Reserve für den Ernstfall

MEHR ZUM THEMA Programm „Ungediente für die Reserve“

Für die Stadt Frankenberg nahmen Bürgermeisterin Barbara Eckes (links) und Personalchefin Sandra Frost die Partnerschaftserklärung von Major Horst Knauff (links) und Oberstleutnant Michael Dude entgegen. Foto: stadt frankenberg

Waldeck-Frankenberg – „Angesichts der sicherheitspolitischen Herausforderungen und der wachsenden globalen Unsicherheiten sind die Präsenz und das Engagement der Bundeswehr sehr wichtig.“ Das hat Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) gesagt, als am 11. Oktober 2024 in Wiesbaden das Heimatschutzregiment 5 mit einem feierlichen Gelöbnis aufgestellt wurde.

Es ist eines von sechs Regimentern in Deutschland und bis zu seiner Eingliederung in das Deutsche Heer, die für Anfang 2025 geplant ist, dem Landeskommando Hessen unterstellt. Es besteht aus drei Kompanien mit insgesamt 1200 Soldatinnen und Soldaten. Mehr als 90 Prozent davon sind Reservisten, die nun zum Teil noch gesucht werden. Auch die Stadt Frankenberg unterstützt dieses Programm „Ungediente für die Reserve“, indem sie Mitarbeiter, die daran interessiert sind, für die Ausbildung als Reservisten freistellt.
„Reservisten engagieren sich mit ihrem Einsatz für die Gesellschaft und das Gemeinwohl“, sagte Major Horst Knauff bei einem Treffen in Frankenberg zur Übergabe der Partnerschaftserklärung zwischen der Stadt und der Bundeswehr.
Interessierte für die Reservistenausbildung können sich beim eigens dafür eingerichteten Callcenter des Landeskommandos unter der Nummer 0611/ 799 8111 melden. Nach der Erfassung folgen eine medizinische Untersuchung und die nötige Sicherheitsüberprüfung. Danach könne speziell für Ungediente die Ausbildung starten, erläuterte der Major.
Vom Programm angesprochen fühlen sollen sich deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürger bis 57 Jahre – unabhängig, ob sie bereits bei der Bundeswehr gedient haben oder nicht. Ungediente durchlaufen zunächst eine Grundausbildung, ähnlich derer von freiwillig Wehrdienstleistenden. Außerhalb des Verteidigungsfalls bleibt ein Engagement im Heimatschutz freiwillig. Reservisten üben nur, wenn sie das mit ihren anderen Verpflichtungen vereinbaren können.
Die Reserve der Bundeswehr sei für die Landes- und Bündnisverteidigung, für den Heimatschutz sowie für die Einsätze im Rahmen des internationalen Krisenmanagements ein unverzichtbarer Bestandteil der Bundeswehr, heißt es in der Pressemitteilung der Stadt.
„Die Aufstellung des Heimatschutzregiments markiert einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zum Aufbau einer stark aufgestellten Reserve der Bundeswehr für den Ernstfall“, sagte Ministerpräsident Rhein bei dem Gelöbnis in Wiesbaden. „Ein wichtiger Teil unseres Militärs sind dabei die vielen Reservisten – ganz normale Menschen, die im zivilen Leben noch einen anderen Beruf haben. Von den 1200 Dienstposten kommen 1150 aus der Reserve. Das ist stark“, sagte Rhein.  jpa

2024 WLZ 21. 11.