erstmalig wird ein Schulmeister Thomas Aßemiß erwähnt.
1674 Der im 30-jährigen Kriege teilweise zerstörte und   abgebrannte Kirchenturm    wird wieder aufgebaut und eine neue Glocke   darin aufgehängt.
1682 In einem im Gemeindearchiv befindlichen   Originalschriftstück ein    Schulmeister Henrich Aßemis aus Höringhausen   erwähnt, der für einen Strother    Bürger schrieb.
1690 In Höringhausen wird die erste Schule erbaut durch Pfarrer Johannes    Scriba.
1704 Erstes amtl. Flurbuch von Höringhausen mit den Eintragungen:                     alle Grundeigentümer, Grundstücke mit ihren Flächengrößen, Kulturart,    Flurnamen, Hausnummern usw.
noch 1704 Damals waren vorhanden:                     62 Wohnhäuser                     1 Kirche                     1 Schule                     3 Mühlen (Schlagmühle, Obere Rickusmühle, untere Rickusmühle)                     Neudorf 450 Einwohner
1731 Kirchenbuch Höringh. mit den Eintragungen aller   Geburten (Taufen,    Copulationen und Beerdigungen) durch Pfarrer   Johannes Heinrich Moebius    begonnen.
21.05.1735 Grundsteinlegung der 2. Kirche
24.06.1739 Einweihung der Kirche
1739 Das Dorf hatte damals 90 Schulkinder
1742 Das Dorf Höringhausen hat 86 Haushaltungen.
1753 Grenzvermarkung der Höringh. Gemarkungsgrenze mit den   großen Grenzsteinen    mit abgerundetem Kopf. Die Grenzsteine tragen   auf der Innenseite den Hess.    Löwen sowie Nr. und Jahreszahl 1753, auf   der waldeckschen Seite den Waldecker    Stern, die Nr. und Jahreszahl   1753. (Auf der etwa 28 km langen Grenze wurden    177 dieser Grenzsteine   Resetzt. Die im Laufe der 200 Jahre zerstörten oder    beschädigten   ursprünglichen Grenzsteine wurden tlw. auch infolge von weiteren      Grenzstreitigkeiten durch solche Grenzsteine ersetzt, die auf der   Innenseite    die Buchstaben G und II (Großherzogtum Hessen), auf der   Wald. Seite die    Buchstaben F und W (Fürstentum Waldeck) tragen.)
1760 Im Siebenjährigen Krieg (1756-1763), vor allem   während der Schlacht bei    Korbach im Juli 1760 als die beiden großen   Armeen Friedrichs des Großen und    des franz. Marschalls Victor   Francois de Brooglie sich hier in der Nähe des    Dorfes gegenüber   lagen, hatte das Dorf schwer zu leiden.
1780 Das Dorf Höringhausen hat 96 Haushaltungen und 688 Einwohner.
1783 Das erste Schulhaus wird abgebrochen und an gleicher Stelle eine neue    Schule erbaut.
1784 Höringhausen hat 70 Schulkinder.
1786 Wegen der großen Not im Dorf wird ein Kornmagazin eingerichtet, um damit    die Saatfrucht sicherzustellen.
1793 In der Nacht vom 22. auf den 23. August war eine   große Feuersbrunst, bei    der 4 Wohnhäuser und eine Scheune abbrannten.   Ein Wohnhaus, mehrere Scheunen    und Ställe wurden beschädigt. Jud   Mordgen und sein Mädgen verbrannten in den    Betten. Nur die   außergewöhnliche Windstille verhütete grös-sere Schäden.
1833 Der Friedhof „Am Komberg“ wird angelegt.
1834 Die Urvermessung (Vermessungstechnische Aufnahme   aller Grundstücke, der    Wälder und des Dorfes für die Einrichtung   eines Parzellenkatasters und die    Erhebung einer Grundsteuer vom   Reinertrage) wird begonnen (ausführender    Geometer Jacob L a h r ). Im   Jahre 1845 ist sie beendet.
1842 Gemeinde Höringhausen kauft die erste Feuerspritze   bei der Firma Henschel    u. Sohn in Kassel. Bis dahin gab es im ganzen   Bezirk Vöhl nur die einzige    vorhandene alte Handspritze vom Jahre   1705 in Vöhl.
1842 In den Jahren 1840-1842 wurden abgelöst (z.T. mit dem   20-fachen    Jahresbetrag) der Netzer Zehnten, Schafzehnten und die   Gefalle.
1842 Die Fürstin Maria zu -Solms-Lich/Oberhessen hatte im   Jahre 1841 einen    Gutsbetrieb in Höringhausen aufgekauft und schon bis   zum Jahre 1843 355    Großhessische Morgen Land erworben und damit die   Voraussetzungen für den    heute noch vorhandenen grossen Hof   geschaffen.
1846-1848 Bau der Straße Arolsen – Bad Wildungen.
1856 Wölfe von Gudenberg (3 Familien) verkaufen ihren gesamten Besitz in    Höringhausen an die Gebrüder Graf in Nieder-Waroldern.
1856 Grundrentenablösung der Kirche Höringhausen.
1858 Abnormes Jahr: Schneewasserflut; 29.7. Frost – alles erfroren
1858 Letztes Freischießen in Höringhausen auf dem Festplatz „Obere    Walme“ und Pflanzung der dort stehenden Linde.
Mitte 1800 Abbruch der oberen Rickusmühle und der Schlagmühle.
