Protest gegen neue Windräder verstärken
Höringhäuser „Initiative Gegenwind“ lädt für heute Abend zur Sitzung des Ortsbeirates ein
Die „Initiative Gegenwind Höringhausen“ will die heutige Ortsbeiratssitzung, 20 Uhr, im Bürgerhaus (Clubraum) dazu nutzen, ihren Protest gegen neue Windräder auf Flächen um das Dorf zu verstärken.
Waldeck-Höringhausen. Aktueller Anlass aus Sicht der Windkraftgegner: Vom 15. März bis Ende Mai haben die Waldecker Bürgerinnen und Bürger Gelegenheit, Stellung zu beziehen zu den Plänen des Regierungspräsidiums für Windvorrang-Flächen in Nordhessen. „Wir sind gerne bereit, Fragen dazu zu beantworten“, teilt die Initiative in einer Presseankündigung mit.
Die Planungen des Regierungspräsidiums zielen darauf ab, 2 Prozent der Fläche der Großregion für Windräder freizugeben und auf 98 Prozent der Fläche die Windkraftnutzung zu verbieten. Benachteiligt sehen sich Städte und Dörfer, in deren Nähe die Vorrangflächen liegen. Dazu zählt Höringhausen.
Im Altkreis Waldeck seien bereits 6,8 Prozent der Fläche „mit Windenergieanlagen zugebaut“, meint Bruno Mecke von der Höringhäuser Initiative „Gegenwind“. Rund um Höringhausen,
Sachsenhausen, Dehringhausen, Freienhagen, Netze und Alraft wolle das Regierungspräsidium weitere Flächen ausweisen. „Mit einer Umzingelung Höringhausens ist zu rechnen“, fügt Mecke hinzu und nennt. die Gebiete Heidberg, Orthberg, Schiebenscheid und Langer Wald bis Dehringhausen.
Die Gegner der Windkraft fürchten um ihre Gesundheit, weil die vorherrschende Windrichtung Infraschall in die Siedlungen trage. Schattenwurf beeinträchtige die Lebensqualität am Tage, rote Blinklichter nähmen den Bewohnern den Schlaf in der Nacht.
In der Folge verliere das Dorf Einwohner, speziell junge Leute. Die Leerstände nähmen zu. Die Werte von Immobilien und Grundstücken sänken, zeichnet die Initiative in ihrer Pressemitteilung ein düsteres Bild der Zukunft.
„Die Höringhäuser sind durchaus nicht gegen den Ausbau regenerativer Energien. Sie wehren sich aber vehement gegen Planungen an einem denkbar ungeeigneten Standort“, schreibt die Initiative.
Sie verweist darauf, dass die Windräder zwar etwas weiter entfernt von den Siedlungen installiert würden als ganz zu Beginn vorgesehen. Doch der Nutzen dieses Schrittes werde mehr als aufgehoben durch die Tatsache, dass die großen Anlagen statt 150 Meter Höhe nun 200 Meter messen sollen. (r)