XIX….NABU Ortsverein Höringhausen e.V., Infoabend „Naturnaher Garten“

NABU Ortsverein Höringhausen e.V.

Infoabend „Naturnaher Garten“

Wie gestalte ich einen natur­nahen Garten, in dem sich heimische Insekten und Vögel wohl fühlen?

Dieser Frage gingen 25 Na­turfreunde nach als sie sich zum Infoabend mit Gedan­kenaustausch im Höringhäu­ser Heimatmuseum trafen. Als Einstieg in die Thematik wurde ein Film des Naturgar­ten e.V. gezeigt, der bereits eindrucksvoll die verschie­densten Gestaltungsmög­lichkeiten naturnaher Gärten mit heimischen Hölzern, Wildblumenwiesen, Stau­denbeeten und Nisthilfen verdeutlichte.

Welche Bedeutung eine naturnahe Gartengestaltung für den Umwelt­schutz haben kann, zeigt sich auch daran, dass alle Gartenflächen in Deutschland zusammen in etwa der Fläche aller deutschen Naturschutz­gebiete entsprechen. Anschließend referierten die NABU-Vorstandmitglieder über die verschiedenen Themen wie die Bedeutung der heimischen Pflanzen als Nahrungsquelle für Tiere.

Beispielhaft ist hier die von Gärtnern wenig geliebte Quecke zu nennen, die für 81 Tierarten als Futterquelle dient. Auch Brennnesseln und Disteln dienen Schmetterlingen und Distelfink als Lebensgrundlagen und können in einem „Wilden Eck“, z.B. neben dem Komposthaufen auch in einem gestalteten Garten ihren Platz finden. Vogelfreundlich wird ein Garten dann, wenn das Nahrungsangebot, z.B. durch Bäume wie die Traubenkir­sche. Kornelkirsche oder Felsenbirne reichhaltig ist und gleichzeitig gute Versteck- und Nistmöglichkeiten geboten werden. Dies kann durch Hecken aus heimischen Sträuchern oder auch Kletterpflanzen wie Efeu, Knö­terich oder Mädesüß erzielt werden. Gleichzeitig können Nistkästen besonders Höhlenbrütern wie Meisen, Gartenrotschwanz oder Sperling als Ersatz für natürliche Baumhöhlen dienen.

Auch Totholz kann sehr dekorativ in Form von Flechtzäunen eingesetzt werden, ebenso wie Trockensteinmauern, die besonders Reptilien, Spin­nen und Bienen als Unterschlupf dienen. Laub- und Reisighaufen sind ideale Winterquartiere für Igel. Auch beim Mähen der Rasenflächen kann ein wichtiger Beitrag zum Schutz der Tiere geleistet werden, indem immer wechselweise Teile des Rasens gemäht werden, bzw. stehen bleiben, so dass insbesondere die Nahrungsquellen der Insekten erhalten bleiben. Die Aussaat von Wildblumenwiesen mit Schafgarbe, Glockenblumen oder wildem Oregano sehen nicht nur schön aus, sondern fördern den Arten­reichtum im heimischen Garten. Aufgrund des seit einigen Jahren beklag­ten Bienensterbens ist es besonders wichtig, die heimischen Wildbienen-, Hummel-, und Wespenarten zu schützen, da diese auch ihren Anteil an der Bestäubung z.B. unserer Obstbäume leisten. Hier können neben Tot­holzobjekten auch Insektenhotels als Brutstätte dienen. Bauanleitungen finden sich dabei auf den Seiten der verschiedenen NABU- Ortsgruppen. Das Ehepaar Krause von der Gärtnerei Krause aus Waldeck-Selbach stand während des Infoabends für Fachfragen zur Verfügung. Vielen Dank an dieser Stelle nochmals für die kompetente Beantwortung der vielfältigen Fragen.

Die nächste Veranstaltung des NABU findet am Montag, den 29.5.2017 mit einer Begehung des Kramhübels, einer vom NABU Höringhausen be­treuten Fläche zwischen Höringhausen und Meineringhausen, unter fach­kundiger Führung von Wolfgang Lehmann vom NABU Korbach statt. Treffpunkt und Uhrzeit werden noch bekanntgegeben.

Nicole Lamm (Pressewartin)