2022 WLZ 13. 08. Waldbrandgefahr bleibt hoch
Feuerwehren sind vorbereitet – Landwirte unterstützen
VON JÖRG PAULUS
Waldeck-Frankenberg – 160 Waldbrände gab es in diesem Jahr schon in Hessen – darunter der Großbrand am 19. Juli im Burgwald. Zudem mussten die Feuerwehren im Landkreis schon zu einigen Bränden auf Feldern ausrücken, weil Maschinen bei der Ernte Feuer gefangen hatten. Angesichts der anhaltenden Trockenheit rechnet das Land Hessen weiterhin mit einer „hohen, lokal sogar sehr hohen Waldbrandgefahr“. Daher gilt weiter Alarmstufe A, die das Land am 18. Juli ausgerufen hatte (siehe Hintergrund). Auch in Waldeck-Frankenberg sind die Feuerwehren in Alarmbereitschaft.
„Wir haben Sorge vor einem Waldbrand, ganz klar, Es gibt unvernünftige Leute genug“, sagt Francisco Ayora Escandell, Gemeindebrandinspektor der Gemeinde Burgwald. Er meint damit, dass die meisten Waldbrände unbeabsichtigt oder beabsichtigt von Menschen ausgelöst werden.
Wie die Feuerwehren der Waldbrandgefahr begegnen, dazu haben die Gemeindebrandinspektoren im Frankenberger Land gemeinsam ein Konzept ausgearbeitet, berichtet Ayora Escandell: Wenn Alarmstufe „F2 Wald“ ausgegeben wird, dann rücken alle Wehren des Südkreises, die große Wassertank-Fahrzeuge besitzen, mit diesen direkt aus.
Bei einem Seminar des Kreisfeuerwehrverbandes wurden Feuerwehrleute aus dem Landkreis kürzlich für den Umgang mit Wald- und Flächenbränden geschult. „Das Seminar war sehr wertvoll für uns“, sagt Korbachs Stadtbrandinspektor Carsten Vahland. 10 bis 15 Einsätze wegen Vegetationsbränden habe es allein im Bereich der Korbacher Feuerwehren in den vergangenen Wochen gegeben. Landwirte haben die Wehren mit Wasserfässern unterstützt, das habe hervorragend geklappt, so Vahland.
Allen Wehrführern sei das Risiko bewusst und Einsatzkräfte seien sensibilisiert, sagt Willingens Gemeindebrandinspektor Jürgen Querl. Im Wald oder fernab der öffentlichen Wasserversorgung müsse das Löschwasser zur Brandstelle transportiert werden. Viele Bäche seien zu leer, die Kommunen seien darauf angewiesen, sich mit Tanklöschfahrzeugen zu unterstützen. Wegen der Urlaubszeit sei aber die Personaldecke dünner als üblich – auch dies werde durch die Zusammenarbeit aufgefangen.
Am besten sei es, wenn die Wehren gar nicht erst ausrücken müssen: „Wir können nur appellieren, angesichts der Trockenheit in der Natur vorsichtig zu sein“, sagt Querl. ➔ SEITE 2
Mit dem Ausrufen der zweithöchsten Alarmstufe für Waldbrandgefahr wird unter anderem sichergestellt, dass besonders gefährdete Waldbereiche verstärkt überwacht werden. Die Forstverwaltung stelle außerdem die technische Einsatzbereitschaft sicher, teilte das Innenministerium mit. Durch die hohe Brandgefahr seien auch vorübergehende Sperrungen von Waldwegen und -flächen möglich. Das Ministerium bittet Besucher von Waldgebieten um erhöhte Vorsicht. red
Zweithöchste Alarmstufe in Hessen
Mit dem Ausrufen der zweithöchsten Alarmstufe für Waldbrandgefahr wird unter anderem sichergestellt, dass besonders gefährdete Waldbereiche verstärkt überwacht werden. Die Forstverwaltung stelle außerdem die technische Einsatzbereitschaft sicher, teilte das Innenministerium mit. Durch die hohe Brandgefahr seien auch vorübergehende Sperrungen von Waldwegen und -flächen möglich. Das Ministerium bittet Besucher von Waldgebieten um erhöhte Vorsicht. red