XIX….46 Wolfsrudel in Deutschland

NABU Höringhausen begrüßte viele Gäste zu einem Vortrag mit überraschenden Informationen

HÖRINGHAUSEN. Über 30 Mitglieder und Interessierte waren in den Versammlungsraum des Heimatmuseums Höringhausen gekommen, um sich von der Wolfsbotschafterin Isa Rössner über den Wolf und seine Verbreitung in Deutschland informieren zu lassen.
Erstaunt waren die meisten Zuhörer, dass es in Deutschland bereits wieder 46 Wolfsrudel gibt, die überwiegend in Sachsen, Brandenburg und Niedersachsen ansässig sind. Der Großteil der in Deutschland lebenden Wölfe ist aus Polen eingewandert. Ein Tier, das bereits in 2011 in Südhessen bei Gießen angefahren wurde, stammte dagegen aus Italien. Spannend für die Wolfsforscher wird in den nächsten Jahren, ob es in der Mitte Deutschlands eine Vermischung der beiden Populationen geben wird.
Isa Rössner hatte auch ein Trittsiegel des Wolfes und getrockneten Wolfskot mitgebracht, sowie Fotos von Wölfen aus der Lausitz. Sie selbst hat bei einer Wanderung in der Lausitz aber keinen Wolf beobachten können. So erhielten die Zuhörer einen eindrucksvollen Eindruck von der Lebensweise der Wölfe und die Nachweismethoden für Wölfe in einer Region.
Da in den nächsten Jahren auch mit Wolfbegegnungen in den heimischen Wäldern zu rechnen ist, erklärte Isa Rössner noch die wichtigsten Verhaltensregeln im Umgang mit Wölfen, da alle Wolfsangriffe der letzten 60 Jahre in Europa auf Menschen teilweise ihre Ursache im Fehlverhalten der Menschen hatten.
Man sollte sich Fernhalten von Wolfhöhlen und Rendezvous-Plätzen, Wölfe niemals mit Essensresten füttern oder versuchen, sie anzulocken, um Fotos aus nächster Nähe zu schießen. Genauso gefährlich ist das Verfolgen eines Wolfes. Wenn man sich bei einer Wolfbegegnung unwohl fühlt, ist es ratsam, Lärm zu machen, da sich der Wolf dann meist zurückzieht. Hunde sollten dagegen in Wolfgebieten immer angeleint und beim Menschen geführt werden.
Mit einer Fragerunde und einem gemütlichen Zusammensein mit frisch gepressten Apfelsaft, Brezeln, Käse und Wurst klang der Jahresabschluss aus. Der Vorsitzende Peter Trietsch dankte Isa Rössner für den umfassenden Einblick in das Leben der Wölfe und gab die für 2017 geplanten Veranstaltungen bekannt. Unter anderem ist eine Info-Veranstaltung zum Thema „Natumaher Garten“, eine naturkundliche Führung in die Höringhäuser Gemarkung, ein Fledermausabend mit Ortung und ein Vortrag über die Wildkatze geplant. Die Jahreshauptversammlung ist für den 17. Februar angesetzt, (r)
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NABU-Vorsitzender Peter Trietsch begrüßte Wolfsbotschafterin Isa Rössner zu einem spannenden Vortrag in Höringhausen.