XXIII 2022 WLZ 23. 04. Schneller zum schnellen Internet

Vereinbarung von Stadt Waldeck und EWF: Leerrohre bei allen Baustellen

VON CONNY HÖHNE

Die ersten Leerrohre verlegt: Mitarbeiter von EWF, Stadt Waldeck und Bauunternehmen beim Start der Vereinbarung auf Scheid, von links Carolin Knipschild, Bürgermeister Jürgen Vollbracht, Reinhold Seeler, Meik Schmid, Dieter Prießnitz, EWF-Geschäftsführer Stefan Schaller und Nick Schieferdecker. Foto: Höhne

Waldeck – Stadt Waldeck und Energie Waldeck-Frankenberg GmbH (EWF) haben eine Vereinbarung geschlossen: Bei allen künftigen Tiefbauprojekten, an denen die Stadt beteiligt ist, werden Leerrohre mit in den Graben gelegt. Späterer Glasfaserausbau in den Straßen lässt sich damit beschleunigen. Das bringt Vorteile für Bürger, aber auch für die EWF.

Der Mehraufwand sei gering, die Kosten für die Leerrohre übernehme die EWF, sagte Bürgermeister Jürgen Vollbracht. Anwohner, in deren Straßen bereits Leerrohre bis zum Haus liegen, können später schneller an ein Glasfasernetz angebunden werden. Vollbracht: „Schnelles Internet gehört in immer mehr Lebensbereichen einfach mit dazu, sowohl in der Freizeit, aber auch im Home-Office.“

Die ersten Leerrohre im Rahmen dieser Vereinbarung verlegt das Alrafter Straßenbauunternehmen Seeler/Knipschild derzeit auf der Halbinsel Scheid.

Schon seit längerer Zeit verlegt die EWF bei ihren Tiefbaumaßnahmen meist zusätzlich Leerrohre, um ein eigenes Glasfasernetz aufzuspannen. Der Energieversorger brauche nämlich die Infrastruktur auch für eigene Zwecke, informiert EWF-Geschäftsführer Stefan Schaller. Die moderne Netzleittechnik heutiger Energieversorger erfordere einen zuverlässigen Datentransfer. Mit dem Wachstum bei der Elektromobilität und dem dringend nötigen Ausbau erneuerbarer Energien für Straßen- und Wärmeversorgung verändere sich die Rolle der lokalen Energieversorger sehr deutlich, erklärt Schaller. Mehr Berechnungen und Prognosen seien nötig, damit das Netz zuverlässig funktioniere und die Versorgung mit Strom und Gas sicher gestellt werde. „Dafür brauchen wir vernünftige Daten, und was wichtiger ist, eine zuverlässige Infrastruktur für den reibungslosen Datenverkehr.“ Für den Netzbetreiber sei ein Glasfasernetz unverzichtbar.

Davon könnten auch die Bürger profitieren, wenn sie sich privat auf Glasfaser umstellen möchten. Die neu gegründete EWF Connect, ein EWF-Tochterunternehmen, biete verschiedene VDSL-Tarife mit bis zu 250 Mbit/s Downloadgeschwindigkeit je nach Wohnort, informierte Geschäftsführer Nick Schieferdecker.