2024 WLZ 16. 10. Austauschen und Brücken bauen

Wajuku lädt vom 9. bis 16. November zur Demokratiewoche nach Waldeck ein

Woche für die Demokratie: Von links Sibylle Teuber-Blechschmidt, Martin Germann, Violetta Bat, Latif Hamamiyeh Al-Homssi, Melanie Eschert, Bruno Arlt, Anni Maria Berthold, Til Follmann und Iris Vent mit den druckfrischen Plakaten. © Ursula Neubauer

Waldeck Der Waldecker Förderverein für Kinder, Jugend, Kultur (Wajuku) präsentierte mit Vertretern aus Politik, Religion und dem Netzwerk für Toleranz die druckfrischen Plakate zur Demokratiewoche, die vom 9. bis 16. November im Bürgerhaus stattfindet. Sechs Veranstaltungen zu Diskriminierung, Demokratie, Migration, Rassismus und Rechtsextremismus werben für ein Miteinander für Vielfalt und Toleranz; der Eintritt ist frei.
Melanie Eschert und Sibylle Teuber-Blechschmidt vom Vorstand wiesen besonders auf den Abschlussabend am 16. November hin. Besucher sind eingeladen, im lockeren Gespräch mit Vertretern aus Kommunalpolitik, Religionsgemeinschaften, Netzwerken und Vereinen zwanglos zusammenzukommen, Fragen zu stellen, um Vorurteile abzubauen und Brücken zu bauen. Es gibt internationalen Häppchen und eine musikalische Einlage. Moderiert wird der Abend vom Verein „gewaltfrei handeln“.

Paul Hoorn singt für Freiheit und Toleranz

Anni Maria Berthold (Stadtverordnetenvorsteherin), Bruno Arlt (Erster Stadtrat), Martin Germann (Freie Wähler), Latif Hamamiyeh-Al-Homssi (SPD Waldeck-Frankenberg), Iris Vent (Grüne), Pfarrer Til Follmann und Violetta Bat vom Netzwerk für Toleranz würdigten das Engagement des Vereins Wajuku. Lob und Bereitschaft zur Unterstützung signalisierten Bürgermeister Jürgen Vollbracht sowie Martin Merhof ( FDP) und Karl-Heinz Stadtler (Förderkreis Synagoge Vöhl).
Bruno Arlt wies auf die wichtige Thematisierung von Demokratie und Toleranz hin und dass man Rechtsextremismus in jeglicher Form nicht zulassen dürfe. Waldeck sei Teil der „Region gegen Rassismus“ und zeige dies auf Schildern an öffentlichen Gebäuden. Violetta Bat findet es wichtig, Regeln einzuhalten und nicht zu erlauben, diese einfach zu brechen.
Christliche Lehre und Demokratie schließen sich ein und nicht aus, betont Pfarrer Til Follmann. Vorschläge gab es, wie Jugendliche für Demokratie und gegen Rechtsextremismus gewonnen werden könnten. Umfassende Zusammenarbeit der Politik mit Schule und Vereinen schlug Germann vor. Hamamiyeh-Al-Homssi ergänzte: „Demokratie lebt von Beteiligung, und es ist Aufgabe der Politik, die Teilhabe an demokratischen Prozessen möglich zu machen. Kinder und Jugendliche werden dabei zu oft vernachlässigt.“
Am Eröffnungsabend, 9. November, musiziert Aeham Ahmad, bekannt als „Der Pianist aus den Trümmern“. Die Ausstellung „Out of the Box“ ist an allen Tagen im Bürgerhaus ab 16 Uhr zugänglich. Drei Abende zu unterschiedlichen Themen sind geplant. Unter dem Titel „Alles Lügenpresse, oder was?“ berichten WLZ-Redakteure am 12. November ab 19 Uhr über ihre Arbeit. Ein Filmabend mit der MDR-Dokumentation „Wir waren in der AfD“ findet am 13. November um 19 Uhr statt. Ein Gesprächsabend mit Poetryslam unter dem Motto „Wir sind anders oder doch nicht…? mit Sina Kase, der „im falschen Körper geboren wurde“ und Vertretern vom LSBTIQ-Netzwerk Hessen beginnt am 14. November um 19 Uhr.
Am Freitag, 15. November, tritt Paul Hoorn mit „Kapeleye Corazon“ ab 19 Uhr in der Evangelischen Stadtkirche auf. Unter der Überschrift „Dele Divane – das verrückte Herz“ erklingen internationale Lieder für Frieden, Freiheit, Toleranz und Vielfalt.
Die Woche wird gefördert durch das Bundesprogramm „Demokratie leben“ und begleitet durch das „Netzwerk für Toleranz Waldeck Frankenberg“.
URSULA NEUBAUER