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Freizeit und Tourismus

Freizeit, Tourismus und Sehenswürdigkeiten in Waldeck-Höringhausen

Höringhausen begeistert mit seiner idyllischen Lage im Waldecker Land und einem vielfältigen Angebot für Naturliebhaber, Entdecker und Ruhesuchende. Umgeben von sanften Hügeln, Wiesen und Wäldern ist der Ort ein idealer Ausgangspunkt für Ausflüge zum nahegelegenen Edersee oder dem Nationalpark Kellerwald-Edersee.

Auch direkt vor Ort findet der Gast zahlreiche Möglichkeiten für Freizeit und Erholung. Besonders Radfahrer, Wanderfreunde und Naturliebhaber kommen auf den gut ausgeschilderten Wegen rund um das Dorf auf ihre Kosten – hier können Sie die idyllische Landschaft des Waldecker Landes in vollen Zügen genießen.

Entdecken Sie, was Höringhausen und seine Umgebung so besonders macht – Natur und Kultur erwarten Sie!

Ort Luftbild Hoeringhausen

Heimatmuseum Höringhausen

Das Heimatmuseum Höringhausen, gegründet im Jahr 1969, verdankt seine Entstehung unter anderem dem engagierten Heimatforscher Heinrich Figge, der durch intensive Recherchen im Stadtarchiv Korbach und anderen Archiven die Geschichte des Ortes dokumentierte.

Ausstellungsräume im Erdgeschoss

In der ehemaligen Feuerwehrgarage können Besucher bedeutende technische Zeitzeugen bestaunen. Zu den Hauptattraktionen zählen eine historische Handdruckpumpe aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, eine traditionelle Dreschmaschine sowie ein Deutz-Traktor aus den 1950er-Jahren.

Historisches Wohnen

Das Dachgeschoss beherbergt eine vollständig eingerichtete historische Wohnung. Diese vermittelt einen authentischen Einblick in das häusliche Leben vergangener Zeiten mit Küche, Vorratskammer, Bad, Nähstube sowie Schlaf-, Wohn- und Kinderzimmer.

Handwerk und Haushaltskultur

Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Darstellung traditioneller Handwerkskunst. Die Ausstellung umfasst eine Stellmacherei, Schusterwerkstatt und Sattlerei. Daneben wird die Tradition der Hausschlachtung dokumentiert, die früher zum festen Jahresablauf der Familien gehörte. Eine umfangreiche Sammlung historischer Küchengeräte und eine traditionelle Waschküche vervollständigen diesen Bereich.

Schulgeschichte und Ortshistorie

Eine eigene Abteilung widmet sich der lokalen Schulgeschichte. Zahlreiche historische Fotografien, Berichte und Archivalien dokumentieren die Entwicklung des Dorfes, das bis 1866 zum Großherzogtum Hessen-Darmstadt gehörte.

Besichtigung

Das Museum öffnet seine Türen nach vorheriger Vereinbarung für interessierte Besucher.

Ort Heimatmuseum 01
Museum Klassenzimmer
Heimatmuseum Höringhausen
Museum Waschküche
Museum Wohnstube
Museum Webstuhl
Museum Schlafstube

Öffnungszeiten

nach Absprache

Ansprechparter

Friedhelm Fingerhut (05634 7410)

oder per Email:

tourismuswaldeck.de

Herrenhaus & ehemaliges Hofgut

Das Hofgut Höringhausen – Eine Geschichte des Wandels

Das ehemalige Hofgut Höringhausen spielte eine bedeutende Rolle in der Geschichte des Dorfes Höringhausen, einem Ortsteil von Waldeck in Hessen. Heute existiert das Hofgut in seiner ursprünglichen Form nicht mehr, an seiner Stelle befinden sich nun der Dorfplatz und die Dorfscheune.

