Musik kennt keine Grenzen
WaJuKu feiert gut besuchtes Begegnungsfest für Flüchtlinge und Einheimische
Von Jörg Schüttler
WALDECK-HÖRINGHAUSEN.
Menschen der Großgemeinde Waldeck und die Flüchtlinge zusammenbringen – das ist des Ziel des Waldecker Fördervereins Kinder, Jugend und Kultur (WaJuKu). „Und das geht über die Musik“, ist sich Sybille Teuber-Blechschmidt vom Vorstand des Vereins sicher. Unter dem Motto „Kultur für Alle – Musik verbindet“ wurde ein Musikfest im Höringhäuser Bürgerhaus gefeiert.
Unterstützt wurde es vom Landkreis Waldeck-Frankenberg und der Stadt Waldeck.
Pop und Tänze
Für Essen und alkoholfreie Getränke sorgten Mitglieder und Helfer. Den musikalischen Auftakt machte ein Drumcircle mit Gunter Best aus der Kunstmühle Braunsen.
Eine spontan zusammengewürfelte Gruppe trommelte gemeinsam.
Jörn und Eva Schimmelmann luden zum Mitsingen und Tanzen ein. Kinder schminken und ein Basteltisch lockten vor allem die jüngsten Besucher.
Musikalische Unterhaltung boten Thilo Nordheim, „Chor goes Pop“, Kooshan Baheri und Bill Sauer. Stimmungsvoll ging es bei den Klängen der Rock- AG des Abi-Jahrgangs der Alten Landesschule aus Korbach zu. Die poetischen Texte der Liedermacherin Nadine Fingerhut sprachen vielen Zuhörern aus der Seele. Viele Flüchtlinge waren mit ihren ehrenamtlichen
Betreuern gekommen. Genutzt wurde der kostenlose Busverkehr nach Korbach und in die Waldecker Stadtteile.
In der alten Schule in Freienhagen sind seit Anfang des Jahres 23 Flüchtlinge aus Afghanistan, Iran, Irak und Syrien untergebracht, erläutert Yvonne Mitze, die ihnen zusammen mit anderen Ehrenamtlichen bei der Bewältigung alltäglicher Dinge wie Arztbesuche und Einkaufen hilft. „Über ehrenamtliche Helfer wird auch drei Mal wöchentlich Deutschunterricht angeboten.“
Schwimmbad und Wildpark
In der Kernstadt Waldeck wohnen etwa 50 Flüchtlinge, davon sind 21 erst kürzlich gekommen, so Bruno Arlt, der dort aktiv ist. Bei den Neuankömmlingen handelt es sich um Syrer und eine afghanische Familie. Neben Unterstützung bei Behördengängen kommt auch die Freizeitgestaltung nicht zu kurz. Flüchtlinge und Helfer fuhren nach Bad Wildungen zum Schwimmen und nach Hemfurth in den Wildpark. Im Sportverein haben sie die Möglichkeit, Fußball, Volleyball und Badminton zu spielen. Sport hat bei der Integration einen hohen Stellenwert, so Arlt.
Mit dem Besuch des Begegnungsfestes waren die Veranstalter sehr zufrieden. „Wir sind erfreut, wie viele deutsche Gäste sich an diesem Fest beteiligten,“ sagte Teuber- Blechschmidt.
Aus Freienhagen kamen Flüchtlinge, die seit Anfang des Jahres in der alten Schule untergebracht sind, mit ihren Betreuern zum Musikfest nach Höringhausen.
Fotos: Jörg Schüttler
Musik im Ohr, Farbe im Gesicht: Janina Lange (hinten), Carmen Best (links) und Sigrid Vollaard schminken den Flüchtlingsjungen Sahm al Hamud aus Damaskus.
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Neuer Verein, Fußball und ein Fest am Edersee
Gemeinsam haben die Flüchtlingshelfer noch viel vor. Janina Lange aus Höringhausen, die ehrenamtlich Deutschunterricht erteilt: „Es ist geplant, in der Stadt Waldeck einen Verein zu gründen, um die Vernetzung der Ortsteile innerhalb der Flüchtlingshilfe zu verbessern.“
Im Mai ist wieder ein Fest mit Flüchtlingen vorgesehen, das dann am Edersee stattfinden soll. Bereits am kommenden Samstag üm 11 Uhr findet in Freienhagen ein Fußballtraining für Einheimische und Flüchtlinge statt. Yvonne Mitze: „Alle, die Mitspielen möchten, sind dazu herzlich eingeladen.“ (sj)