2023 WLZ 06. 10. Vier neue Windkraftanlagen bis 2025

Zwei Unternehmen planen Projekte am Orthberg und am Heidberg

VON JÖRG SCHÜTTLER

Bald drehen sich mehr Windräder: Bei Sachsenhausen sind weitere Windkraftanlagen geplant; im Bild eine seit Jahren bestehende Anlage am Schiebenscheid. Foto: Jörg Schüttler

Waldeck-Sachsenhausen Vier neue Windkraftanlagen sollen voraussichtlich 2025 in Betrieb genommen werden. Das Projekt wurde in einer Informationsveranstaltung in der Stadthalle vorgestellt. Drei Anlagen sind am Orthberg geplant, eine weitere soll am Heidberg entstehen. Betreiber sind die Firmen Alterric in Aurich und Weidbusch aus Werl.
Windkraft und Energiewende seien wichtige Themen für die Zukunft, meinte Bürgermeister Jürgen Vollbracht. Die vorgesehenen Flächen seien Vorranggebiete für die Windenergienutzung und wurden bisher landwirtschaftlich genutzt. Wald sei dort nicht vorhanden.
Henrike Nagel und Jonas Nahrwold stellten die drei Windkraftanlagen am Orthberg vor, für die das Unternehmen Alterric in 2016 die Planungen startete. Ein 2018 beim Regierungspräsidium Kassel eingereichter Genehmigungsantrag wurde ein Jahr später abgelehnt, da über dieses Gebiet eine Hubschraubertiefflugstrecke der Bundeswehr führte. Die Strecke wurde neu geplant, der neue Antrag eingereicht. „Wir hoffen noch in diesem Jahr auf eine Genehmigung der Anlagen“, erklärte Nahrwold. Pachtverträge mit den Grundstückseigentümern seien bereits abgeschlossen worden. 2024 soll der Bau beginnen. Geschotterte Wege, die für die Bauphase benötigt werden, würden später zurückgebaut. 2025 sollen die Anlagen in Betrieb gehen, der erzeugte Strom wird in das öffentliche Netz eingespeist.
Auch die Bürger der Stadt Waldeck werden von dem Windpark profitieren, erklärte Bürgermeister Vollbracht. Für den eingespeisten Strom aus dem Windpark werden 0,2 Cent je Kilowattstunde an die Gemeinde fließen – jährlich rund 76 000 Euro.
Daneben hat die Stadt Waldeck mit der Firma Alterric einen Vertrag abgeschlossen, nach dem pro Anlage 1500 Euro jährlich der Vereinsförderung zu Gute kommen – insgesamt also 4500 Euro. Laut der Gewerbesteuervereinbarung sollen 99 Prozent der Steuereinnahmen in Waldeck verbleiben. Eine finanzielle Beteiligung der Bürger an den Anlagen sei nicht vorgesehen, erklärte Nagel auf Nachfrage: „Für eine Bürgerbeteiligung ist der Windpark zu klein.“
Einen ähnlichen Zeitplan sieht die Firma Weidbusch vor, die eine Windkraftanlage am Heidberg plant, führte Markus Burghardt aus. Bereits 2008 sei er auf die Flächen aufmerksam geworden. Auch er hofft auf eine kurzfristige Genehmigung und einen Baustart Mitte 2024. Wegen ähnlicher Zahlungen für die Vereinsförderung stehe er in Verhandlungen mit der Stadt Waldeck, so Burghardt. Der Standort auf dem Heidberg sei mehr als 1,8 Kilometer von den benachbarten Orten Sachsenhausen und Höringhausen entfernt.

Hintergrund

246 Meter hoch

Auf dem Orthberg zwischen Sachsenhausen und Alraft sind drei Windräder mit einer Höhe von 246,6 Metern und einer Nabenhöhe von 166,6 Meter geplant. Elektrische Leistung: 5,56 Megawatt pro Anlage. Der Abstand zwischen den einzelnen Windkraftanlagen soll rund 350 Meter betragen.

Am Heidberg ist ein 245 Meter hohes Windrad mit einer Leistung von 5,7 Megawatt vorgesehen. Der jährliche Stromertrag wird mit rund 15 Millionen Kilowattstunden errechnet.  sj

Auf dem Orthberg zwischen Sachsenhausen und Alraft sind drei Windräder mit einer Höhe von 246,6 Metern und einer Nabenhöhe von 166,6 Meter geplant. Elektrische Leistung: 5,56 Megawatt pro Anlage. Der Abstand zwischen den einzelnen Windkraftanlagen soll rund 350 Meter betragen.

Am Heidberg ist ein 245 Meter hohes Windrad mit einer Leistung von 5,7 Megawatt vorgesehen. Der jährliche Stromertrag wird mit rund 15 Millionen Kilowattstunden errechnet.  sj