2023 01. 12. Kiebitz – der Vogel des Jahres

De Streuder Piwitteke – Die Strother Kiebitze
Aus dem Strother Ortssippenbuch von 1981

Früher – sagen wir vor 100 Jahren – waren die Kiebitze im Waldecker Land noch weit verbreitet. Jeder kannte sie, fast überall waren sie „zu Hause“. Es war das eine Folge der Sümpfe, Moore und Wiesen, die es damals noch überall gab. Im Nor­den und Westen unserer Heimat nannte man sie „Piwitteke“, im Edergebiet „Biebitze“.
Heute ist die Zahl der Kiebitze stark zurückgegangen. Hast Du einmal Gelegenheit, sie beim Balzflug oder auch bei ihren akrobatischen Flügen über dem Gelege beobachten zu können, so ist das ein Erlebnis besonderer Art.
Ja, Kiebitze gab’s genug im „alten Waldeck“. Was aber hatten sie mit den Strothern zu tun? Nun, die Antwort ist leicht: Die Strother wurden „Piwitteke“ genannt, weil es in ihrer Gemarkung besonders viele Kiebitze gab. Strothe lag früher einmal in einem ausgesprochenen Sumpfgebiet. in diesem Gebiet hausten die Kiebitze in großen Scharen. – Im Jahre 1883 hat man begonnen, das Gebiet zu entwässern. Es war das eine Maß­nahme, die sich über Jahrzehnte erstreckt hat. Immer mehr fruchtbares Land wurde erschlossen; zugleich wurde die Zahl der Kiebitze immer klei­ner. Heute findest Du in der Gemarkung Strothe nicht mehr Kiebitze als überall in der Nachbar­schaft auch. (und das sind fast keine mehr – hinzugefügt am 01. 12. 2023 von Heinrich Figge) L. Bing in WLK 1976