Pläne für die nächsten 90 Jahre
Waldeckischer Sängertag in Höringhausen – Vorstand mit kleinen Änderungen bestätigt
Der Waldeckische Sängerbund hat seinen Vorstand mit kleinen Änderungen bestätigt, verdiente Sänger geehrt und Weichenstellungen für die Zukunft angeregt. VON WILHELM FIGGE
Waldeck-Höringhausen. Nicht von ungefähr wünschte Hans-Joachim Zwickirsch dem Waldeckischen Sängerbund eine erfolgreiche Vorstandswahl: Wie der Geschäftsführer des Mitteldeutschen Sängerbundes berichtete, steht der Sängerkreis Hersfeld derzeit ohne Vorsitzenden da. Dass sich bei den Sangesbrüdern niemand findet, versetzte die Delegierten beim Waldeckischen Sängertag in Unruhe.
Vorstand mit kleinen Änderungen bestätigt
Für ihre eigene Spitze stand jedoch Personal bereit: In komplett einstimmigen Wahlen bestimmten sie erneut Bruno Mecke zum Vorsitzenden, Gregor Große Wiesmann und Karl-Friedrich Trachte wieder zu seinen Stellvertretern, Marco Landau zum Schrift- und Geschäftsführer, Margret Schultze zu seiner Vertreterin und Anja Putski zur Jugendreferentin. Der bisherige Kassenwart Walter Resetauschte seinen Posten mit seinem Stellvertreter Gerhard Schüßler. Beisitzer sind Wilfried Meier, Gisela Grosche, Waltraud Patzer und Astrid Behle.
Ausdauer in der Vorstandsarbeit demonstrierte auch einer der Geehrten des Tages: Heinz Rothstein vom gemischten Chor Eintracht Korbach. Seit 40 Jahren ist er Teil der Vereinsführung, von 1979 bis 88 und erneut seit 2009 als Vorsitzender. Zum Lohn gab es das Sonderehrenzeichen in Gold. Die Nadel mit Goldkranz ging an Siegfried Patzer, seit 30 Jahren Vorsitzender des MGV Hesperinghausen, und Markus Grosche, seit 25 Jahren Schriftführer beim MGV Edergold Ober-Ense. Die Ehrenurkunde zum 125-jährigen Bestehen des MGV Eintracht Helmighausen nahm Wilhelm Bunse entgegen. Über aktuelle Projekte berichtete Rüdiger Pfankuche vom Musikausschuss. Wichtigstes Ergebnis eines Chorleitertreffens ist die Suche nach Helfern für die häufig überlasteten Dirigenten. Eine beim WSB erhältliche Grundlagen-DVD soll Interessenten auf einen gemeinsamen Kenntnisstand bringen, bevor sie mit drei praktischen Übungstagen geschult werden.
Am Eingang lagen Einladungen für den geplanten Projektchor für Menschen mit Migrationshintergrund aus. Fragen wie die zu singende Sprache will der WSB klären, wenn die Resonanz feststeht. Die Versammlung signalisierte aber Unterstützung für das Projekt.
Bruno Mecke bat die Vereine, von den Möglichkeiten der neu gestalteten Homepage des WSB Gebrauch zu machen, besonders der Vereinsvorstellung mit Foto. Zufrieden zeigte er sich mit dem Caruso-Programm zur Auszeichnung von Kindergärten mit Fokus auf Gesang. Der WSB bietet erstmals Fachberater-Seminare in Kassel an. Jugendreferentin Anja Putski verkündete, dass der Bund mit 182 Kindern und 83 Jugendlichen die höchsten Zahlen im Mitteldeutschen Sängerbund habe.
Fragen der nahen und fernen Zukunft
Auf Vorschlag aus der Versammlung erwägt der Vorstand, für diesen auch die Anzahl der benötigten Vereinsmitglieder pro Delegierten zu ändern. Einen zweiten Vertreter stellen Vereine bislang ab 50 Sängern, wovon nur wenige profitieren: Bei 99 Mitgliedsvereinen gibt es zurzeit 106 Delegierte. Schwierig gestaltet sich die Suche nach dem Ort des nächsten Sängertags: Kein Vereinsvertreter meldete sich, der Vorstand will nun einen Ort bestimmen.
188 Mitglieder hat der WSB im vergangenen Jahr verloren, womit 6048 verbleiben. Nach den Feiern zum 90-jährigen Bestehen des Sängerbundes will der die Weichen für die nächsten neun Jahrzehnte stellen. Als entscheidende Fragen nannte Bruno Mecke die Rolle des Singens in modernen Bildungskonzepten, ob die Vereinsstruktur noch die optimale Grundlage für die Chorarbeit sei und wie die Mitglieder in Entscheidungen eingebunden werden können. Wenn Letzteres gelinge, blicke er zuversichtlich in die Zukunft.
Einen „Riesenerfolg und Aushängeschild“ nannte Bruno Mecke das Benefizkonzert des WSB beim Korbacher Altstadt-Kulturfest. Er kündigte die nächste Auflage mit dem Berliner Straßenchor, DaChor, Singing Boots, den Melodivas und dem Jugendchor Rhadern für den 4. Juli an. Ebenfalls beschäftigen wird den Sängerbund in den kommenden Monaten eine gerichtliche Aufforderung zur Satzungsänderung: Das Vereinsvermögen soll im Fall einer Auflösung an gemeinnützige Organisationen gehen. Die Änderung soll beim nächsten Sängertag zur Abstimmung stehen.
Der Waldeckische Sängerbund hat seinen Vorstand erneuert (v i.): Bruno Mecke, Margret Schultze, Marco Landau. Astrid Behle. Gregor Große Wiesmann. Walter Rese, Anja Putski, Karl-Friedrich Trachte, Wilfried Meier und Rudiger Pfankuche
Ehrende und geehrte (v.l.) Siegfried Patzer, Helmut Heinemann, Wilhelm Bunse, Heinz Rothstein, und Hans-Joachim Zwickirsch