Bioenergie aus dem Schulgarten

Zahlreiche Impulse in drei Landkreisen: Förderprojekt des Bundeswirtschaftsministeriums läuft aus

Das Förderprojekt „Bioenergie-Regionen“ dreier Landkreise hat in drei  Jahren zahlreiche Impulse  gegeben, etliche Projekte wurden umgesetzt. Am Bio­energie-Lerngarten in der  Höringhäuser Schule zogen  die Beteiligten gestern  wenige Tage vor Abschluss  des Programms ein zufriedenes Fazit.

VON CONNY HÖHNE

Waldeck-Höringhausen. Seit Au­gust 2012 ist Waldeck-Frankenberg Partner der Landkreise Hersfeld-Rotenburg und  Schwalm-Eder bei dem Projekt des Bundeslandwirtschaftsministeriums. Ziel der „Naturkraft- Region 2.0″ ist die Weiterent­wicklung ländlicher Räume durch Bioenergie.  „Nachwachsende Rohstoffe sind wichtige Bausteine bei der Energiewende“, sagte Erster Kreisbeigeordneter Jens Deutschendorf. Aufgrund des hohen Waldanteils im Kreis spielt die Holznutzung eine große Rolle – und zwar  nicht mit herkömmlichen Öfen, sondern mit neuerer Technik, „.
 Nahwärmenetz und Energiemagazin

„Einzelöfen im Haus sind Verschwendung von Rohstoffen“, bescheinigt Dr. Brigitte Buhse, Projektleiterin Naturkraft-Region. Viel effizienter seien größere Heizanlagen für ein Nahwärme­netz. Das wurde beispielsweise im Rahmen des Projekts für Frankenau geplant. „Wir hoffen, dass es umgesetzt wird“, signali­sierte Deutschendorf, „der Land­kreis als Abnehmer steht bereit.“
Weitere Projekte waren alter­native Kulturen und ein Anbau­konzept für Energiepflanzen in Korbach sowie Nutzung und Na­turschutz in zwei traditionell be­wirtschafteten Waldgebieten in Gellershausen in Zusammenar­beit mit dem Naturpark Kellerwald-Edersee.
Öffentlichkeitsar­beit wurde per Energiemagazin, Förderbroschüre, Flyer und im Internet (www.naturkraftregi on.de) betrieben.
Ein Schwerpunkt war ein Bio­energienergiegarten an der Grundschule in Höringhausen. Dort wachsen nicht nur Erdbee­ren und Radieschen, sondern auch Energiepflanzen wie Ele­fantengras, Zuckerhirse, Ama­ranth. Bei den Grundschülern wurde damit das Interesse an Bioenergie geweckt, sagte Jo­hannes Lutz vom Umweltbil­dungszentrum Licherode. „Man kann durchaus mit Zweitklässlern über Wind-, Wasser- und Sonnenenergie diskutieren.“

Die Lehrerinnen Tabea Schä­fer und Nicole Lamm sind sich einig: „Das Thema hat viele An­näherungspunkte im Unterricht und im Alltag.“ Martina Wairer- Figge, die als Mutter eines Schü­lers in der Garten-AG mitwirkt, kann das nur bestätigen: „Mein Sohn achtet plötzlich zu Hause akribisch darauf, dass Licht oder Radio ausgeschaltet wer­den, um Strom zu sparen.“ Schulleiterin Marga Kuhaupt hat noch einen anderen Nutzen im Blick: „Ich freue mich, dass unser Schulgarten noch einmal Auftrieb bekommen hat durch diese Aktion.“ Tanja Müller vom Fachdienst Dorf- und Regional­entwicklung des Kreises ver­weist auch auf gut besuchte In­formationsveranstaltungen über Heizen mit Holz in Battenberg, Volkmarsen, Lichtenfels sowie über die Verschärfung der Bundesimmissionsschutzverordnung in Bad Wildungen.

Zu Gesamtkosten in Höhe von 490 000 Euro flössen von 2012 bis 2015 insgesamt 330.00 Euro als Fördergeld in die drei Kreise.

schulgarten

Der Lerngarten In der Höringhäuser Grundschule wurde im Rahmen des Projekts „Bioenergie-Regionen“ angelegt. Hier wachsen nicht nur Erdbeeren und Radieschen, sondern auch Energiepflanzen wie Hirse und Amaranth.