2023 WLZ 22. 08. Anekdoten und Geschichten aus dem Leben erzählt
Uwe Liedtke aus Höringhausen stellt sein neues Buch „Himbeerbrause dreimal umgerührt“vor
VON HANS PETER OSTERHOLD
Szenen aus seinem Leben hat Uwe Liedtke in seinem neuen Buch verarbeitet. Foto: Hans Peter Osterhold
Waldeck-Höringhausen – Anekdoten, lustige Begebenheiten, Szenen aus seinem Leben hat der Pädagoge Uwe Liedtke aus Höringhausen in seinem neuen Buch verarbeitet. „Himbeerbrause dreimal umgerührt“ ist der ungewöhnliche Titel des Werks, das auch darauf eingeht, wie viele Erlebnisse in seinem Kopf erst einmal „umgerührt“ werden mussten, um sein aufgewühltes Gehirn zu beruhigen.
Es ist Liedtkes zweites Buch, das erste war ein Sachbuch. Es sind einzelne Geschichten, die sich im Leben des 67-Jährigen ereignet haben und ist auch irgendwie die Verarbeitung diverser persönlicher Herausforderungen und Lebensumstände. Von Einfühlungsvermögen, Erlebnissen und Komik lebt es in weiten Teilen, lässt sich flüssig lesen und ist sprachlich ansprechend gestaltet.
Schon seine Welt als Kind war geprägt von einer extrem sensiblen Wahrnehmung seiner Umgebung, er nahm vor allem die Mitschüler in ihrer Gefühlswelt besonders intensiv wahr und setzte sich damit auseinander. Was einerseits viel Empathie bei ihm auslöste, war andererseits auch wieder eine Belastung, weil alles aufwendig sortiert werden musste. Im Laufen seines Lebens lernte Liedtke, sich damit zu arrangieren und Methoden zum Umgang mit seiner Sensibilität zu finden: Humor, komödiantische Auftritte und sportliche Betätigungen wurden seine Strategien.
Prägende Ereignisse der Schulzeit werden in den ersten Kapiteln mitgeteilt und so erlebbar, als wäre man persönlich dabei gewesen: Mit Unterrichtsstoff und diversen Lehrerpersönlichkeiten, Erfolgen als Klassenclown und der Entdeckung komödiantischer Talente, erster Liebe, das volle Programm. Dann Ideen zur Berufswahl und Erfahrungen bei der Bundeswehr, wie sie jeder kennt, der Mitte der 1970er bei der Truppe war. Das Kapitel über Studium und Lehrerausbildung fällt sehr ausführlich aus, und man muss sich durch einige Details quälen. Zwischenzeitliche Arbeitssuche, Zwischenjob bei der Conti und Jobfindung bis zur Anstellung sind darauf im Angebot, wobei er sich da auch eine durchaus kritische Würdigung der Bildungsträger und der Bildungssysteme leistet, aber mit viel Euphorie Szenen aus dem Schulalltag erzählt, detailliert pädagogische Konzepte vorstellt, Comedy Einlagen und Wortspiele inklusive.
Das finale Kapitel widmet sich dem Thema Hochsensibilität, das sich wie ein roter Faden durch sein Leben und auch durch die Kapitel des Buches zieht.