2023 WLZ 18. 04. 300 Pflanzen für fünf Windräder
Schutz für Fleder- und Haselmaus beim Windprojekt Langer Wald
300 Bäume und Sträucher gepflanzt: Ausgleichsmaßnahmen für die geplanten fünf Windenergieanlagen sollen den Haselmäusen attraktiven Lebensraum bieten. Foto: Koehler-Gruppe/pr
Waldeck-Sachsenhausen – Nach umfangreichen Artenschutz-Maßnahmen ist ein geplantes Windparkprojekt nördlich von Sachsenhausen genehmigt. Die Koehler Renewable Energy, die das Windprojekt in Kooperation mit Qair Deutschland umsetzt, teilt dies mit. Fünf hochmoderne Windenergieanlagen (WEA) vom Typ V162 der neuesten Generation mit bis zu 6,2 MW Leistung sollen im Winter 2024/25 in Betrieb genommen werden.
Bis die finalen Standorte feststanden, war viel Analyse notwendig, erläutert das Unternehmen. Die komplexe Topografie, Höhenbeschränkungen und eine Radaranlage in Reichweite ließen nur gewisse Korridore zur Planung frei.
Der Bau eines eigenen Umspannwerks ist eine weitere Besonderheit bei diesem Projekt. Die Verlegung eines Stromkabels zum nächstgelegenen Umspannwerk wäre nicht wirtschaftlich, erläutert das Unternehmen. „Die Herausforderung liegt hier bei den benötigten Transformatoren, denn diese sind aktuell Mangelware und die Lieferzeit der Trafos beträgt rund eineinhalb bis zwei Jahre,“ erläutert Pressesprecher Alexander M. Stöckle. Aufgrund des Engpasses müssen die einzelnen Schritte der Planung und des Baus genau aufeinander abgestimmt sein.
Die ersten Bauvorbereitungen wurden bereits seit Anfang des Jahres getroffen. Zunächst mussten für den Bau einige Flächen vorübergehend gerodet werden. Teilweise konnten Kalamitätsflächen genutzt werden, da Trockenheit und Befall von Borkenkäfern dem Fichtenwald in den vergangenen Jahren zugesetzt haben. Dieser nicht vermeidbare Eingriff in die Natur soll durch umfangreiche Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen kompensiert werden.Da die Fläche in einem potenziellen Haselmausgebiet liegt, durften die Rodungsarbeiten nur in Handarbeit oder von bestehenden Wegen maschinell durchgeführt werden, da Haselmäuse in den Baumstümpfen ihren Winterschlaf halten könnten. Die Wurzelstubben werden daher erst ab Mitte Mai entfernt, wenn die Haselmäuse aus dem Winterschlaf erwacht sind. Um diesen Tieren dennoch im direkten Umfeld ein attraktives Habitat zu bieten, wurden bereits 300 fruchttragende Bäume und Sträucher neu gepflanzt.
Auch für die weitere betroffene Fauna werden umfangreiche ökologische Ausgleichsmaßnahmen durchgeführt erläutert die Projektbetreiberin. So werden im angrenzenden Waldbestand verschiedene Nistkästen für Fledermäuse und Vögel angebracht, für Amphibien kleine Gewässer im Wald angelegt und auch für die Haselmaus werden Nistkästen errichtet. Als weitere Ausgleichsmaßnahmen für den Bau der neuen Energietürme werden zudem eine brombeerüberwucherte Fläche zu einem kleinen Kirschwäldchen umgewandelt, Wiesen extensiviert sowie auch einige Blühstreifen neu angelegt.
Dies dient unter anderem dem Wespenbussard und dem Rotmilan als interessantes Jagdhabitat. red/höh
Für den Sommer 2024 sind die Anlieferung und Errichtung der Anlagenhauptkomponenten geplant, sodass der neue Windpark Langer Wald voraussichtlich im Winter 2024/25 in Betrieb gehen kann. Nach Angaben des Unternehmens entsteht eine Anlage auf einer Fläche der Stadt Waldeck, die weiteren vier Anlagen werden auf Flächen errichtet, die sich in Privatbesitz befinden. höh
Betriebsstart Ende 2024
Sind die Rodungsarbeiten für den Windenergiepark abgeschlossen, sollen im Spätsommer 2023 die Erdbauarbeiten inklusive Fundamentbau starten und bis spätestens im ersten Quartal 2024 beendet werden.
Für den Sommer 2024 sind die Anlieferung und Errichtung der Anlagenhauptkomponenten geplant, sodass der neue Windpark Langer Wald voraussichtlich im Winter 2024/25 in Betrieb gehen kann. Nach Angaben des Unternehmens entsteht eine Anlage auf einer Fläche der Stadt Waldeck, die weiteren vier Anlagen werden auf Flächen errichtet, die sich in Privatbesitz befinden. höh