XIX 2018 WLZ 9. 5. Motorradclub Höringhausen, Heiße Öfen, tolle Partys

 

 

Spaß mit starkem Wir-Gefühl: die Mitglieder und Angehörigen des Motorradclubs Höringhausen.
Die Motorradtreffen in Höringhausen sind schon legendär. Hier ein Meeting im Jahr 1981.         2 Fotos: Cliff Rüssel

Heiße Öfen, tolle Partys

Chrom, Leder, schwere Maschinen – die Biker haben Hochsaison. Früher hatten sie ein Rocker-Image, heute pflegen sie die Dorfgemeinschaft. Die Biker im Motorrad-Club Höringhausen haben viel Spaß.

Acht motorradbegeisterte junge Männer haben den Motorradclub Höringhausen im Oktober 1971 gegründet, seit 1977 ist der Club eingetragener Verein. Ein Geräteschuppen am Ortsrand in Richtung Ober-Waroldern diente anfangs als Domizil, das Ende 1977 abbrannte. Auf Erbpacht stellte die Stadt Waldeck dann das heutige Gelände an der Walme zur Verfügung. Dort bauten 24 Clubmitglieder 1979 in Eigenleistung das heutige Clubheim, wo bis heute so manche heiße Party gefeiert wurde.

Tolle Gemeinschaft

„Vor allem die gemeinschaftliche Begeisterung am Motorrad fahren motiviert uns bis heute zum Mitmachen“, betont der Erste Vorsitzende, der „Vereinspräsident“ Jürgen Hollweg. Die starke Gemeinschaft, das Zusammengehörigkeitsgefühl spiele eine große Rolle. Mit Freunden am Lagerfeuer sitzen, klönen, aber auch die abendlichen Treffen im vereinseigenen Clubheim sei fester Bestandteil des lebendigen Vereinslebens.
Das Haus ist übrigens für alle Vereinsmitglieder jederzeit offen und wird abends durch einen Thekendienst besetzt, bei dem j eder im Verein mitmacht. Zu den Highlights des Vereins-lebens gehören die jährlichen Clubmeisterschaften. Bei diesen Wettkämpfen messen sich die Biker auf dem Motorrad-Parcours und bei anderen spannenden Geschicklichkeitsspielen. Außerdem nehmen die Höringhäuser regelmäßig mit zwei Renngespannen an historischen Gespannrennen teil. „Natürlich denken wir alle gern an die tollen gemeinschaftlichen Erlebnisse

Die Motoradtreffen in Höringhausen sind schon legendär. Hier ein Meeting im Jahr 1981.

Originell gestaltet: die „Kutte“ des Motorradclub Höringhausen.

Spaß ist immer willkommen. Konrad Klug hilft bei der Reinigungsprozedur.

zurück“, so Hollweg und erinnert an das große, internationale Choppertreffen im Jahr 1981 in Höringhausen, bei dem etwa 5000 Besucher ins Dorf kamen. Überregional bekannt wurden die Höringhäuser Biker durch die Veranstaltung des Joe Cocker-Konzerts im Jahr 1998 auf der Korbacher Hauer. Etwa 7000 Fans kamen, doch die Finanzierung des Events riss ein großes Loch in die Vereinskasse, das die Höringhäuser über mehrere Jahre aus eigener Tasche wieder stopften.

Reisen und Rockkonzerte

Zu den legendären Veranstaltungen gehören auch die Motorradtreffen und Rocknächte in der Sachsenhäuser Stadthalle. Beliebt sind auch die Wochendfahrten zu anderen Motorradvereinen. Und die traditionelle, jährliche Clubfahrt führte die Höringhäuser schon nach Petersburg und ans Nordkap.
„Wir sehen uns als Vorreiter des in den vergangenen Jahren eingesetzten
Motorradbooms“, so Hollweg. 35 Mitglieder im Alter zwischen 39 und 68 Jahren zählt der Club zurzeit, durch die Satzung ist die Zahl auf 40 Mitglieder begrenzt. Doch auch die Angehörigen sind begeistert dabei und im MCH integriert. „Toll, sie stehen voll hinter uns – und um den Nachwuchs machen wir uns keine Sorgen – es gibt schon einige junge Biker, überwiegend aus den eigenen Reihen“, berichtet Hollweg.
Wer dem Verein beitreten möchte, muss mindestens 18 Jahre alt sein, einen Führerschein und ein eigenes Motorrad haben. Nach der Vorstellung beginnt eine einjährige Probezeit bis zur Aufnahme, „er muss halt zu uns passen“, so der „Präsident“.
Der Monatsbeitrag liegt bei 15 Euro, jeder hat etwa neunmal im Jahr Thekendienst, außerdem werden Arbeitseinsätze rund um das Clubhaus organisiert. Und wieviel Zeit jeder ins Motorradfahren investiert, bleibt ihm selbst überlassen.
/Achim Rosdorff