1865 Mannergesangverein wird gegründet durch Lehrer Spatz.
1866 Höringhausen erhält eine Poststation.
1866 Herrschaft Itter kommt zu Preußen und damit die Gemeinde Höringhausen zum    Kreis Frankenberg.
1871 Alte Schule (neben Pfarrhaus) wird Armenhaus, die   Schule ist jetzt in dem    von der Gemeinde gekauften Haus Möbus (heute   Hauptstr. 25 -ehemaliges    Lehrerwohnhaus)
1872 132 Schulkinder hat Höringhausen.
1878-1881 Die Verkuppelung (Zusammenlegung der Grundstücke)   wird durchgeführt.    Hiervon ausgeschlossen bleiben das Dorf selbst,   alle Waldungen und die    Grundstücke des ehemaligen Vorwerkes   „Neudorf“. In Verbindung mit    dieser Maßnahme werden erstmals Feldwege   angelegt, die Wiesenbewässerung in    Angriff genommen und die sog.   Dreifelderwirtschaft hört damit auf.
1882 Freiwillige Feuerwehr wird gegründet.
1882 Molkereigenossenschaft wird gegründet.
1889 Raiffeisenkasse Höringhausen wird gegründet.
1900 Das Dorf Höringhausen hat 730 Einwohner.
1903/1904 Gemeinde Höringhausen baut neue Schule mit 3 Klassenräumen und einer    Lehrerwohnung.
1905 Gemeinde-Schwesternstation wird eingerichtet. Schwester betreut    gleichzeitig den Kindergarten.
1908 Turnverein Höringhausen wird gegründet.
1908 Gemeinde Höringhausen kauft die Grundstücke des ehemal. Vorwerkes    „Neudorf“ (300 Morgen).
1909 Abbruch der alten Schule (Armenhaus).
1910 Der ehemalige Wolf von Gudenbergische Hof, einschließlich aller    Grundstücke, die noch zum Hof gehören, wird aufgeteilt.
1910 Das Dorf Höringhausen erhält eine Wasserleitung, Quellen im    „Faulenbruch“, Hochbehälter mit 50 cbm Inhalt „Am    Komberg“.
1916 Das Dorf Höringhausen erhält elektrisches Licht, Endgültige Vollendung    erst nach dem 1. Weltkrieg.
1919 Abbruch der letzten Scheune des alten Hofes Neudorf.
1921 Ehrenmal für die Opfer des ersten Weltkrieges wird errichtet.
1923/1924 Winter vom Nov. bis März 25 – 30 Grad Kälte (viel Wild erfroren).
1926 Gründung eines literarischen Vereins in Höringhausen   durch Lehrer Ihm,    der in vielen Jahren erfolgreiche   Theateraufführungen veranstaltet.
01.04.1929 Der Freistaat Waldeck kommt zu Preußen und damit das Dorf Höringhausen    zum Kreis des Eisenbergs.
1926 Letztes Kriegerfest in Höringhausen des nach dem Kriege 1870/71    gegründeten Kriegervereins (Kyffhäuserkameradschaft).
1927/1928 Im Inneren der Kirche wird erstmalig ein größerer   Umbau vorgenommen    (Chorwand errichtet und neue Decke im Schiff   eingezogen, sowie zahlreiche    Instandsetzungsarbeiten).
1928/1929 Winter vom Nov. bis Ende März tlw. 50 Grad Kälte.
1935 Literarischer Verein löst sich auf. Die vorhandene   Bücherei 100 Bände    werden der neu eingerichteten Gemeindebücherei   geschenkt.
1937/1938 Die Gemeinde Höringhausen baut großes Gemeindehaus mit    Feuerwehr-Gerätehaus, Kindergarten und großem Gemeindesaal.
1939 Gemeinde Höringhausen baut Jugendheim auf der Oberen Walme.
1942 Die Hauptstraße im Dorf erhält im Zuge der Teerung der Landstraße Arolsen    – Bad Wildungen als erste Straße eine Teerdecke.
1953 Auf dem Friedhof wird eine Friedhofskapelle errichtet.
1956 Für die Opfer des 2. Weltkrieges wird ein Kriegerdenkmal errichtet.
1962 Umbau und Erneuerung des Kirchenschiffes.
1962/1963 Winter vom Nov. bis 24.3.1963 (80 cm Schnee).
1964 Neue Quelle zur Wasserleitung wird erschlossen   (zwischen Ober- und    Niederwaroldern) und auf dem „Koppel“ ein neuer   Hochbehälter (60    cbm) errichtet.
1967 Auf dem Friedhof werden die Terrassen angelegt.
1968 Das Dorf Höringhausen hat bei der Volkszählung 246 Wohngebäude, 325    Haushaltungen und 1132 Einwohner.
1969 Nach Abbruch des letzten Restes der fast   1000-jährigen alten    Kirchhofsmauer, wird ein neues Pfarrhaus und   Gemeindehaus errichtet.                     Das alte Pfarrhaus wird mit 9,00 Ar Grund und Boden verkauft.
1971 Das Dorf Höringhausen muß im Zuge der Durchführung   der Hess.    Verwaltungsreform seine Selbständigkeit aufgeben und kommt   zur Großgemeinde    Waldeck mit dem Verwaltungssitz in Sachsenhausen.
1971/1972 Die Gemeinde Höringhausen baut eine Kläranlage.
1972 Friedhofskapelle wird erweitert.