2023 WLZ 15. 06. Neues Leben im alten Pumpenhaus
Familie Schäfer nutzt historisches Freienhagener Gebäude für Ausstellungen
Bescheidübergabe am „Wasserhäuschen“: (von links) Kreis-Bauamtsleiterin Susanne Paulus, Nils und Damaris Schäfer, Kreis-Baudezernent Karl-Friedrich Frese und Kreis-Denkmalschützerin Antje Paul. Foto: Landkreis/pr
Freienhagen – Ein „Kulturdenkmal aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen“ findet sich an der Netzer Straße in Freienhagen: ein Pumpenhaus und Wasserwerk aus dem beginnenden 20. Jahrhundert. Kreis-Baudezernent Karl-Friedrich Frese übergab kürzlich einen Förderbescheid über 25 000 Euro an Familie Schäfer, die das historische Gebäude saniert, um Ausstellungsräume für ihre Firma „Kälteschmiede“ zu schaffen.
Die beiden historischen Bauten werden saniert. Außerdem erhalten sie einen Anbau, der, direkt an das historische Maschinenhaus angrenzend, Büro- und Besprechungsräume im modernen Ambiente aufnimmt.
Frese sieht in dem Projekt ein Paradebeispiel dafür, aus weshalb der Landkreis sein Förderprogramm zur Sanierung alter Bausubstanz aufgelegt habe. Es helfe dem Landkreis dabei, seiner kulturgeschichtlichen Verantwortung gerecht zu werden.
Das umgewidmete Freienhagener Wasserhäuschen der Familie Schäfer sei ein perfektes Beispiel, wie sich im Landkreis dank engagierter Ideen brachliegende Bausubstanz mit neuem Leben füllen lasse. „Ein sehr spannendes Projekt, das Alt und Neu perfekt miteinander verbindet“, sagt der Baudezernent. Die mögliche Maximalförderung von 25 000 Euro aus dem Programm sei darum gerechtfertigt.
Bis die Pläne zur Umnutzung des „Wasserhäuschens“ realisiert werden konnten, waren einige Absprachen zu treffen, alte Akten zu wälzen und Stellungnahmen einzuholen, berichteten Damaris und Nils Schäfer beim Ortstermin. Die Stadt Waldeck und die Untere Naturschutzbehörde mussten eingebunden werden.
Es wurde überlegt, wie sich der benachbarte Teich aufwerten lasse, doch aus Sicherheitsgründen verwarfen die Beteiligten den Gedanken.
Für sie habe jedoch von Anfang an festgestanden: „Das technische Gebäude ist in seinem Jugendstil für Freienhagen so außergewöhnlich und markant, dass wir es unbedingt erhalten wollten – auch als eines von nur wenigen Gebäuden Freienhagens, das noch sichtbar auf die städtische Ausprägung des Ortes hinweist“, erklärt Damaris Schäfer, und Nils Schäfer ergänzt: „Die kunstvollen Details, sowohl in den alten Zeichnungen als auch in der Ausführung der damaligen Zeit, lehren uns Ehrfurcht vor dem Schaffen unserer Vorfahren.“
Dem Kreis sei es wichtig, nicht nur gegen den Leerstand in den Ortskernen zu predigen, sondern mit dem Förderprogramm etwas dagegen zu unternehmen. „Wir möchten Zeichen setzen und unseren Beitrag leisten“, denn auch die Kommunen profitieren von der Fördermöglichkeit“, sagt er. red