Auf die Zielgerade eingebogen

Verantwortliche der Dorferneuerung Höringhausen freuen sich über Ergebnisse und aufs Früjahr
Von Matthias Schuldt
HÖRINGHAUSEN. Die öffentlichen Projekte der Höringhäuser Dorferneuerung stehen vor dem Abschluss. Nach vielen Diskussionen inklusive einer Zwangspause von knapp zwei Jahren freuen sich der Ortsbeirat, der Arbeitskreis Dorferneuerung und der Verein „Wir für Höringhausen“ über die Ergebnisse.
Wichtigstes Ziel des Konzeptes war es, dem Dorf einen echten, belebten Mittelpunkt zu verschaffen, erläutert Peter Trietsch vom Arbeitskreis. Der weitgehende Abriss des verfallenen Hofgutes eröffnete den Weg dorthin. Ein großer Festplatz entstand, der 2015 beim Jubiläumsfest des Gesangvereins eine gelungene Premiere erfuhr.
Begrenzt wird er an der unteren Seite durch eine teiloffene Dorfscheune aus Holz mitsamt Freifläche, die zu Spiel, Spaß und Plausch einlädt. Sie soll in Zukunft Schauplatz für Feste ebenso wie für ungezwungene Begegnungen aller Generationen unter freiem Himmel sein.
Entlastung für DGH
Die Scheune ist beinah fertig und Ortsvorsteher Uwe Wagner sehr zufrieden mit dem Erreichten. Vor einem Jahr stand dieses Einzelvorhaben noch in der Kritik, weil beispielsweise Stadtverordnetenvorsteher Karl-Heinz Schmidt die Scheune in dieser Form für überflüssig hielt.
Die Verantwortlichen aus Arbeitskreis und Ortsbeirat erhoffen sich von ihr dagegen unter anderem eine Entlastung des Bürgerhauses. Häufig fallen dort Sporttermine aus, weil das DGH für private Zwecke gebucht wird. Die Scheune stelle eine Alternative dar, die sich vielfach und wie ein Festzelt nutzen lasse, ob für Grill- und Familienfeiern oder Musikauftritte. Sie bietet Jugendlichen einen überdachten Treffpunkt oder Radfahrern und Wanderern einen Rastplatz mit Wetterschutz. Draußen werden Spiel- und Fitnessgeräte für alle Altersstufen installiert. Einen bei den Bauarbeiten gefündenen alten Brunnen baute „Wir für Höringhausen“ neu auf. Nur Bänke fehlen noch..
Boule-Bahn in Planung
„Vorgesehen ist auch der Bau einer Boule-Bahn in Eigenleistung“, fügt Dieter Kiepe hinzu. Bei einem Glas Rotwein oder einem Bier die eisernen Kugeln, wie einst Kanzler Adenauer, dem „Schweinchen“ hinterherzuschicken; darauf freuen er und andere sich schon jetzt. Ursprünglich stand an dieser Stelle ein Stall des Hofgutes, den die Höringhäuser als wetterfesten Treffpunkt sanieren wollten – zu teuer.
Das DGH erhielt von der Investitionsbank Hessen keine Chance zur Aufnahme ins Dorferneuerungsprogramm. Dennoch spielt es eine zentrale Rolle. Die Stadt sanierte das Dach 2009 auf eigene Kosten. „Wir für Höringhausen“ strich die Fassade im Vorjahr komplett.
Der Bau einer Rampe für Gehbehinderte und Rollstuhlfahrer sowie die Umgestaltung der Eingangstreppe und der Übergang zum Dorfplatz sollen im Frühjahr vollendet sein. Bei Festen auf dem großen Platz, in und an der Scheune werden die DGH-Toiletten künftig mitgenutzt.
Knapp 1,37 Millionen Euro an Zuschuss vom Land gab es für die öffentlichen Projekte auf dem alten Hofgutgelände.

dorfscheune
(Von links) Dieter Kiepe, Peter Trietsch und Uwe Wagner vorder neuen Höringhäuser Dorfscheune (im Hintergrund links das DCH) mit den Planen für die Freifläche,
die viele Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung bieten wird. Foto schuldt