2024 13. 05. Heizen mit Eis und Sonne

Innovativer Heizspeicher für Neubaugebiet „Salzäcker“

VON CONNY HÖHNE

Ein „Leuchtturmprojekt“: Symbolischer Spatenstich für die Heizzentrale. Herzstück des Neubaugebietes „Salzäcker“ ohne Gasanbindung wird ein Nahwärmenetz mit Eis-Energiespeicher und Wärmepumpen. Foto: Conny Höhne

Waldeck Im Baugebiet „Auf den Salzäckern“ geht es weiter voran. In der Nähe des Golfplatzes startete der Bau der neuen Heizzentrale für das Neubaugebiet mit Plätzen für 45 Wohn- und Ferienhäuser. Das innovative Nahwärmenetz, das aus einem Eis-Energiespeicher und aus Wärmepumpen besteht, sei ein Meilenstein in der Region, hieß es bei dem symbolischen Baustart.

Seit die Firo Immobilien- und Projektentwicklung – ein Zusammenschluss der Firmen Rohde und Fisseler – das Areal im Dezember 2020 erworben hat, galt es einige Stolpersteine zu meistern. Stephan Trachte, der mit Dr. Michael Pielert die Geschäfte führt, verwies unter anderem auf gestörte Lieferketten im Zuge der Corona-Pandemie und die Preisexplosion nach dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine.

Das innovative Energiesystem wurde aber schon im Herbst 2021 auf den Weg gebracht – noch vor dem Ukraine-Konflikt und der aktuellen politischen Entwicklung in Deutschland. Umgesetzt wurde das Nahversorgungssystem mit der Firma Viessmann als kompetentem regionalen Partner.

Die Heizzentrale mit ihrer Eisspeichertechnik, mit Solarkollektoren und Solarzäunen, liefert Wärme bis in die Neubauten, Übergabestationen werden innerhalb der Gebäude angebracht. Im Hochsommer könnte die Technik auch zum Kühlen eingesetzt werden, durch eine zentrale Schaltung für das gesamte Baugebiet.

„Wir setzen komplett auf regenerative Energien und schaffen einen nachhaltigen Beitrag zur Energiewende“, sagte Geschäftsführer Pielert. Er sprach von einem „Leuchtturmprojekt für Waldeck-Frankenberg“. Vorteile für Bauherren: Regionaler Wärmeanbieter, CO²-freie Energieerzeugung, klimaneutrale Wärme, sichere und nachhaltige Wärmeversorgung ohne Ressourcenknappheit und das bei weitgehend konstanten Kosten. Ausgebremst wurde der Bau der innovativen Technik zwischenzeitlich wegen der Haushaltssperre des Bundestags. „Die Fördergelder wurden eingefroren“, sagte Trachte rückblickend. Es sei lange unklar gewesen, ob die Fördersumme von über einer Million Euro überhaupt noch fließen würde. Entscheidungen wie diese bringen Investoren in eine schwierige Lage, denn „wir haben überhaupt keine Planungssicherheit.“

Erster Stadtrat Bruno Arlt freute sich über den Schub für Waldeck. „Wir stehen alle hinter dem Projekt, es liegt uns sehr am Herzen.“ Fertiggestellt wird die Heizzentrale voraussichtlich im Oktober.