2024 WLZ 19. 09. „Veränderte Arbeitswelt“
Servicebörse Waldeck-Frankenberg löst sich nach 25 Jahren auf
Urkunde und Blumen: Die gab es bei der Jubiläumsfeier aus Anlass des 25-jährigen Bestehens der Servicebörse Waldeck-Frankenberg sowie für drei Gründungsmitglieder. Im Bild: (von links) Gunhild Scholl, Christel Schilke (beide Bezirkslandfrauen Frankenberg), Eduard Faber (IHK Kassel-Marburg), Beate Friedrich (Frauenbeauftragte des Landkreises), Marina Röhle, Jutta Kontner, Elisabeth Schultze, Charlotte Grosche (Bezirkslandfrauen Waldeck), Anja Inacker, Bärbel Brüne und Lilli State. Foto: Gerhard Meiser
Waldeck-Frankenberg – Freude und Leid bei der Dienstleistungsagentur Servicebörse Waldeck-Frankenberg: Ausgerechnet im Jahr seines 25-jährigen Bestehens gab der Verein seine Auflösung zum nächstmöglichen Termin bekannt. Als Grund für den Rückzug der Servicebörse aus dem Dienstleistungsgeschäft nannte Vorsitzende Jutta Kontner aus Waldeck-Höringhausen die „veränderte Arbeitswelt“. Als Gründungsmitglied ist sie seit 2013 die Vorsitzende der Servicebörse.
Der Verein Servicebörse ermöglichte seit 1999 Frauen als selbstständige Unternehmerinnen Dienstleistungen im Landkreis Waldeck-Frankenberg anzubieten. Das Angebot erstreckte sich über Senioren- und Kinderbetreuung, haushaltsnahe Tätigkeiten, Service bei Feiern und Festen bis hin zur Alltagsbegleitung.
„Frauen hatten es damals schwer, als Mütter wieder im Erwerbsleben einzusteigen. Kitaplätze gab es seinerzeit erst für Kinder ab vier Jahren, flexible Arbeitszeiten wurden nicht angeboten“, erinnerte Vorsitzende Jutta Kontner an den Start der Servicebörse vor 25 Jahren. Die Möglichkeit, als Dienstleisterinnen zu arbeiten, bot den Frauen damals eine neue Chance. Inzwischen habe sich die Lage aber vollkommen verändert.
„Kitaplätze für jüngere Kinder wurden geschaffen, auch Homeoffice ist immer mehr möglich“, berichtete die Vorsitzende anlässlich des Jubiläums zur aktuellen Situation. Als Folge habe sich die Mitgliederzahl der Servicebörse leider ständig verringert. Auf diese Veränderungen habe der Verein reagieren müssen. „In der diesjährigen Mitgliederversammlung ist die Auflösung des Vereins beschlossen worden“, berichtete Kontner.
Trotz dieser Entwicklung wurde das Jubiläum „25 Jahre Servicebörse Waldeck-Frankenberg“ gefeiert. Insbesondere wurde der Verein „in Anerkennung erfolgreichen Wirkens in der nordhessischen Wirtschaft“ von der Industrie- und Handelskammer Kassel-Marburg mit einer Ehrenurkunde ausgezeichnet. Die Urkunde überreichte Eduard Faber, der Leiter der IHK-Servicezentren Waldeck-Frankenberg, bei der Feier im Nationalparkzentrum bei Herzhausen und dankte den Akteurinnen.
Bei der Jubiläumsfeier erinnerten die Mitglieder an die Anfänge, auch wenn der Start schwer gewesen sei. Die Landfrau Elisabeth Schultze aus Rhadern war die Initiatorin des Projektes, Vereinsvorsitzende Jutta Kontner aus Waldeck und Anja Inacker aus Allendorf/Eder waren damals schon bei der Gründungsversammlung dabei. Als Dank für die geleistete Arbeit erhielten Elisabeth Schultze, Jutta Kontner und Anja Inacker Blumensträuße.
Der Verein habe für die Frauen in Waldeck-Frankenberg eine tolle Arbeit geleistet, waren sich die Mitglieder einig. „Die Mitglieder können auf ihre Tätigkeit und ihr Engagement stolz sein“, hieß es.
Zusammen besuchten die Frauen abschließend das Museum im Nationalparkzentrum, der Tag endete bei Kaffee und Kuchen und Erinnerungsaustausch. mjx