2024WLZ 17. 06. Wissenswertes zu Kirche, Dorfschule und Brunnen

150 Teilnehmer erfahren bei der historischen Ortsbegehung viel über Strothe

VON UWE WALTER

Historische Ortsbegehung: Für rund 150 Einwohner und Besucher gab es am Samstag jede Menge Informationen zur Strother Geschichte. Der Männergesangverein trug später noch Heimatlieder vor. Fotos: uwe walter

Korbach-Strothe – Rund 150 Einwohner und Besucher haben am Samstag in Strothe einen Dorfrundgang mitgemacht, zudem der Ortsbeirat um Ortsvorsteher Bernd Hempelmann die örtlichen Vereine und die Bezirksgruppe Korbach im Waldeckischen Geschichtsverein eingeladen hatte.

Strothe wurde 1251 erstmals erwähnt. Vermutlich beginnt die Geschichte des Ortes aber noch wesentlich früher, da es frühzeitliche Hügelgräber um Strothe gibt, die mehr als 5000 Jahre alt sein könnten. Daher ist anzunehmen, dass es schon in der Bronzezeit eine Siedlung im Quellgebiet der Werbe gegeben haben könnte. Bereits 1541 hatte die Siedlung neun Häuser und war bis zum 30-jährigen Krieg im Jahr 1738 auf 30 Häuser mit 125 Einwohnern angewachsen. Heute hat der Korbacher Ortsteil 230 Einwohner.

Der Dorfrundgang begann am DGH, „wo bis 1970 die Strother Kirche gestanden hat“, berichtete Kurt Schöber von der Interessengemeinschaft „Wir Strother – de Streuder Piwettke“. Die Glocken für die Kirche wurden 1892 und 1923 angeschafft. Sie sind vermutlich Geschenke zu den jeweiligen Gründungen des örtlichen Männergesangvereins und des heimischen TSV. Am 16. Mai 1971 fand der letzte Gottesdienst zusammen mit Konfirmation in der Kirche statt. Kurze Zeit später wurde mit den Abbrucharbeiten für den Neubau des Dorfgemeinschaftshauses begonnen, dessen Richtfest am 14. April 1972 und auf den Tag genau ein Jahr später auch dessen Eröffnung gefeiert wurde.

Neben der Kirche stand die Strother Schule, die erstmals 1803 erwähnt wird. Ihre Geschichte endete 1970. Seither gehen die Strother Kinder in die Korbacher Schulen.

Kurt Schöber wusste auch zu berichten, dass die erste Strother Wasserleitung im Jahr 1909 gebaut wurde. Diese wurde in den Kriegsjahren 1940/1941 sowie in den 1950er-Jahren erneuert und erweitert, bevor Strothe endgültig 1965 ans kommunale Wassernetz angeschlossen wurde. „Als Erinnerung an die Zeit der Brunnen und provisorischen Wasserleitungen im Ort wurde 1993 in der Oberwarolder Straße ein Brunnen gebaut. Aber es soll in ganz frühen Jahren in Strothe auch einen Gesundbrunnen gegeben haben, dessen Wasser besser gewesen sein soll, als das heutige Wildunger Heilwasser“, berichtete Schöber.

Vor dem Start der knapp dreistündigen Ortsbegehung hatte Ortsvorsteher Bernd Hempelmann die Teilnehmer begrüßt. Für Harald Rößler, dem stellvertretenden Vorsitzenden der Bezirksgruppe Korbach, schloss sich mit der Ortsbegehung der Kreis, da nun alle Korbacher Ortsteile begangen worden seien.

Für Korbachs Ersten Stadtrat Heinz Merl hat sich „der ans Ausland grenzende Korbacher Ortsteil sehr gut entwickelt.“ Und dass die Strother feiern können, habe man bei der 750-Jahr-Feier 2001 sehen können. Merl erinnerte auch daran, dass es früher hieß: „Friggenhagen Hungernaud, Sassenhusen Trespenbrot, Höringhusen lirret in Dreck, blief mi jo von Straute weg!“

Beim gemütlichen Beisammensein am Dorfgemeinschaftshaus, bei dem des neben Kaffee und Kuchen auch Leckereien vom Grill gab, wurde eine historische Diashow über den Ort gezeigt, die von Karl-Heinrich Brand und Wolfgang Linke zusammengestellt worden war. Für die musikalische Unterhaltung sorgte der Männergesangverein 1892 Strothe, der Heimatlieder vortrug.