2023 WLZ 10. 11. Musik, die einfach Freude bringt

Konzert des Heeresmusikkorps Kassel in der voll besetzten Stadthalle

VON JÖRG SCHÜTTLER

Das Heeresmusikkorps brachte die Stadthalle zum Klingen: Im voll besetzten Saal präsentierte das Ensemble der Bundeswehr bei seinem Benefizkonzert eine Auswahl gern gehörter Stücke. Fotos: Jörg Schüttler

Waldeck-SachsenhausenIn der voll besetzten Stadthalle präsentierte das Heeresmusikkorps Kassel unter der Leitung von Oberstleutnant Tobias Terhardt ein bunt gemischtes Programm beim Benefizkonzert zugunsten der „Aktion für behinderte Menschen Waldeck-Frankenberg“ (AfbM).

„Musik ist eine universelle Sprache, die alle Menschen verbinden möchte“, hob Bürgermeister Jürgen Vollbracht als Schirmherr hervor. Er danke allen Helfern, besonders Musikzug und Feuerwehr, Ortsbeirat und Netzwerk 777, die sich bei Aufbau, Beleuchtung des Parkplatzes und Bewirtung einbrachten.

Das Konzert begann mit dem Kerntruppenmarsch von Hermann Schmiedecke, gefolgt vom Vorspiel zu der Oper „Die Meistersinger von Nürnberg“ von Richard Wagner. Eine anspruchsvolle Darbietung mit dem Fagott gab Solist Niklas Ludwig mit dem Stück „Bassoonissimo“ des Komponisten Scott Richards.

Von der 1988 uraufgeführten Sinfonie Nr 1 „Der Herr der Ringe“ des niederländischen Komponisten und Dirigenten Johan de Meij präsentierten die Musiker drei Sätze. Während der zweite Satz mit dem Titel „Lothlorien“ die romantische Atmosphäre in einem Wald beschreibt, skizziert der fünfte Satz „Hobbits“ den optimistischen Charakter eines Volkes, den Terhardt mit Elementen aus einem Volkstanz verglich. Nach einer Pause führte der „Steinmetz Marsch“, 1867 von Karl Bratfisch komponiert, zu einem „Ausflug in moderne Musikrichtungen“. In einer „ganz besonderen Bearbeitung“ wurde der Udo-Jürgens-Titel „Was ich Dir sagen will“ dargeboten von Christian Sack.

Aus dem Musical „My Fair Lady“ von Frederick Loewe erklang ein Querschnitt mit bekannten Melodien wie „Ich hab getanzt heut Nacht“ und „Es grünt so grün, wenn Spaniens Blumen blühen“. Das Publikum quittierte es stehend mit kräftigem Applaus und „Zugabe“-Rufen, die nicht ungehört blieben. Als Einlage folgte der Radetzki-Marsch. Am Ende wurde es noch einmal volkstümlich mit „Ein Leben lang“ von den Fäaschtbänklern.

„Ich freue mich, dass ihr einen alten Kameraden wieder so eine große Freude gemacht habt“, bedankte sich Oberst a.D. Jürgen Damm, Vorsitzender der „Aktion für behinderte Menschen“ bei dem Heeresmusikkorps. Er begleite die Musiker bereits seit 1960, erinnerte sich der 85-Jährige. Er dankte allen Helfern, „die dazu beigetragen haben, einen so wunderbaren Abend zu ermöglichen.“ Es sei notwendig, „dass wir immer versuchen, Menschen, die am Rande der Gesellschaft leben, in unsere Gesellschaft reinzuholen.“ So waren zahlreiche Besucher aus Einrichtungen wie Betreutes Wohnen, Lebenshilfe, Bathildisheim, Treffpunkt und Berufsbildungswerk Hessen (Bad Arolsen) mit ihren Betreuern dabei. Der Abend endete mit der Nationalhymne. Ein weiteres Konzert zugunsten der AfbM findet am 22. November um 19.30 Uhr statt. Dann tritt das Landespolizeiorchester Hessen unter der Leitung von Florian Weber in Allendorf-Battenfeld auf.