Ursprünge und Geschichte

Die genauen Ursprünge des Hofguts sind nicht bekannt. Höringhausen selbst wurde erstmals 1264 als “Hogerinchusen” urkundlich erwähnt. Das Dorf war bis 1314 im Besitz der Grafen von Ziegenhain und wechselte danach mehrfach den Besitzer.

Entwicklung zum Fürstlichen Hofgut

1841 gründete die Fürstin Maria von Lich das “Fürstliche Hofgut” in Höringhausen. Dies geschah, nachdem ein Kasseler Bankdirektor namens Wolf Land für die Fürstin aufgekauft hatte.

Dorferneuerung und Umgestaltung

Im Rahmen der Dorferneuerung, die von 2006 bis 2016 stattfand, wurde das verfallene Hofgut abgerissen. An seiner Stelle entstand ein zentraler Festplatz mit Brunnen, historischen Steinen und einer neuen Dorfscheune.

Das Herrenhaus

Das Herrenhaus des ehemaligen Hofguts steht noch, ist aber stark sanierungsbedürftig. Es gab verschiedene Pläne für seine Nutzung, unter anderem als betreutes Wohnen, die sich jedoch zerschlugen. Die Stadt sucht weiterhin nach einer Lösung für das Gebäude.

Aktuelle Situation

Der ehemalige Standort des Hofguts ist heute ein zentraler Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft. Der neue Festplatz und die Dorfscheune werden für verschiedene Veranstaltungen genutzt. Die Zukunft des Herrenhauses bleibt ein wichtiges Thema für die Gemeinde, da es einer umfangreichen Sanierung bedarf. Die Geschichte des ehemaligen Hofguts Höringhausen zeigt, wie sich ein Ort im Laufe der Zeit wandeln kann, während gleichzeitig Bemühungen unternommen werden, historisches Erbe zu bewahren und in die moderne Dorfentwicklung zu integrieren.

Ort Herrenhaus Platz 01
Herrenhaus Nebengebäude Dorfplatz
Ort Dorfplatz Brunnendeckel 01

Haus der Musik

Geschichte und Entstehung

Das Haus der Musik wurde in den 1990er Jahren eingerichtet. Es befindet sich in einem historischen Fachwerkgebäude im Ortskern von Höringhausen, das zuvor renoviert und umgebaut wurde.

Nutzung und Angebote

  • Probenraum für örtliche Musikgruppen und Chöre
  • Veranstaltungsort für Konzerte und musikalische Aufführungen
  • Musikunterricht und Workshops für verschiedene Instrumente
  • Ausstellungen zur lokalen Musikgeschichte

Ausstattung

  • Mehrere Probenräume unterschiedlicher Größe
  • Tonstudio für Aufnahmen
  • Instrumentensammlung zum Ausprobieren
  • Kleine Bühne für Auftritte

Bedeutung für die Gemeinde

Das Haus der Musik hat sich zu einem wichtigen kulturellen Zentrum in Höringhausen entwickelt. Es fördert das musikalische Leben im Ort und bietet Musikern aller Altersgruppen Möglichkeiten zum gemeinsamen Musizieren und Lernen.

Das Haus der Musik trägt wesentlich zur Pflege der musikalischen Tradition in Höringhausen bei und bereichert das kulturelle Angebot der Gemeinde.

Ort Haus der Musik 02

Ehemalige Wasserburg

Geschichte

Die Wasserburg Höringhausen wurde erstmals 1314 urkundlich erwähnt. Ihre genauen Ursprünge sind nicht bekannt, aber es wird vermutet, dass sie von den Grafen von Ziegenhain erbaut wurde. Im Laufe der Zeit wechselte die Burg mehrfach den Besitzer:

  • 1314: Die Grafen von Ziegenhain gaben den Ort als Lehen an die Herren von Itter.
  • 1357: Durch einen Vertrag zwischen dem Erzbistum Mainz und der Landgrafschaft Hessen kam die Burg in hessischen Besitz.
  • 1383: Die Burg war im Besitz des Johann von Eppe, eines Lehnsmanns des Grafen Heinrich von Waldeck.
  • Später gehörte sie den Herren Wolff von Gudenberg und den Herren von Cratzenstein.

