2023 WLZ 29. 12. Drohne unterstützt bei Einsätzen

Förderverein Christoph 7 spendet Fluggerät an Feuerwehr – Lizenz erworben

VON JÖRG SCHÜTTLER

Übergabe: Monika Bücker und Stadtbrandinspektor Andreas Przewdzing mit der Drohne, Bürgermeister Jürgen Vollbracht und Peter Keim mit dem Schenkungsvertrag.

Waldeck-SachsenhausenDie Freiwillige Feuerwehr der Stadt Waldeck stellte eine neue Drohne in Dienst, die bei vielfältigen Einsatzszenarien wichtiges Hilfsmittel sein kann. Der Förderverein Christoph 7 aus Kassel spendete das Flugobjekt. Zweiter Vorsitzender Peter Keim überreichte es im Feuerwehrhaus an Bürgermeister Jürgen Vollbracht und Stadtbrandinspektor Andreas Przewdzing.

Die 12 000 Euro teure Drohne ist im Einsatzleitwagen am Standort Sachsenhausen stationiert. Bürgermeister Jürgen Vollbracht sagte, die Drohne könne helfen, im Nationalpark Brände zu entdecken oder sogar Menschenleben zu retten.

Stadtbrandinspektor Andreas Przewdzing sprach von einem Sicherheitsgewinn für die Bürger und Gäste der Stadt Waldeck. Bei vielen Einsatzlagen in der Vergangenheit wäre die Unterstützung einer Drohne bei der Arbeit der Feuerwehr wünschenswert gewesen. Den Kontakt zu dem Förderverein habe Monika Bücker von der Freiwilligen Feuerwehr Sachsenhausen hergestellt.

„So eine Riesenspende hat noch nie eine Feuerwehr in der Stadt Waldeck erhalten“, hob Nico Schäfer von der Feuerwehr Sachsenhausen hervor. Er informierte ausführlich über die technischen Details des Fluggeräts. „Dass der Förderverein ein gut durchdachtes und auf den Einsatzfall ausgelegtes Konzept übergeben hat, spiegelt auch die Tatsache wieder, dass ein großes Zubehörpaket in Form eines Funk-Videosystems, mehreren Akkus, die im Tausch nach je 40 Minuten ein durchgängiges Fliegen ermöglichen, Lautsprecher und punktuellen Suchscheinwerfer für Personensuchen Teil dieser Spende waren“, erklärte Schäfer.

„Ich freue mich, dass ich diese Drohne vollumfänglich übergeben kann“, bemerkte Peter Keim vom Förderverein Christoph 7.

Die Feuerwehr der Stadt Waldeck ist die erste Wehr, die von dem Verein mit einer solchen Drohne ausgestattet wird. „Ihr habt quasi das Los für die erste Drohne gezogen. Ich hoffe, dass ihr damit viel Positives erreichen könnt,“ sagte Keim bei der Übergabe des Geräts.

Ziel des Fördervereins Christoph 7 ist es nach Angaben des zweiten Vorsitzenden, mehr Feuerwehren im ländlichen Bereich mit Drohnen auszustatten.

➔ HINTERGRUND
Überblick im Radius von 500 Metern

Die Drohne erreicht eine Flughöhe bis zu 120 Meter. Eine Zoom-Kamera ermöglicht es, bis zu 800 Meter weit entfernte Objekte in Originalgröße darzustellen. Im Rahmen der Lufterkundung wird in einem Flugradius von etwa 500 Metern ein guter Überblick bei größeren Einsatzlagen ermöglicht. Die Drohne ist mit einem punktuellen Suchscheinwerfer und einem Lautsprechersystem für Personensuchen ausgestattet.

Die Wärmebildkamera ist vor allem hilfreich bei der Kontrolle von Dachstuhl- und Kaminbränden, beim Auffinden von Waldbränden oder Glutnestern aus größerer oder schwer erreichbarer Distanz sowie bei der Lufterkundung und Fotodokumentation für einen Überblick bei größeren Einsatzobjekten und Bereichen.

Bei der Suche nach Personen im Gelände und im Wald ist sie besonders nützlich: Wenn die Drohne einen Vermissten oder einen Einsatzort gefunden hat, schwebt sie über der Stelle und führt die Suchmannschaft über Koordinaten am Einsatz-Tablet zum Fundort.

Die von der Drohne erstellten Bilder werden in Echtzeit an den Einsatzleitwagen der Waldecker Feuerwehr und an die Einsatz-Tablets zur Auswertung übertragen. Die bereitgestellte Software ermöglicht auch Rasterflüge bei Personensuchen. Zudem ist das Fluggerät schnell in der Luft. Die Drohne ist schon in wenigen Minuten einsatzbereit und erreicht eine Geschwindigkeit bis zu 54 Stundenkilometern.  sj