XXIII 2022 WLZ 15. 03.In 25 Jahren auf 195 Mitarbeiter gewachsen

IHK-Jubiläumsurkunde an Höringhäuser Unternehmen Peikko überreicht

VON JÖRG SCHÜTTLER

25 Jahre Peikko in Höringhausen: Carolin Dobersch von der IHK überreicht die Jubiläumsurkunde an Christian Gerke und Tobias Althaus.

Blick in die Werkhallen: Jens Meier bei der Bolzenprduktion Er ist einer von über 2000 Beschäftigten des familiengeführten Unternehmens.

Waldeck-HöringhausenCarolin Dobersch, Leiterin des Servicezentrums der Industrie- und Handelskammer (IHK) Waldeck-Frankenberg überreichte zum 25-jährigen Bestehens der Firma Peikko eine Jubiläumsurkunde für die „konstante Arbeit und unternehmerisches Können.“

Dobersch bescheinigte „Zukunftsorientierung, Führungsqualität und Weitblick, um den Standort in Höringhausen zu sichern.“ Es sei gelungen, „die Probleme in der Baubranche zu erkennen“ und zukunftsorientierende Maßnahmen zu treffen. Dazu zähle auch die Ausbildung junger Leute. Peikko habe einen „wichtigen Beitrag für die Menschen in der Region“ geleistet.

Die Geschäftsführer Christian Gerke und Tobias Althaus blickten mit Lichtbildern und einem Film auf die Geschichte des Unternehmens (siehe „Hintergrund) und des 1997 gegründeten Standortes in Höringhausen zurück.

„Wir haben an Projekten, die weit über die Landesgrenzen hinausgingen, mitgearbeitet“, so Althaus. Dazu zählen die Fußballstadien in Köln, Frankfurt, Dortmund und aktuell in Freiburg im Breisgau. Zudem war Peikko an dem Bau von Kohle- und Windkraftwerken beteiligt. Die ersten Besuche von Fachmessen bezeichnete Althaus als „eine spannende Zeit für uns“. 2007 wurde ein neues Bürogebäude gebaut, bereits ein Jahr später die größte der heutigen Produktionshallen. In den nächsten Jahren kamen weitere Hallen und Parkplätze hinzu bei stetig steigender personeller Entwicklung: 1997 startete Peikko mit einem Mitarbeiter, 2011 waren 100 Menschen beschäftigt. Inzwischen zählt Peikko 195 Mitarbeiter in Höringhausen und im Außendienst.

2011 habe das Windkraftgeschäft „zunächst noch sehr klein“ angefangen, welches aber zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor geworden sei, führte Althaus aus. Auch war Peikko an verschiedenen Hochhausbauten wie dem Omniturm in Frankfurt und dem Sartorius-Gebäude in Göttingen sowie am Bau von Stahlträgern für den Frankfurter Flughafen beteiligt.

Es sei „sehr vorzeigbar, wie sich dieses Unternehmen hier etabliert hat“, lobte Landrat Jürgen van der Horst in seinem Grußwort. Peikko zeichne sich durch „tolle Ideen und Konzepte“ und ein „tolles Team“ aus. Dem schloss sich Bürgermeister Jürgen Vollbracht an: „Ich freue mich, dass der Standort in Höringhausen sich so gut entwickelt hat. Die Stadt Waldeck ist stolz, eine solche Firma hier zu haben.“ Ortsvorsteher Uwe Wagner betonte, dass auch durch Peikko „eine gesunde Infrastruktur in Höringhausen vorhanden sei“.

„Wir wollen für unsere Mitarbeiter und für den Markt eine Innovation sein. Die Lösungen von Peikko machen das Planen und Bauen schneller, effizienter und sicherer“, führte Gerke aus. Die Kunden, darunter Bauunternehmen, Investoren und Ingenieurbüros, stünden im Fokus. Langweilig sei es bei Peikko nie gewesen, so Gerke: „Es waren immer Projekte mit Strahlkraft dabei.“

Im Zeichen des Jubiläums will Peikko im September die Türen in Höringhausen für Besucher öffnen.

Ukraine-Krieg: Preise steigen stark

Der Krieg in der Ukraine hat nach Angaben der Firmenleitung erhebliche Auswirkun­gen auf das Unternehmen Peikko. „Die Stahlindustrie ist von Rohstofflieferungen aus Russland und der Ukraine ab­hängig. Die teuren Material­preise müssen leider an die Kunden weitergegeben wer­den, was aber von ihnen bis­her weitgehend akzeptiert wird“, erklärte Peikko-Geschäftsfuhrer Christian Gerke. Die Stahlpreise würden im Moment „explodieren“ und die größte Angst sei, dass geplante oder sich im Bau befindliche Projekte gestoppt werden könnten. Auch wür­den jetzt viele Mitarbeiter aus Polen oder der Ukraine in ih­re Heimatländer zurückkeh­ren. Gerke befürchtet: „Der Ukraine-Krieg wird die Bau­wirtschaft in den nächsten Jahren mehr belasten als die Corona-Krise.“

Die Energiepolitik sei für die nächsten Jahre ein wichti­ges Thema für die Wirtschaft, betonte Gerke. „Wir werden in Zukunft mehr in Windkraft investieren müssen, um vom russischen Gas unabhängig zu werden“, ist er sich sicher, sj

HINTERGRUND

Hauptsitz im finnischen Lathi

Die Peikko Deutschland GmbH gehört zur finnischen Peikko Group. In Höringhausen entstand 1997 die erste Peikko-Tochtergesellschaft außerhalb Finnlands. Peikko ist einweltweit führender Anbieter von Befestigungs- und Verbindungstech­nik für Fertigteil- und Ortbetonbau sowie Verbundkonstruk­tionen und Windkraftanlagen. Das Unternehmen betreibt Vertriebsgesellschaften in über 30 Ländern im asiatisch-pazifi­schen Raum, in Europa, Afrika, Nahem Osten und Nordameri­ka sowie Produktionsstätten in elf Ländern. Das familienge­führte Unternehmen mit über 2000 Beschäftigten erwirtschaf­tete 2020 rund 240 Millionen Euro Umsatz. Peikko wurde 1965 gegründet und hat seinen Hauptsitz in Lahti, Finnland. sj