2023 WLZ 09. 09. Zeichen gegen Hass und Gewalt

Schild am Rathaus in Sachsenhausen verweist auf „Region gegen Rassismus“

VON CONNY HÖHNE

Region gegen Rassismus: Als erste der Partner-Kommunen in der Ederseeregion hat die Stadt Waldeck am Rathaus Schilder angebracht, um ein Zeichen für Toleranz zu setzen; von links Bürgermeister Jürgen Vollbracht, Erster Stadtrat Bruno Arlt, Stadtverordnetenvorsteherin Anni Maria Berthold und Violetta Bat von der Koordinierungs- und Fachstelle „Netzwerk für Toleranz Waldeck-Frankenberg“. Foto: Conny Höhne

Waldeck – Die Nationalparkstadt Waldeck ist Teil einer „Region gegen Rassismus“. Darauf verweist ein Schild des Netzwerks für Toleranz, das am Rathaus in Sachsenhausen angebracht wurde. Weitere öffentliche Gebäude in Waldeck wurden oder werden noch mit Schildern bestückt, darunter Schulen, Feuerwehr- und Dorfgemeinschaftshäuser.
„Wir bekennen uns öffentlich zur Gleichwertigkeit aller Menschen, einem respektvollen Miteinander und fühlen uns verpflichtet, allen Ideologien der Ungleichwertigkeit entschieden entgegenzutreten“, zitierte Bürgermeister Jürgen Vollbracht aus der Charta der AG #RegionGegenRassismus. „Waldeck ist offen für Vielfalt, das möchten wir ganz klar nach Außen zeigen.“ Vollbracht ist Mitglied der Steuerungsgruppe im Netzwerk für Toleranz und seit Bestehen ein aktiver Unterstützer.
Auf Antrag der SPD Fraktion hatte das Stadtparlament beschlossen, an allen öffentlichen Gebäuden in Waldeck Schilder mit einer klaren Botschaft gegen Rassismus und Menschenfeindlichkeit anzubringen. Mit der Aufschrift „Region gegen Rassismus – 100 Prozent Menschenwürde Waldeck-Frankenberg“ bekennt sich die Stadt Waldeck gegen Diskriminierung und Ausgrenzung von Menschen aufgrund ihrer zugeschriebenen Hautfarbe.
Das Schild wurde von der AG #RegionGegenRassismus entworfen und wird vom Netzwerk für Toleranz Waldeck-Frankenberg verteilt. Mit dem Mord an dem Regierungspräsidenten Walter Lübcke und den Anschlägen in Hanau 2019 waren für den Initiator Matthias van der Minde gleich mehrere rote Linien überschritten. Schnell waren Unterstützer der Idee gefunden und mittlerweile wurden mehr als 500 Schilder an Privatpersonen, Firmen, Vereine und Kommunen im gesamten Landkreis verteilt. „Unser Ziel ist eine solidarische Gesellschaft, getragen von gegenseitigem Respekt und Wertschätzung jedem Einzelnen gegenüber. Wir schätzen die Vielfalt der Gesellschaft!“, ergänzt Violetta Bat, Koordinatorin des Netzwerks. „Wer das Schild trägt, bekennt sich ebenfalls aktiv zu demokratischen Werten und arbeitet an dem Erhalt dieser.“
Die SPD-Fraktionen in den Edersee-Anrainerkommunen Waldeck, Edertal und Vöhl und der Stadt Bad Wildungen, die unter dem Dach des Edersee Marketing vereint sind, streben gemeinsam eine Region gegen Rassismus an. Als erste Kommune beschildert die Nationalparkstadt Waldeck ihre öffentlichen Gebäude. Am Ederseebahn-Radweg gibt es diese Schilder aber schon seit drei Jahren, sie waren bereits Vandalismus ausgesetzt. Deswegen sind die neuen Schilder in einem kleineren Format gefertigt, um Beschädigungen zu vermeiden, sagte Bat bei der Übergabe weiterer Schilder im Beisein von Erstem Stadtrat Bruno Arlt und Stadtverordnetenvorsteherin Anni Maria Berthold.