XIX 2021 WLZ 30. 08. Waldecker Pokal: Höringhausen/Meineringhausen jubelt nach Sieg über Korbach

Die Höringhausen/Meineringhausen ist nach 2017 erneut Gewinner des Waldecker Fußball-Pokals der Saison 2020/21. im Endspiel in Anraff triumphierte die Spielgemeinschaft mit 3:1 gegen den TSV/FC Korbach, der die historische Chance auf den ersten Sieg der Vereinegeschichte nicht nutzten. Vor mehr als 500 Zuschauer an einem vom SV Anraff bestens organisierten Endspieltag holte sich der VfR Volkmarsen Platz drei. Bei den Frauen wurde das Finale höchst unterhaltsam: Erst nach 24 Elfmetern setzte sich die SG Landau/Wolfhagen mit 12:11 gegen den TSV Flechtdorf durch. Im Bild bejubelt Höringhausens Adam Pendzich sein vorentscheidendes Tor zum 3:1. schä Foto: malafo   SEITE 28/29

ENDSPIELTAG IM WALDECKER FUSSBALL-POKAL „Hö/Mei“ hat den Pott wieder

Nico Martin knipst besser als Korbach

VON DIRK SCHÄFER

Gewinner und Gratulanten: Das Pokalsiegerteam der SG Höringhausen/Meineringhausen erhielt den Pokal von Landrat Reinhard Kubat (ganz links), stellvertretendem Kreisfußballwart Dirk Emmert (Zweiter von links) und Karl Oppermann, Vorstand der Waldecker Bank (Dritter von rechts). Fotos: malafo

Anraff – Der „Pott“ ist wieder da, wo er hingehört. Das werden sie sicher sagen bei der SG Höringhausen/Meineringhausen. Die Spielgemeinschaft gewann 2017 den Waldecker Pokal, verlor ihn 2019 unglücklich an Mengeringhausen, durfte ihn 2020 nicht zurückgewinnen, weil Corona für eine Absage des Endspiels sorgte. Aber jetzt wird der Name der „Hö/Meier Jungs“ wieder eingraviert, nachdem sie am Samstag in Anraff im Finale aus der Saison 2020/21 den TSV/FC Korbach mit 3:1 (1:0) bezwangen.

„Der Pokal gehört einfach zu uns. Das können wir“, sagte einer, der viel dafür tat, dass er den Wanderpokal stemmen durfte: Nico Martin. „Wir waren einfach geiler, wollten es mehr als der Gegner“, fügte er an. Schon früh hatte der 25-Jährige die Hoffnungen des zahlreichen SG-Anhangs auf einen Sieg genährt, als der Ball nach einem Angriff über links vor seinen Füßen landete und er aus 22 Metern einen Vollspann-Flatterball los ließ – 1:0.

Und in der zweiten Halbzeit waren auch erst fünf Minuten gespielt, als Nico Martin die Feierlichkeiten der Fans weiter anschob. Er zog gegen die aufgerückte und überspielte Korbachs Abwehr von der rechten Außenbahn nach innen und schlenzte das Leder am chancenlosen Ziesmann vorbei zum 2:0 ins lange Eck.

Der zweite „Hö/Mei“-Pokalheld war Adam Pendzich, der wohl noch gar nicht auf dem Platz gewesen wäre, wenn sich nicht der frühere Korbacher im SG-Trikot, Marcel Bangert, kurz vor dem 1:0 wieder am lädierten Knie verletzt hätte. Bangert musste raus. Allzweckwaffe Adam Pendzich kam – und stand in der 63. Minute goldrichtig, um nach einem Angriff über rechts eine Vorarbeit von Justin Schäfer am langen Pfosten zu verwerten.

Beide Arme weit ausgebreitet, drehte Pendzich ab, dem Trainer Martin Wagner das Tor von Herzen gönnte. „Adam wird immer wieder von mir hin- und hergeschoben, wenn ein anderer fehlt. Jetzt hat er sich mal mit ‘nem Abschluss im richtigen Moment belohnt“, so Wagner.

Sein Trainerkollege Uwe Tenbusch wusste nach diesem Tor, dass es schwer werden würde, diesem Finale noch mal eine Wende zu verpassen. Bis zum Ende alles gegeben zu haben, bescheinigte er seiner Elf, die „um erst mal sicher zu stehen und Ruhe im Spielaufbau zu haben“ nur zwei der vielen U20-Spieler in der Startelf enthielt.

Zwei Youngster hatte Tenbusch dann gebracht, und die Joker stachen sofort. Steffen Emdes Flankenlauf über rechts vollendete Kevin Walger in der Mitte zum 1:2 (52.). Danach sofort Gerangel um den Ball, den der Torwart nicht rausrücken wollte. Man merkte: Nach dem Anschlusstreffer – nur zwei Minuten nach dem 2:0 – war mehr Feuer drin im Korbacher Spiel, das druckvoller wurde, die Körpersprache war eine andere. Allerdings kam keine Spannung mehr auf, weil der TSV/FC trotz etwas mehr Ballbesitz im gesamten Spiel zu wenige gefährliche Abschlüsse zustande brachte und keinen Knipser á la Nico Martin in seinen Reihen hatte.

Hingegen lief es für „Hö/Mei“ weitgehend nach Plan: Die SG nutzte mit ihren schnellen Offensivleuten die Räume, war in Zweikämpfen dichter am Mann als der Gegner und besaß gute bis sehr gute Torchancen auf ein höheres Ergebnis.

Feuchtfröhlich feierte der Champion seinen Lieblingstitel, nachdem er neben der Siegprämie von Dirk Emmert die Trophäe überreicht bekommen hatte. Der Neukirchener bestand seine Feuertaufe als „Moderator“, er vertrat den erkrankten Kreisfußballwart Gottfried Henkelmann. Den Korbachern bleibt noch eine Chance – im Gegensatz zur SG sind sie im Pokalwettbewerb 2021/22 noch im Rennen.