Beschreibung

Die Wasserburg Höringhausen war eine typische Niederungsburg. Sie bestand vermutlich aus einem befestigten Steinhaus (Kemenate), das von einem Wassergraben umgeben war. Dieser Wassergraben wurde als “Graft” bezeichnet und gab der Burganlage ihren charakteristischen Schutz.

Verfall und heutige Überreste

Um 1500 wird die Burg letztmals urkundlich erwähnt. Danach verfiel sie allmählich. 1910 war noch der Keller vorhanden, der als Eiskeller genutzt wurde. Die letzten Reste der Wasserburg wurden 1932 zerstört, als die Graft (Insel), auf der die Burg gestanden hatte, abgetragen wurde.Heute erinnern nur noch wenige Spuren an die einstige Wasserburg:

  • Ein Wappenstein, der vom 1971 abgebrochenen Tor des zur Burg gehörenden Gutes stammt. Er zeigt die Wappen der Adelsgeschlechter “Wolff von Gudenberg” und “von Schachten”.
  • Ein Teil der ursprünglich 2,5 Morgen großen Wasserfläche (Graft) ist noch vorhanden.

Die Wasserburg Höringhausen bleibt ein wichtiger Teil der Ortsgeschichte und erinnert an die bewegte Vergangenheit dieser hessischen Enklave inmitten des waldeckischen Territoriums.

Ort Ehemalige Wasserburg 01

NABU-Projekte

Beschreibung NABU-Projekte

Ort Nabu 01
Ort Nabu 03
Ort Nabu 02

Fahrradwege

Der Edersee und seine Umgebung bieten ein vielfältiges Netz an Radwegen für jeden Geschmack. Hier eine Übersicht der interessantesten Routen:

Edersee-Radrundweg (ER)

  • Führt einmal komplett um den Edersee (ca. 50 km)
  • Ideal für Familien und Genussradler
  • Verläuft größtenteils direkt am Ufer zwischen Wasser und Wald
  • Möglichkeit für Badepausen im Sommer
  • Kombinierbar mit Schifffahrten oder Fähren zur Abkürzung

Ederseebahn-Radweg

  • Verläuft auf der ehemaligen Bahntrasse von Korbach bis Bad Wildungen
  • Länge: 27 km mit maximal 2% Steigung
  • Führt durch Tunnel und über aussichtsreiche Brücken
  • Asphaltiert und für alle Fitnesslevel geeignet

Edersee-Radweg 1 (ER1)

  • Rundtour über das Sachsenhäuser Hügelland und durch das Werbetal
  • Start in Waldeck
  • Führt durch Höringhausen auf dem Bahntrassenradweg

Geo-Radroute Ruhr-Eder

  • Verbindet das Waldecker Land mit dem Sauerland
  • Führt entlang des Edersees und durch den Nationalpark Kellerwald
  • Bietet Einblicke in die Natur- und Erdgeschichte der Region

Eder-Radweg

  • Verläuft entlang des Flusses Eder
  • Idyllische Route mit kulturellen Sehenswürdigkeiten
  • 14 Kirchen am Weg laden zu Besichtigungen ein

Diese vielfältigen Radwege bieten für jeden Geschmack und jedes Fitnesslevel passende Touren. Besucher können die schöne Landschaft rund um den Edersee erkunden, kulturelle Sehenswürdigkeiten entdecken und die Natur des Nationalparks Kellerwald-Edersee genießen.

Ort Fahradweg 01

Jüdischer Friedhof

Der jüdische Friedhof in Waldeck-Höringhausen ist ein bedeutsames Zeugnis der jüdischen Geschichte in der Region. Er wurde Mitte des 19. Jahrhunderts angelegt und diente der jüdischen Gemeinde Höringhausens als letzte Ruhestätte bis ins 20. Jahrhundert hinein.

