XII….„Jede Begegnung ein Mosaikstein“
Montagsinterview: Jennifer Heise arbeitet für den Kirchenkreis Eder seit zehn Jahren mit Jugendlichen
Von Jörg Schüttler
WILDUNGEN/EDERTAL/ WALDECK. Seit zehn Jahren ist Jenny Heise in der Jugendarbeit des (Alt-)Kirchenkreises Eder tätig. Die WLZ sprach mit ihr über ihre Arbeit.
Welche Erfahrungen haben Sie in den zehn Jahren Jugendarbeit gemacht?
Heise: Ich habe in den letzten zehn Jahren als Jugendarbeiterin beim evangelischen Gesamtverband Waldeck viele Menschen kennenlernen dürfen, viele Erfahrungen gemacht und bin mit ganzem Herzen bei den Kindern und Jugendlichen. Jede einzelne Begegnung ist ein Mosaik- steinchen zu einem Bild, dass sich zehn Jahre entwickeln konnte und auch immer noch wachsen kann und wird. Wenn ich davon einzelne herausnehmen und benennen würde, wären das: Kinder- und Jugendarbeit ist Beziehungsarbeit. Persönlichkeit, Authentizität und ehrliches Interesse und Aufmerksamkeit sind der Boden, auf dem diese wachsen kann.
Was ist das Besondere an dieser Tätigkeit?
Heise: Kinder und Jugendliche bringen eine enorme Energie mit. Diese zu erkennen und sich mitreißen zu las- Jennifer sen, sie freudig Heise aufzunehmen, gibt jeden Tag neue Kraft und Motivation für diese Arbeit. In jedem Menschen steckt etwas Besonderes. Jeder hat eine Gabe für irgendetwas und es ist eine wundervolle Aufgabe, diese entdecken und fördern zu dürfen.
Gab es irgendwelche besonderen (oder lustige) Erlebnisse?
Heise: Es ist immer wieder besonders zu sehen, wie Kinder /Jugendliche sich und ihre Fähigkeiten entdecken, sie ausbauen und einsetzen. Sie äusserlich und innerlich wachsen zu sehen ist das, was mich immer wieder begeistert.
An welchen Projekten arbeiten Sie derzeit mit den Jugendlichen?
Jennifer Heise: „Ich habe verschiedene Gruppen, die sich wöchentlich treffen. Kinder- und Jugendgruppen in Böhne, die Jungschar Sachsenhausen, eine Mädchengruppe in Waldeck, eine Jugendgruppe in Höringhausen und eine Zum- ba/Fitnessgruppe in Höringhausen. Darüber hinaus biete ich themenorientierte Gruppen an: Musicalgruppen „strong together“ und „strong together Kids“, ein gemeinsames Projekt mit Kolleginnen aus dem Kirchenkreis Eder, und die Tanzgruppe „Namid“ in Netze. Mit den unterschiedlichen Gruppen arbeite ich oder arbeiten wir an mehreren Projekten. Zur Zeit studieren wir das Musical „An der Arche um Acht“ neu ein, um es auf dem Kirchenkreistag in Haina aufzuführen. Die zweite Musicalgruppe arbeitet an einem Stück über „Häusliche Gewalt“. Die Tanzgruppe „Namid“ wird häufig für Tanzauftritte bei Kirchen-, Gemeinde- und Familienfestlichkeiten gebucht. Im September startet ein neuer Start up Kurs – ein Angebot für die in diesem Jahr konfirmierten Jugendlichen, die sich gerne zukünftig in der kirchlichen Kinder- und Jugendarbeit ehrenamtlich engagieren wollen. Diese Gruppe wird übergreifend im Gesamtverband Waldeck angeboten und wird einmal monatlich stattfinden.
An welche Altersgruppen richten sich Ihre Angebote? Können auch Jugendliche anderer Konfessionen daran teilnehmen?
Heise: Es gibt Angebote für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene von fünf bis 20 Jahre. Darunter sind viele kreative Projektgruppen, wo sich die Altersgruppen auch mischen, da eine gemeinsame Leidenschaft verbindet und
oft die Grenzen verschwinden lässt, die durch unterschiedliches Alter, Konfession und Geschlecht entstehen können. Alle Kinder und Jugendliche sind dazu eingeladen. Ich werde im Sommer ein Sommerprogramm anbieten: „Puzzle dir deine Sommerferien“. Infos dazu gibt es demnächst als Flyer und in der WLZ.
Zur Person
Jennifer Heise (38) ist Sozial-, Theater- und Tanzpädagogin.
Sie wuchs in Hemfurth auf und wohnt in Höringhausen. Vor rund zehn Jahren, im November 2006, wurde sie von der evangelischen Jugendarbeit im Gesamtverband Waldeck, damals unter acht Bewerberinnen und Bewerbern, ausgewählt, (sj)
„Die Gesetzlosen – Reformation 2017“: Beim Luther-Projekt war Jennifer Heise gemeinsam mit Darstellern der
Korbacher Tanzetage auf der Bühne, hier bei der Aufführung zur Korbacher Theaterwoche. Die Produktion ist
noch einmal am 31. Oktober im Kasseler tif zu sehen.
Fotos: Archiv