Blaulichttag der Waldecker Feuerwehren mit zahlreichen Zuschauern

VON JÖRG SCHÜTTLER

Verletzte retten aus einem Unfallwrack: Wie das geht, zeigte die Feuerwehr beim Blaulichttag. Fotos: Jörg Schüttler

Waldeck-Sachsenhausen – Spektakuläre Szenen aus ihrem Einsatzgeschehen zeigte die Freiwillige Feuerwehr beim Blaulichttag im Rahmen der Feier „777 Jahre Stadtrechte“. Unterstützt wurden die Einsatzkräfte von Promedica und der Feuerwehr Korbach, die mit der Drehleiter ausrückte.
Einsatzort war der städtische Kindergarten. Dort wurde Tage zuvor beim Unwetter tatsächlich Alarm ausgelöst, weil ein Baum auf das Dach gefallen war. Beim Blaulichttag wurden aber ein Brand in den Räumen und ein Verkehrsunfall auf der angrenzenden Bundesstraße angenommen.
Über einen sogenannten „stillen Alarm“ mit einem Funkmeldeempfänger („Pieper“) wurden rund 40 Feuerwehrleute alarmiert. Vor vielen Schaulustigen zeigten die Einsatzkräfte dann, wie eine im Fahrzeug eingeklemmte Person mit Schneid- und Spreizgeräten befreit wird, wobei auch das Dach des Fahrzeugs abgetrennt werden muss.
Aus den oberen Etagen des „brennenden“ Kindergartens mussten Menschen „gerettet“ werden. Dabei kam auch die Drehleiter aus Korbach zum Einsatz. Der Korb kann bis zu vier Personen aufnehmen. Der Angriffstrupp mit Atemschutzgeräten stieg in das Gebäude und begann mit der Personensuche.

Im Anschluss an die Übung nutzten interessierte Besucher beim Blaulichttag die Gelegenheit zu Gesprächen mit den Einsatzkräften. Atemschutzträger Mark Pilger aus Sachsenhausen führte die Schutzkleidung vor, die bei einem solchen Einsatz getragen werden muss.
„Wir brauchen immer wieder neue Mitglieder“, warben der stellvertretende Stadtbrandinspektor Bernd Schäfer und Frank Parlow, die den Übungseinsatz kommentierte, um Nachwuchs. Die Zuschauer spendeten den Feuerwehrleuten kräftigen Applaus. Der letzte Blaulichttag fand in 2019 an der Mittelpunktschule statt, ebenfalls mit Unterstützung aus Korbach.
An einem Stand auf der Festmeile im Ortskern zeigte die Sachsenhäuser Feuerwehr ihr Einsatzfahrzeuge. Dort waren die jüngsten Festbesucher eingeladen, eine Brandbekämpfung zu trainieren.

Unwetter bis Triathlon: „Sehr viel zu tun“

Kurz vor dem Blaulichttag am Wochenende forderte ein heftiges Unwetter die geballte Leistungskraft der Waldecker Feuerwehren heraus. Am Donnerstag und Freitag rückten alle Stadtteilfeuerwehren mit 18 Fahrzeugen und rund 80 Einsatzkräften zu insgesamt 78 Einsätzen aus (WLZ berichtete).
Alarmiert wurde die Wehr zu Wasser in Kellern, umgestürzten Bäumen und abgebrochenen Ästen auf Fahrbahnen, Autos oder Häusern sowie zu zahlreichen weiteren Schäden. Hinzu kam noch die Mithilfe beim Ederseetriathlon.
„Die Feuerwehren und die Mitarbeiter des städtischen Bauhofes hatten sehr viel zu tun an diesem ereignisreichen Wochenende“, sagte Bürgermeister Jürgen Vollbracht und würdigte beim Blaulichttag gemeinsam mit Ortsvorsteher Klaus Schmal den tatkräftigen Einsatz.  sj