Viel Freude, Glück und Gesundheit im neuen Jahr
Wandel des Flurbildes an der Werbe.
Im Jahr 2018 ist eine „Talsperre“ in der Höringhäuser Gemarkung entstanden. Der NABU Korbach hat von den „Rischenwiesen“ , beidseitig der Werbe, und im „Mönchsbruch“ einige Grundstücke erworben. Von Meineringhausen her fließt ein Wasserlauf III. Ordnung durch den Münchbruch in die Gemarkung Höringhausen und mündet in die Werbe. Ca. 100 m vor der Werbe wurde der Durchfluß unter einem Feldweg abgesperrt und oberhalb eine Furt angelegt. So entstand eine kleine Talsperre.
Beim Einzäunen der Wiesen, in der Nähe der neuen Furt, wurden im vorigen Jahrhundert Grundmauern der untergegangenen Ortschaft Rissinghausen entdeckt.
Rissinghausen hat eine ganz besondere Bedeutung für
Höringhausen.
Der Name leitet sich von Rischswit her. Über Rissinghausen schrieb der waldeckische Geschichtsforscher Varnhagen und zählt einige Urkunden auf, in denen der Name in verschiedenen Schreibweisen vorkommt: Rixedehusen (1209), Rischedehuzen (1233), Ryschedehuzen (1245), Ryxwydehuzen (1255), Rischedehusen (1356) und späterhin Rissinghausen, war ein waldeckisches Dorf zwischen Meineringhausen und Höringhausen, aber schon 1526 Wüstung. Jetzt (1825) sind es 5 ganze Höfe, die von Höringhäuser Meiern gebaut werden. Der Kirchhof ist mit Büschen bewachsen. Die Rischenwiesen, (Rissinghäuser Wiesen), liegen an dem von Strothe kommenden und auf Alraft fließendem Wasser (Werbe). Güter zu Rischedehusen und Wederevenberken bekam 1245 das Kloster Bredelar.
(Daher der Name Münchbruch oder Mönchsbruch)
1272, am 2. Juli, gestattet Bischof Simon von Paderborn die Abhaltung des Gottesdienstes auf dem in seiner Diözese gelegenen Hofe in Rischedehusen.
Hans Dieter Tönsmeyer schrieb im Oktober 2010:
Zu den frühen Besitzübertragungen an das Weserkloster Corvey gehört die Schenkung eines Marcbodo, in der er vier Hofstellen für das Seelenheil des verstorbenen Hoger, seines Vaters Marcwart und seiner Mutter Ricsuit übergibt (TC117). Mit Marcwart, seiner Frau Richswith und dem Sohn Hoger ist die Kernfamilie einer bedeutenden Hochadelssippe erschlossen worden, die im Raum des heutigen Waldeck und darüber hinaus umfangreiches Eigengut besaß. Einen ihrer Besitzschwerpunkte bilden Hogerinchusen (Höringhausen) und das benachbarte Rixwidehusen (1255, später Wüstung) (WestfUB 4, 623) östlich von Korbach, die in ihren Ortsnamen die Namen der Richswith und ihresSohnes Hoger bewahrt haben.
Die Schenkungsnotiz kann leider nur allgemein in die Zeit zwischen 826 und 876 datiert werden.
Wandel des Flurbildes.
1877 bis 1881 wurde in der Gemarkung Höringhausen ein Flurbereinigungsverfahren, damals „Zusammenlegung“ genannt, durchgeführt. Bei der Gelegenheit wurde auch die Werbe begradigt.
Erna Stracke und Friedrich Sauer haben sich sehr um die Geschichte unserer Heimat verdient gemacht. Erna Stracke erforschte die erste Vermessung der Höringhäuser Fluren 1704, im Staatsarchiv Marburg.
1960 bis1970 Jahren entstand ihre wissenschaftliche Hausarbeit : Wandlung der Siedlungs-, Wirtschafts- und Sozialstruktur in der Gemeinde Höringhausen im 18. und 19. Jahrhundert, herausgegeben 1971. Diese Arbeit über das Dorf war eine wesentliche Grundlage für das von Friedrich Sauer erstellte Ortsippenbuch Höringhausen, herausgegeben 1975. Friedrich Sauer, beschäftigt auf dem Katasteramt Korbach, fertigte zahlreiche Pläne und auch diese Karte, „Wandel des Flurbildes“, an: Man sieht den alten Lauf der Werbe, den neuen Lauf nach der Begradigung, die Wüstungen Wammeringhausen und Rissinghausen, die Fortwiesen (Furtwiesen), die Rischenwiesen, den Münchbruch, auch Mönchsbruch, oder Meineringhäuser Bruch genannt. Nur der Bach III. Ordnung im Münchsbruch ist nicht mehr auf dem Blatt. Über Wammeringhausen hat Ludwig Hölscher 1884 in „Die ältere Diözese Paderborn“ geschrieben: Wammerichhusen, Wammerkusen, Wammeringhausen war 1313 eine „villa“ zwischen Höringhausen und Strothe an der von ersterem Orte nach Korbach führenden Straße und muß eine Kapelle oder Kirche gehabt haben, da noch ein Platz daselbst „auf dem Kirchhofe“ heißt. Außerdem gibt es die Sage „Der Glockenborn von Wammeringhausen“.
Die Fortwiesen haben ihren Namen von einer Furt die man passieren mußte, war man auf der „Kassel – Kölner Straße“ unterwegs. Diese Straße hatte im Mittelalter bis Anfang des 19. Jahrhunderts die Bedeutung heutiger Autobahnen, fiel aber auf den Rang eines wenn auch breiten und großen Feldweges zurück. 1865 baute die Gemeinde Höringhausen mit eigenen Material und Handwerkern eine Brücke über die Werbe.