Bemerkenswerte Bäume in Höringhausen
Heute, am 20.Oktober 2015, wurde die Linde an der Kirche, um der Gefahr eines Sturzes bei Sturm vorzubeugen, kräftig von Fachleuten ausgeschnitten.
Für mich der Anlaß, etwas über die Linde und andere bemerkenswerte Bäume zu schreiben:
„Die Kaiserlinde“
Die an der Westseite des Kirchturms stehende Linde wurde am 18. Oktober 1913, zur Erinnerung an die vor 100 Jahren stattgefundene Völkerschlacht bei Leipzig, gepflanzt. In einer Feierstunde, an der alle Dorfvereine, die gesamte Schuljugend und viele Dorfbewohner teilnahmen, hielt der damalige Pfarrer Stroh, der auch im Kriegerverein führendes Mitglied war, die Festrede. Gesangverein und Schuljugend trugen Lieder vor. Die Linde erhielt den Namen „Kaiserlinde“.
„Die Bismarkeiche“
Aus Anlaß des 100. Geburtstages des verstorbenen Reichskanzlers Bismark wurde ebenfalls in einer dörflichen Feier, mit großer Beteiligung des gesamten Dorfes, am 1. April 1915, die im ehemaligen Pfarrgarten stehende Eiche gepflanzt. Auch hierbei sprach Pfarrer Stroh.
Friedrich Sauer „Aus eigenem Erleben“
Die „Bismarkeiche“ heute. Sie wurde vor Jahren sehr unfachmännisch behandelt.
„Linde auf der oberen Walme“
Es ist überliefert, daß am 24. Juni 1858 (am Kirchweihtage) das letzte Freischießen auf der oberen Walme abgehalten worden ist, und daß aus diesem Anlaß, die dort vor dem ehemaligen Jugendheim, (jetzt Haus der Musik) stehende Linde, sie stand unter Naturschutz, gepflanzt wurde. Durch zwei Generationen Revierförster Schlag ist überliefert, daß die Linde damals an einer anderen Stelle des Dorfes ausgegraben und an dieser Stelle neu gepflanzt wurde.
„ 29. Ortsbeiratssitzung, 16.11.2010:
TOP 6.1 Dorflinde auf der Walme
Die Linde ist stark von einem Pilz befallen und stellt im jetzigen Zustand eine Gefahrenquelle dar. Nachdem die untere Naturschutzbehörde im April 2010 ein Gutachten eingeholt hatte, wurde der Platz unter der Linde abgesperrt, die Linde sollte im Herbst 2010 gefällt werden. Der Ortsbeirat akzeptierte in der 27. Ortsbeiratssitzung am 03.05.2010 das Fällen der Linde. Anstelle eines erneuten Gutachten und weiterer Pflegemaßnahmen sollte eine Linde in ansehnlicher Größe, aus besonderem Anlass am 4. September, gepflanzt werden. Dies ist geschehen.
Nachdem der Wunsch aus der Bevölkerung aufkam, nach Möglichkeiten zu suchen, die Linde zu erhalten, hatte der Ortsvorsteher am 12. August zu einem Ortstermin eingeladen. Der Ortsbeirat stimmt einstimmig folgender Vorgehensweise zu:
Die Linde wird so stark zurückgeschnitten bis keine Gefahr mehr von ihr ausgeht.
Dies übernimmt die Stadt mit entsprechenden Fachleuten und Geräten.
Die Höringhäuser beseitigen den Abfall und säubern den Platz.
Der Stadt entstehen keine Folgekosten.“
Am 2. März 2011 wurde die Linde kräftig zurück geschnitten.
Am 10. März haben 10 Männer aus der Gruppe „Wir für Höringhausen“ mit 2 Motorsägen die teilweise sehr dicken Äste kurz gesägt und den Platz aufgeräumt. Das Brennholz bekam der Kleingartenverein und die Äste sind für das Osterfeuer der Jugendfeuerwehr vorgesehen.
Der Ortsvorsteher bedankte sich für den Einsatz für das Dorf mit einem Frühstück.
Bruno Mecke bemüht sich um die Wiederaufnahme der Linde als Naturdenkmal.
Die „Dorflinde“ schlägt wieder aus.