Zeit und Raum vergessen

Vorletzte Station der Klangreise in der Höringhäuser Kirche begeistert Publikum
Von Ute Germann-Gysen
HÖRINCHAUSEN. Festlicher kann ein Totensonntag kaum ausklingen: Larissa Niederquells virtuose Sopranstimme im Duett mit der ausdrucksstarken Mezzostimme von Martina Sutter, dazu an der Kirchenorgel Rita Knobbe, die das Kammerkonzert mal leise sensibel, mal volltönend und bestimmend zu einem besonderen Hörgenuss in der vollbesetzten Kirche vollendete.
Ursprung nicht bekannt
Die Sopranistin griff zur Oboe und gab gemeinsam mit der Organistin einen ersten Vorgeschmack. Dann leitete Knobbe mit Variationen des Volksliedes „Mein junges Leben hat ein End“ zur barocken Bach-Kantate „Tilge, Höchster, meine Sünden“ nach dem Stabat Mater von Giovanni Battds- ta Pergolesi über. Von der Empore aus erfüllten die drei Kammer-Musikerinnen den Kirchraum mit Sakral-Klängen, die die Zuhörer Zeit und Raum vergessen ließen. Lautstarker Applaus zeigte ihnen an, dass sie ohne Zugabe nicht entlassen würden.
Auch nach dem Choral „Ach, wie flüchtig“ gab es noch lang anhaltenden Beifall des stehenden Publikums und Pfarrerin Rita Schuppe-Nau- mann bedankte sich mit Blumen bei den Künstlerinnen. Einzig Barock-Virtuose Johann Sebastian Bach erntete kein ungeteiltes Lob des Publikums. Seine Textversion mutete einigen Zuhörern allzu dunkel und vorwurfsvoll an.
In der Tat, stimmte Kirchenmusikdirektor Jan Knobbe zu, habe der Altmeister hier den Focus sehr auf Schuld und Sünde gesetzt.
Am Ende der Klangreise steht der Abschlussgottesdienst am 29. November.
Zu einem offenen Konzert für Sänger und Bläser lädt der Kirchenkreis für den ersten Advent ab 18 Uhr in die Korbacher Nikolaikirche ein.

Bild 2

Im Duett harmonierten und ergänzten sich die Stimmen der Mezzosopranistin Martina Sutter (links) und der Sopranistin Larissa Niederquell ausgezeichnet. Foto: Germann-Gysen