XV Hoffen auf eine Lösung für das Herrenhaus

HÖRINGHAUSEN.
Im Jahr 2006 wurde Höringhausen in das Dorfemeuerungsprogramm aufgenommen. In den zehn Jahren wurde viel be­wegt auf kommunaler und privater Ebene. Zeitweise war die Dorfemeuerung sogar ins Stocken geraten. Schwer­punkt im Dorf war der Abriss des ehemaligen Hofguts und die Gestaltung der neuen Frei­fläche zu einem zentralen Platz. Bei dem Fest zum Ab­schluss des Landesprogramms zeigten sich die beteiligten Akteure zufrieden mit den er­reichten Zielen. Für zwei Wünsche ist jedoch auch in Zukunft noch Geduld gefragt. Die Sanierung des Bürgerhau­ses ist ein dringendes Anlie­gen, und für das seit Langem unbewohnte Herrenhaus am Hofgut wird nach einer Lö­sung gesucht, (höh) SEITE 14

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Die Festscheune in Höringhausen bestand bei der Abschlussfeierder Dorferneuerung ihre Bewährungsprobe;
im Bild beim Festgottes­dienst mit Pfarrerin Rita Schuppe-Naumann.     Fotos:Conny Höhne

Hintergrund

Fördervolumen verdoppelt
2004/05 wurde die Dorfer­neuerung mit einem Fördervo­lumen von 660 000 Euro auf den Weg gebracht, das ge­schah noch in der Amtszeit des früheren Bürgermeisters Peter Brandenburg. Schnell zeigte sich, dass das Geld nicht ausrei­chen würde, um Höringhausen nach vorn zu bringen. Das För­dervolumen wurde dann auf 1,358 Millionen Euro erhöht. „Das ist einmalig in Hessen“, bescheinigte Bürgermeister Jörg Feldmann. Neben der Stadt Waldeck, die einige Pro­jekte umsetzte, nutzten auch Anlieger im Fördergebiet die Chance auf Zuwendungen. 23 private Förderanträge wurden mit jeweils 30 Prozent der för­derfähigen Kosten bezu­schusst. Investoren erhielten für Fassadensanierung, neue Fenster oder andere Maßnah­men Zuschüsse zwischen 3000 und 30 000 Euro, (höh)

In zehn Jahren viel verändert

Abschluss der Dorferneuerung in Höringhausen auf neuem Festplatz bei Freibier, Festreden und Musik

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Auf dem Festplatz am neuen Prangerstein stehen (von links) Ortsvorsteher Uwe Wagner, Peter Trietsch von der Arbeitsgruppe Dorferneuerung, Julia Dörnbach (Planungsbüro), der frühere Orts­vorsteher Heinrich Figge, Bernd Wecker (Planungsbüro), Altbürgermeister Peter Brandenburg, Bür­germeister Jörg Feldmann und Friedrich Fingerhut von „Wir für Höringhausen“.

Von Conny Höhne

HÖRINGHAUSEN.
Auf dem neuen Festplatz feierten Hö­ringhäuser und Gäste den Ab­schluss der Dorfemeuerung. Mit 100 Litern Freibier und al­koholfreien Getränken stieß die Festgesellschaft dort an, wo vor über zehn Jahren ein verfallenes Hofgut dominie­render Blickfang war. Trotz ei­niger Hängepartien auf dem steinigen Weg zeigten sich alle Beteiligten am Sonntag zufrieden, was seit 2006 er­reichtwurde.
Herzstück der Dorfemeue­rung war der Abriss des Hof­guts; dort entstand ein zentra­ler Festplatz mit Brunnen und historischen Steinen sowie ei­ner neuen Dorfscheune. „Die Menschen in Höringhausen haben auf einem soliden Fun­dament aufgebaut“, sagte Pfarrerin Rita Schuppe-Nau­mann im Festgottesdienst.

Lösung für das Herrenhaus

„Andere Projekte wie Mu­seum, Haus der Musik und Denkmal wurden nicht aus den Augen verloren“, stellte Bürgermeister Jörg Feldmann fest. Erfreulich: Der ursprüng­liche Förderrahmen wurde mehr als verdoppelt. Bedauer­lich: Zugunsten des Hofguts wurde die Saniemng des Bürgerhauses gestrichen. Auf der Wunschliste bleibt nach dem Abschluss noch das Herren­haus des Hofguts. Pläne für eine Nutzung im Rahmen des Betreuten Wohnens zerschlu­gen sich. Für das seit Jahren unbewohnte Gebäude werde eine andere Lösung erarbeitet, kündigte Feldmann an. Land­rat Dr. Reinhard Kubat be­scheinigte den Höringhäusem: „Sie haben die Chance genutzt, die das Landespro­gramm bietet – nämlich das Umfeld selbst mitzugestal­ten.“ Das sei mit
umgestalte­ter Ortsdurchfahrt und Bahn­radweg eine große Bereiche­rung für die Lebensqualität, urteilte der Landrat, der auch die Grüße des anwesenden Landtagsabgeordneten Armin Schwarz (CDU) überbrachte.

Ortsvorsteher Uwe Wagner sagte zufrieden: „In den zehn Jahren hat sich viel verändert im öffentlichen und privaten Bereich.“ Das zeigten ausge­stellte Fotos. Der Festplatz sei neues Aushängeschild, Blick­fang, Treffpunkt und Mittel­punkt. Der frühere Ortsvorste­her Heinrich Figge habe die Dorfemeuerung ins Rollen ge­bracht. „Damit hast Du Dir ein Denkmal gesetzt“, rief er sei­nem Amtsvorgänger zu. Gro­ßes Gelingen am Erfolg habe die Arbeitsgruppe um Peter Trietsch. In mehr als 30 Sitzun­gen waren jeweils 25 bis 30 Hö­ringhäuser dabei, verwies der AG-Vorsitzende auf großes In­teresse. „Es war nicht immer einfach, manchmal spannend, aber es hat sich gelohnt.“

„Das Ergebnis kann sich sehen lassen.“
UWE WAGNER

Kleinere Projekte wie Park­platz am Friedhof, Kirchplatz und Boccia-Bahn rundeten das Gesamtwerk ab. „Wir brauch­ten viel Geduld“, sagte Trietsch. Darin übe man sich weiter, „denn wir haben die Hoffnung für die Zukunft des Herrenhauses noch nicht auf­gegeben“. Für die neue Fest­scheune wünsche er sich rege­re Beteiligung der Jugend.
Dank gab es für alle Akteu­re, die sich einbrachten, insbe­sondere für die Arbeitsgruppe „Wir für Höringhausen“. An den offiziellen Teil schloss sich ein Fest unter Mitwir­kung örtlicher Gmppen und Vereine an. HINTERGRUND