2023 WLZ 13. 07. Keltische Musik verzaubert in der Freienhagener Kirche
Zweites Benefizkonzert zugunsten der Orgelsanierung wartet mit Außergewöhnlichem auf
Claire Bénard-Stiller (Ippinghausen) und Frank Kummer (Sontra) alias Korydwenn und Taliesin in der Freienhagener Kirche. Foto: Christiane Trierweiler
Freienhagen – Die zarten Klänge zweier Harfen eröffneten das Konzert von Claire Bénard-Stiller (Ippinghausen) und Frank Kummer (Sontra) alias Korydwenn und Taliesin. Vor einem Zauberwald-Dekor in der Freienhagener Kirche verzauberten sie das Publikum mit keltischer und mittelalterlicher Musik. Übergreifendes Thema der präsentierten Musik aus verschiedenen Jahrhunderten waren Aspekte der Liebe. Kummer spielte die keltische Harfe solo und als Begleitung sowie die irische Rahmentrommel Bodhrán. Bénard-Stiller begleitete sich selbst teilweise an einer mittelalterlichen Harfe. Die ausgebildete Opernsängerin, die auch am Kasseler Opernhaus singt, stammt aus der Bretagne und präsentierte authentisch die traditionellen irischen, walisischen und bretonischen sowie mittelalterlichen Weisen. Die Liedtexte handelten hauptsächlich von unbeantworteter Liebe und Sehnsucht sowie Trauer, zum Beispiel um den Bruder im Krieg oder den fernen Geliebten, wie Bénard-Stiller in kurzen Einleitungen zu den Liedern erklärte.
Viele in der keltischen Musik bekannte Lieder wurden präsentiert – oft gefühlvolle Balladen, die mit einer zarten, schwebenden Stimme zu sanften Harfenklängen gebracht wurden. Beeindruckend war der stimmliche Marathon eines „Hanter dro“, eines traditionellen bretonischen Tanzstücks, das Korydwenn sämtliche Atemtechnik abverlangte: Sie sang beide Teile des als Wechselgesangs gedachten Lieds selbst. Von dem bekannten Gedicht von Walther von der Vogelweide, „Unter den Linden“, gab es eine Vertonung auf eine französische Weise aus dem 12. Jahrhundert. Abgeschlossen wurde mit dem über Simon und Garfunkel bekannt gewordenen Lied „Scarborough Fair“, ursprünglich aus dem Schottland des 17. Jahrhunderts.
Den satten Applaus am Ende dankten Korydwenn und Taliesin dem Publikum mit einer Zugabe – einem weiteren schwungvollen „Hanter dro“, bei dem die Zuhörer mitklatschten. Während draußen die Hitze brüllte, konnten die Besucher bei Korydwenn und Taliesin zu den ungewohnten Klängen aus anderen Ländern wegträumen zu fernen Küsten und Inseln und in ferne Zeiten. Einige Zuhörer kauften CDs, um die keltische und mittelalterliche Musik mit nach Hause nehmen zu können.
Es war das zweite Konzert im Rahmen des Freienhagener Benefizkonzertsommers zugunsten der anvisierten Sanierung der Freienhagener Kirchenorgel. Geldscheine stapelten sich im Spendenkörbchen am Ausgang und so haben Korydwenn und Taliesin nicht nur mit ihrer Musik die Konzertbesucher bereichert, sondern auch ein wertvolles Geschenk für den Erhalt der historischen Friedrich-Martin-Orgel in der Freienhagener Stadtkirche erbracht. Gedankt und ein Präsentkorb überreicht wurde Ihnen vom Pfarrer und Ortskirchenbeirat Freienhagen.
Das nächste Benefizkonzert in der Freienhagener Kirche findet am Samstag, den 12.8. um 17 Uhr statt. Die fünfköpfige Borkener Formation „Kunterbunt“ bringt deutschen und ukrainischen Gesang mit Orgelbegleitung sowie Geigenmusik.
Mehr Infos über den Benefizkonzertsommer und die Orgelsanierung: www.martinorgel.wordpress.com. Mehr Infos über keltische und mittelalterliche Musik aus Ippinghausen unter korydwenn.com. ct