2023 WLZ 01. 12. Streit schlichten statt richten

Kuhnhenn neuer Schiedsmann in Waldeck

Vereidigt im Amtsgericht: Wolfgang Kuhnhenn (2.v.r.) ist neuer Schiedsmann; daneben (v.l.) Bürgermeister Jürgen Vollbracht, Schiedsmann Heinrich Schmitz und Amtsgerichtsdirektor Robert Winter. Foto: Marcus Althaus

Waldeck Wolfgang Kuhnhenn ist neuer Schiedsmann in Waldeck. Im Amtsgericht Korbach fand seine Vereidigung statt.

Gemeinsam mit Heinrich Schmitz, dessen Stellvertreter er ist, schlichtet er künftig zwischen streitenden Parteien in Waldeck und versucht Vergleiche herbeizuführen gemäß dem Grundsatz: „Schlichten statt Richten“.

Für den pensionierten Polizisten war das Interesse groß, nach dem Ende seiner beruflichen Laufbahn ehrenamtlich bei strafrechtlichen und zivilrechtlichen Angelegenheiten zu helfen. Auch als Schöffe hatte er sich beworben. Von den Stadtverordneten zum Schiedsmann gewählt, tritt er nun die Nachfolge von Hartmut Simon an.
Eine gehörige Portion Menschenkenntnis bringt Kuhnhenn für die kommenden Aufgaben mit. Das weiß auch Bürgermeister Jürgen Vollbracht zu schätzen: „Aufgrund seines beruflichen Hintergrundes hatte er viel mit Menschen zu tun, das ist von großem Vorteil, wenn man als Schiedsmann agiert.“ In Waldeck gibt es durchschnittlich zwei bis vier Fälle im Jahr. „Es gab aber auch schon mal ein Jahr ganz ohne Fälle“, beschreibt Heinrich Schmitz, der seit zehn Jahren als Schiedsperson zur Verfügung steht. „Manchmal lohnt es sich schon, die zerstrittenen Parteien dazu zu bringen, miteinander zu reden“, so Schmitz.
Robert Winter, Direktor des Amtsgerichts Korbach, betont die wichtige Funktion der Schiedsleute, die nicht nur der Justiz Arbeit erspare und den Streitparteien Geld: „Einen Vergleich außerhalb des Gerichts zu erzielen ist die beste Version, da beide Parteien gehobenen Hauptes aus der Sache rauskommen und die Streitigkeiten nicht größere Kreise ziehen.“
Schiedspersonen sind zu absoluter Verschwiegenheit verpflichtet und die Verhandlungen vor der Schiedsstelle sind nicht öffentlich.  ma