XIV 2022 WLZ 28. 05. Kindergärten der Stadt Waldeck

Kommission klärt die TrägerfrageStadt Waldeck berät, ob künftig das Wildunger DRK die Kitas betreiben soll
VON MATTHIAS SCHULDT

Übernimmt das DRK Bad Wildungen die Trägerschaft der Waldecker städtischen Kindergärten (im Bild Waldeck)? Eine Kommission beschäftigt sich mit der Frage. Foto: Schuldt

Waldeck – Folgt die Stadt Waldeck dem Beispiel der Nachbarkommune Edertal, die vor Jahren die Trägerschaft ihrer Kindertagesstätten an den DRK-Kreisverband Bad Wildungen übergab? Auch für die Kurstadt betreibt das Deutsche Rote Kreuz mehrere Einrichtungen.
Die Waldecker Stadtverordnetenversammlung lässt sich Zeit mit der Entscheidung und rief in ihrer Sitzung am Dienstagabend in der Sachsenhäuser Stadthalle eine Kommission ins Leben. Sie soll das Für und Wider gründlich abwägen. Aus Reihen des Parlaments gehören diesem Arbeitskreis Sebastian Wendorff, Christian Bareis, Daniel Hankel, Brigitte Trietsch und Latif Hamamiyeh Al-Hommssi an. Auf Vorschlag des Gesamt-Elternbeirates komplettieren als Sachkundige von außen Steffen Wiesenberg und Anke Götte das Gremium.
Alle Fraktionen bezeichneten diesen Weg als sinnvoll und angemessen für die Beantwortung der wichtigen Frage. Das „Gute-Kita-Gesetz“ in Hessen sieht unter anderem einen höheren Personalschlüssel vor und war einer der Gründe für das Aufkommen der Diskussion um einen Trägerwechsel. Der Zeitdruck hat sich etwas abgeschwächt, weil die Vorgaben nun zum Sommer 2023 und nicht mehr zum Sommer des laufenden Jahres erfüllt werden müssen.
Katrin Manoury, seit 2006 Gesamtleiterin der Waldecker Kitas, beschreibt in ihrer schriftlichen Stellungnahme die aktuelle Lage aus ihrer Sicht: „Die ständig wachsenden, organisatorischen und verwaltungstechnischen Aufgaben und Anforderungen an die Kindergärten lassen die pädagogischen Inhalte immer mehr in den Hintergrund treten.“ Das Gute-Kita-Gesetz erhöhe nicht nur den Fachkräftebedarf, sondern auch den Aufwand für Verwaltung und Dokumentation. Sie stimme darum „dem mutigen Vorschlag zu, sich zur Lösung dieser vielfältigen Probleme einen starken, erfahrenen Partner zu suchen.“
Der Stadtverordnetenversammlung lag am Dienstag das Konzept des Wildunger DRK-Kreisverbandes für die Trägerschaft der Kitas in Sachsenhausen, Freienhagen, Höringhausen und Waldeck vor. Außerdem liefert unter anderem eine Stärken-Schwächen-Analyse beider Varianten die Basis für die Arbeit der neuen Kommission. Katrin Manoury ist aufgrund der Erfahrungen der Waldecker Kita-Teams mit dem DRK beim Erstellen des Konzepts „zuversichtlich, dass mit dem angedachten Trägerwechsel eine wegweisende und zukunftsorientierte Entscheidung getroffen wird.“