2024 WLZ 13. 09. Zurück zu den eigenen Wurzeln
BÜRGERMEISTERWAHL Nicolas Havel kandidiert in seiner Heimatstadt Waldeck
VON CONNY HÖHNE
Inspiriert von Orten mit Weitblick: Am Strandbad unterhalb der Waldecker Burg und mit Fernblick auf die Edertalsperre kreisen Gedanken von Bürgermeisterkandidat Nicolas Havel um die Zukunft der Edersee-Region. Foto: Conny Höhne
Waldeck – Nicolas Havel ist in Freienhagen aufgewachsen. Der Sohn eines Försters kennt sich aus in Wald und Natur, ist heimatverbunden und spielte fast drei Jahrzehnte Fußball im Verein. Der 33-Jährige Bauingenieur bei Hessen Mobil sucht beruflich nun eine neue Herausforderung: Er kandidiert für das Bürgermeisteramt in Waldeck beim Urnengang am 27. Oktober.
Havel besuchte die Grundschule in Freienhagen und die Mittelpunktschule in Sachsenhausen. In den Ferien verdiente er sich Taschengeld beim Pflanzen von Bäumen für die Aufforstung im Wald. „Es war eine tolle Zeit“, sagt der 33-Jährige. Heute ist er selbst Vater und will seinem 19 Monate alten Sohn Fiete dieselben Werte vermitteln. Der Bürgermeisterkandidat lebt in Korbach mit drei Generationen seiner Familie in einem Haus.
Seine Frau Ina (32) lernte er mit 18 Jahren am Beruflichen Gymnasium in Korbach kennen. Nach Abitur und dem Grundwehrdienst bei der Eloka in Frankenberg kam Havel nach Bad Arolsen zum Straßen- und Verkehrsmanagement. „Durch eine Anzeige in der WLZ, die mir mein Vater präsentierte.“ Der Freienhagener bewarb sich um ein Duales Studium und wurde Bauingenieur. Seine Schwerpunkte: Personalführung und Technischer Dienst. Havel: „Ich bin ein Mensch, der gern zuhört und Fragen stellt, damit ich ein komplettes Bild bekomme als Entscheidungsgrundlage.“ Im Fokus stehe der Teamgedanke.
Im Privatleben gibt derzeit der kleine Fiete den Takt an. „Wir besuchen jeden Spielplatz, an dem wir vorbeikommen“, sagt der Vater mit einem Schmunzeln. Mit dabei ist Hund Moses, ein Labradoodle. Havel treibt gern Sport, ist vielseitig interessiert und nutzt jede sich bietende Gelegenheit – von Wakeboard bis zum Skifahren. „Meine Frau sagt immer, ich habe viel zu viele Hobbys.“
Die Fußballschuhe hat er nach 28 Jahren gerade an den Nagel gehängt. „Das tut mir weh“, bekennt er. Nach dem Tod seines Vaters vor drei Jahren hat Havel den Jagdschein gemacht, um die Familientradition fortzuführen, denn auch der Großvater war Jäger und Waldarbeiter. Beruflich strebt der 33-Jährige nun zurück zu seinen eigenen Wurzeln, will Bürgermeister in seiner Heimatstadt werden.
„Ich kandidiere aus Überzeugung. Es ist vieles möglich in diesem Amt und man kann einiges gestalten.“ Zum Beispiel: Kreative Lösungen finden gegen Leerstände, wichtige Infrastrukturprojekte anstoßen und Gewerbeentwicklung begleiten. „Den Beruf und die Berufung in Einklang zu bringen, das ist die größte Herausforderung.“
Havel liebt Orte mit Weitblick, die ihn zum Nachdenken inspirieren und neue Perspektiven eröffnen. „Mit Weitblick tragfähige Entscheidungen zu treffen, das ist auch im Bürgermeisteramt mein Ziel.“ Beim Gespräch mit der WLZ lässt er am Edersee mit der 110 Jahre alten Staumauer in der Ferne und der Burg auf dem Schlossberg seine Gedanken schweifen über die Zukunft der Tourismusregion. „Man muss gemeinsam und groß denken am Edersee,“ lautet sein Credo.
Mit seinem Wahlkampfmotto „Kompetenz und Zukunft“ stellt er sich in allen Waldecker Stadtteilen vor, kommt mit Menschen ins Gespräch. Seine Familie unterstütze ihn tatkräftig. „Meine Oma war bei jeder Veranstaltung dabei“, auf ihr Lob, aber auch auf Kritik lege er großen Wert.