Bioenergie aus dem Schulgarten

 

Schüler der Grundschule Höringhausen nehmen an neuem Umwelt-Gartenprojekt teil

Die Grundschule Höring­hausen beteiligt sich am Schulgartenprojekt „Bio­energiegärten“ unter der Regie des Umweltbildungs­zentrums Licherode.
Waldeck-Höringhausen. Ziel des Projekts ist es, den Schulgärten durch den Anbau von Bioener­giepflanzen neuen Auftrieb zu geben. Die . Höringhäuser Grundschule startet das Projekt mit zwei weiteren Schulen aus dem Schwalm-Eder- und dem Werra-Meißner-Kreis. Die Kin­der sollen durch das eigene Tun Wieder stärker für Gartenarbeit begeistert werden, außerdem soll das Thema „Anbau von Nahrungsmittelpflanzen zur Energiegewinnung“ praxisnah gestaltet werden.

Sobald die Entscheidung ge­fallen war, an dem Projekt teil­zunehmen, wurden zunächst die Sachkundelehrer im Umweltbil­dungszentrum Licherode ge­schult, anschließend die Boden­beschaffenheit an der Schule in Höringhausen überprüft und aus der Vielzahl der Bioenergie­pflanzen die für den Standort am besten geeigneten Arten aus­gewählt, erklärt Nicole Lamm von der Höringhäuser Grund­schule.

Amaranth bis Zuckerhirse für Nahrung und Energie

Ende April war Pflanzen an­gesagt: Ein Mitarbeiter des Um­weltbildungszentrums Lichero­de traf mit vielen Pflanzen und Samen im Gepäck in der Schule ein. „Bei herrlichem Sonnen­schein durften die Kinder der 2. und 3. Klasse und der Garten- AG Elefantengras setzen“, er­klärt Nicole Lamm weiter. Ele­fantengras ist eine nachwach­sende Bioenergiestaudenpflanze, die nach einigen Jahren die beachtliche Höhe von fünf Me­tern erreichen kann. Nach fachgerechten Tipps zur Bodenvorbereitung und zur Aussaat säten sie außerdem das Fuchsschwanzgewächs Ama­ranth, Zuckerhirse, Kolbenhirse und Sonnenblumen. „Amaranth und Zuckerhirse spielen sowohl in der Nahrungsmittelprodukti­on als auch bei der Energiege­winnung eine Rolle“, erklärt Ni­cole Lamm. „Die Zweitklässler pflanzten verschiedene Kartoffelsorten, deren Fleisch teilweise lila oder auch rosa gepunktet ist“, be­schreibt Nicole Lamm. Schließ­lich würden Kartoffeln sowohl als Lebensmittel als auch zur in­dustriellen Herstellung von Stär­ke angebaut, die für Klebstoffe oder auch im Puddingpulver Verwendung findet. In kleinen Töpfen durfte jedes Kind einige Samen Zuckerhirse säen, deren Keimung im Klassenraum beobachtet werden kann, bis die Pflanzen Mitte Mai ebenfalls ins Beet gesetzt wer­den können. „Gespannt sind auch alle auf die verschiedenen Sonnenblumen, die laut Samen­packung bis 3,60 Meter groß und die kleineren Sorten ver­schiedenfarbig werden sollen“, erklärt die Lehrerin. Weiterhin werden aber auch Erdbeeren, Johannisbeeren, Sta­chelbeeren, Kräuter, Möhren und Radieschen ihren Platz im Schulbeet haben und von der Garten-AG unter Anleitung ge­pflegt und verarbeitet.

„Der Garten dient im Rah­men des Projekts als Modellgar­ten. Interessierte sind herzlich eingeladen, das Wachstum der Bioenergiepflanzen mitzuver- folgen. Wir bitten jedoch da­rum, das Schulbeet nicht zu be­treten, um die empfindlichen Pflanzen nicht zu zerstören“, be­tont die Höringhäuser Lehrerin Nicole Lamm.   (r)

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Fleißig waren die Schüler der 2. und 3. Klasse der Höringhäuser Grundschule: Sie setzen in ihrem Schulgarten nun auch auf Bioenergie­pflanzen wie Elefantengras, Kartoffeln und Zuckerhirse. Foto: pr