XI 2022 WLZ 13. 01. Grundgesetz ist das höchste Gut

Zur Berichterstattung über die Corona-Pandemie erhielten wir folgenden Leserbrief:

Es besorgt mich schon sehr, wenn Begriffe wie Würde, Freiheit, Toleranz und Meinungsvielfalt je nach gesellschaftspolitischer Wetterlage oder eigener Weltanschauung stets aufs Neue interpretiert werden. Das Grundgesetz als höchstes Gut in unserem demokratischen Land scheint als Leitfaden allen Handelns in Zweifel gezogen zu werden. Wo führt das hin? Man wird mich wohl niemals als Poet bezeichnen können, aber ich habe die Freiheit, meine Gedanken in einem Gedicht niederzuschreiben:

Besorgnis

Die Würde des Menschen ist das höchste Gut, wir müssen es bewahren.

Dafür zu streiten bedarf es Mut, kommt, lasst uns nicht verzagen!

Sie ist zum Schutz der Schwachen hier erdacht, die wir so stetig aus dem Blick verlieren.

Es wär‘ doch wohl gelacht, wenn wir uns vor dem „Piks“ genieren!

Die eigne Meinung ist ein Schwergewicht, hier muss man nicht den Staat befragen.

Doch eigne Fakten gibt es nicht, das müssen alle so ertragen!

Wer gar sich hinter Toleranz versteckt, wenn er des andren Heim bedroht.

Der hat Geschichte nie entdeckt, wo Willkür – Menschlichkeit verroht!

Die Freiheit stets bewahren, das ist gar eine Bürgerpflicht.

Und dafür auch mal was ertragen, beweist das wahre Menschgesicht!

Uwe Liedtke, Höringhausen

Freitag, 14. Januar 2022, Waldeckische Landeszeitung / Lokales

Respekt wieder herstellen

Zum Leserbrief von Uwe Liedtke, veröffentlicht am 13. Januar in der WLZ:

Endlich trifft jemand wie Uwe Liedtke aus Höringhausen den berühmten Nagel auf den Kopf. Hinzufügen möchte ich, dass die Freiheit eines Menschen dort endet, wo die Freiheit eines anderen Menschen beginnt. Notfalls muss das Zusammenleben mit einem Gesetz klar und deutlich geregelt werden.

Ein Unding ist, dass mit dem Grundrecht der freien Entfaltung der Persönlichkeit immer wieder versucht wird, dass Grundrecht auf Leben und körperliche Unversehrtheit auszuhebeln. „Konkurrenz“ zwischen Grundrechten ist mit einer Kompromisslösung per Gesetz vernünftig zu regeln.

Wenn im Interesse der Allgemeinheit Schutzregeln wie zum Beispiel während der gegenwärtigen Pandemie angeordnet werden müssen, sollte das nicht in endlosen Diskussion zerredet oder mit eigenmächtigen Aktionen lächerlich gemacht werden. Ordnungsamt und Polizei sollten freiwillig respektiert oder der notwendige Respekt sollte administrativ und zwangsweise wieder hergestellt werden.

Es kann doch nicht sein, dass sich demokratische Institutionen von einer Minderheit auf der Nase herumtanzen lassen.

Wilhelm Emde, Korbach