Lage und Beschreibung

Der Friedhof befindet sich etwa 500 Meter außerhalb des Ortes am Komberg, in unmittelbarer Nähe zur Bahnlinie. Ein Feldweg führt von der Hauptstraße zum Friedhofsgelände, das von landwirtschaftlichen Flächen umgeben ist. Mit einer Größe von 27,40 ar bietet der Friedhof Platz für zahlreiche Gräber.

Geschichte und Bedeutung

Die jüdische Gemeinde in Höringhausen wuchs im 19. Jahrhundert stark an. Von nur zwei Familien im Jahr 1704 stieg die Zahl auf etwa 180 Personen im Jahr 1867. Der Friedhof wurde zu einer wichtigen Einrichtung für die Gemeinde, neben einer Synagoge und einem rituellen Badehaus.Die letzte Beisetzung fand am 12. Februar 1936 statt, als Hermann Katz hier beigesetzt wurde. Heute sind noch 25 Grabsteine (Mazewot) erhalten, wobei einige Inschriften im Laufe der Zeit unleserlich geworden sind.

Erhaltung und Gedenken

In den 1990er Jahren wurde der Friedhof eingezäunt, um ihn besser zu schützen und zu erhalten. Der Friedhof ist heute ein wichtiger Ort der Erinnerung und des Gedenkens an die ehemals blühende jüdische Gemeinde in Höringhausen.

Besuch und Führungen

Interessierte können den Friedhof besuchen, um mehr über die jüdische Geschichte der Region zu erfahren. Bei organisierten Veranstaltungen finden gelegentlich Führungen statt, wie beispielsweise im Rahmen eines Festwochenendes, bei dem Nachfahren ehemaliger jüdischer Einwohner den Ort besuchen. Der jüdische Friedhof steht als stilles Zeugnis für das einst blühende jüdische Leben in unserer Region und erinnert uns an unsere Verantwortung, gegen Antisemitismus und für ein friedliches Zusammenleben einzutreten.

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Die Ameisenkolonie im Rudolfshagen

Eine der größten Kolonien der kleinen roten Waldameise (Formica polyctena) in Mitteleuropa befindet sich im etwa 75 Hektar großen Waldstück Rudolfshagen bei Höringhausen.

Die Entdeckung

Friedrich Sauer, ein engagierter Vermessungstechniker aus Höringhausen, erkannte die besondere Bedeutung dieser Ameisenkolonie. Seine Aufmerksamkeit wurde besonders durch die geplante Autobahntrasse Gießen-Bremen geweckt, die durch dieses Gebiet führen sollte.

Wissenschaftliche Erfassung

In akribischer Arbeit dokumentierte Sauer gemeinsam mit Schülern der Alten Landesschule Korbach den Bestand:

  • 251 lebende Ameisenhügel
  • 96 tote Hügel
  • Der größte Hügel maß 2,4 Meter in der Höhe bei einem Umfang von 16,5 Metern

Naturschutzgebiet

1978 erreichte das Gebiet einen besonderen Status: Der Rudolfshagen wurde als erstes Waldstück in Deutschland speziell wegen einer Insektenart unter Naturschutz gestellt. Die rote Waldameise, ein wichtiger Nützling des Waldes, lebt hier in Symbiose mit Bienen und trägt zur Bekämpfung schädlicher Insekten bei.

Betreuung und Forschung

Der Höringhäuser Naturschutzverein übernahm die Betreuung des Gebiets, wobei Klaus Buhs seit 1989 als offizieller Betreuer fungiert. 1993 wurden Hinweistafeln installiert, und die Bedeutung des Gebiets fand Eingang in die Fachliteratur. Professor G. Sauer, Sohn des Entdeckers, veröffentlichte im selben Jahr einen Bericht im Kosmos über diese einzigartige Ameisenkolonie.

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