2023 WLZ 02. 02. Freie Wähler schauen in die Zukunft

„Leben und Wohlfühlen in Waldeck Frankenberg“ – Forum in Mandern

VON BARBARA LIESE

Mitglieder und Gäste der Freien Wähler trafen sich, um die Arbeit der kommenden Jahre zu definieren und Lösungen und Perspektiven für den Landkreis zu erarbeiten. Fotos: Barbara Liese

Waldeck-Frankenberg – „In der Stadt leben kann jeder. Auf dem Land leben muss man wollen“: Mit diesem Satz hatte der Kreisvorsitzende der Freien Wähler, Horst-Werner Bremmer, zum Zukunftsforum nach Mandern eingeladen. Dabei galt es, Ideen und Konzepte zu finden, die über alle Generationen und Tätigkeitsfelder hinweg, den Menschen das Leben auf dem Land lebenswert machen.
Was liegt den Bürgern auf dem Herzen? Welche Themen bewegen sie? Wie kann man die ehrenamtliche Arbeit der Freien Wähler in den Ortsbeiräten, in Stadt- und und Gemeindeparlamenten, im Kreistag, in Vereinen und in der Ortsgemeinschaft nutzen, diese Themen voranzubringen? Um diese Fragen zu beantworten und an ihnen die politische Arbeit auszurichten, trafen sich rund 45 Mitglieder der Freien Wähler im Dorfgemeinschaftshaus Mandern, um die Arbeit der kommenden Jahre zu definieren und Lösungsmöglichkeiten und Perspektiven für den Landkreis zu erarbeiten.
Unter der Leitung von Carmen Möller, einer Referentin mit viel Erfahrung in der Unterstützung von Kommunalverwaltungen, entschieden sich die Teilnehmer für verschiedene Themen, die für das Leben und Wohnen in Waldeck-Frankenberg von großer Bedeutung sind. Ausgewählt wurden die Schwerpunkte Arbeit, Wohnen, Gesundheit, Bildung, Mobilität und Kultur. In Kleingruppen wurden die verschiedenen Themen diskutiert. Ziel war es, einen Ist-Zustand darzustellen und eine Perspektive herauszuarbeiten, die Menschen im Landkreis ein zuversichtliches Leben ermöglicht und gleichzeitig politisch umsetzbar ist.

In einem Vortrag über die ersten 365 Tage seiner Amtszeit konnte Landrat Jürgen van der Horst als Gast nicht nur interessante Impulse geben. Er nahm Stellung zu vielen Themen und beantwortete Fragen der Teilnehmer. Zum Ende der Veranstaltung stellten die Teams ihre Ergebnisse vor. Im Bereich Wohnen sprachen sich die Beteiligten besonders für barrierefreie Konzepte aus. Neuen Wohnformen wie etwa Mehrgenerationen- oder Tinyhäusern sollte man in Zukunft offen begegnen. Auch der Rückgang zu kleineren Wohneinheiten wurde diskutiert, um dem erkennbaren Wohnungsmangel entgegenzuwirken. Im Bereich Bildung standen die Sanierung von Schulen und vor allem die Fortsetzung der Digitalisierung im Vordergrund. Für den Bereich der Kultur wurden neue Konzepte entwickelt, die das Vereinsleben unterstützen und Veranstaltungen vereinfachen sollen.

Weitere Zukunftsforen sollen folgen

Pläne für eine qualifizierte Ausbildung, den Ausbau von Breitband und einer weitsichtigen Bodenvorratspolitik für Unternehmen, behandelte die Gruppe zum Thema Arbeit.
In den letzten beiden Schwerpunkten Mobilität und Gesundheit sprachen sich die Teams für Konzepte zur Erweiterung des Schienenverkehrs, zur Weiterentwicklung von Radwegen und auch zum Ausbaustandard von Straßen aus.
In der Diskussion zur Gesundheitssituation im Landkreis war schnell klar, dass die Erhaltung der Krankenhäuser im Vordergrund steht. Um gezielt arbeiten zu können sei es aber wichtig, zunächst genaue Zahlen über den Ist-Zustand der medizinischen Versorgung zu erhalten. Man müsse zum Beispiel wissen, wie viele niedergelassene Ärzte tatsächlich in Waldeck-Frankenberg arbeiten, wie viele Physiotherapeuten, Zahnärzte, aber auch wie viele Apotheken die Patienten versorgen. Bei allen Überlegungen muss immer, da waren sich alle einig, die Gesundheit des Menschen an erster Stelle stehen und nicht der monetäre Aspekt.
Die herausgearbeiteten Ergebnisse sollen zunächst weiter mit den verschiedenen Ortsverbänden diskutiert werden, um sie dann für die politische Arbeit nutzen zu können. Dem 1. Zukunftsforum werden, so ist es geplant, weitere folgen.  bl