Vier Wochen ohne Telefon

 

Eine Störung und die Folgen: Elsbeth Zimmermann erlebt eine Odyssee
Von Conny Höhne
WALDECK-HÖRINCHAUSEN.
Die Telefonleitung gestört, der Internet-Anschluss „tot“ – Elsbeth Zimmermann meldet kurz vor Jahresende der Telekom Störungen in ihrem Netz. Techniker rücken an, bauen Teile aus. „Aber es ging nichts“, sagt Zimmermann. Was dann folgt, ist eine wahre Odyssee.
Immer wieder monieren die Höringhäuser bei ihrem Serviceanbieter die anhaltenden Störungen. Weil der Festnetzanschluss nicht funktioniert, wird auf eigene Kosten ein Mobiltelefon mit Pre-Paid- Karte angeschafft. „Wie hätten wir sonst anrufen sollen?“, fragt sich Zimmermann, die mit Ehemann, Tochter und Enkel in einem Haus lebt.
Endlos in der Schleife
Experten kommen, schauen in den Verteilerkasten vor dem Haus, aber die Probleme werden nicht gelöst. „Ziehen Sie mal den Router vom Netz“, rät ihr ein Fachmann. Aber auch das bleibt ohne Erfolg.
„Bei der Warterei in der Schleife hab ich fast einen ganzen Strumpf gestrickt.“Eine Woche nach der anderen verstreicht, und die Familie ist immer noch abgeschnitten von Telefon und Datennetz. Weitere zeitraubende Anrufe rolgen. „EineinhalbStunden habe ich in der Warteschleife verbracht, bis ich endlich durchgekommen bin,“ ärgert sich die Rentnerin. Das Warten geht zu Hause weiter, wenn die angekündigten Techniker den verabredeten Termin nicht einhalten. „So etwas geht gar nicht.“
Blitz eingeschlagen
Ähnlich hätten es auch andere Höringhäuser erlebt. „Einige hatten für Tage kein Internet, andere drei Wochen.“ Insbesondere allein lebende Senioren auf dem Land seien aber auf funktionierende Telefone angewiesen, betont die 74-Jährige mit Nachdruck.
Knapp vier Wochen geht das Hick-Hack weiter, dann wird überraschend die Ursache entdeckt – laut Zimmermann ausgerechnet im Verteilerkasten, den vorher alle angerückten Experten ausgeschlossen hätten. „In den Kasten hatte vor fünf Jahren mal der Blitz eingeschlagen“, erinnert sich die Rentnerin. Jetzt ist die Störung behoben, es herrscht wieder Empfang bei den Zimmermanns.
In große Erleichterung mischt sich eine gehörige Portion Frust. Dem machte die Rentnerin in einem Brief an die Beschwerdestelle Luft. „Über diese Art und Weise bin ich sehr, sehr unzufrieden“, blickt sie zurück und hofft dass zumindest die entstandenen Kosten für das mobile Ersatztelefon beglichen werden.
Wasser im Hauptkabel
Auf WLZ-Anfrage nahm Susanne Bruns von der Telekom- Pressestelle zu der Störung Stellung. „Grund war Wasser, das in ein Hauptkabel eingedrungen war. Dies wurde durch unseren technischen  Service wieder instand gesetzt.“ Weiter fügt die Unternehmenssprecherin kurz und knapp hinzu: „Im Anschluss mussten nachgelagerte Schäden behoben werden.“

Elsbeth

Kein Empfang: Elsbeth Zimmermann und ihre Familie waren vier Wochen von Festnetz und Internet abgeschnitten. Foto: Conny Höhne