Cocker rockte den Kreis

Der Montag verstorbene Sänger gab auch zwei Konzerte in Waldeck-Frankenberg

KORBACH/HÖRINGHAUSEN.

Wer seine Stimme gehört hat, vergisst sie nicht: Joe Cocker gehörte über Jahrzehnte zu den markantesten Figuren der Rock- und Soulszene. Am Montag verlor der gebürtige Brite den Kampf gegen den Lungenkrebs. Die Musikwelt trauert um einen großen Künstler, dessen Auftritte un­verwechselbar waren. Auch in Waldeck-Frankenberg hat er zwei Konzerte gegeben.

Das erste fand am 16. Juni 1987 in der Kulturhalle Ge­münden mit 2300 Besuchern

statt. Veranstalter war die noch junge Gemündener Konzertagentur „Depro-Marke- ting“. Für Firmenchef Michael Deuker bedeutete der Cocker Auftritt den Durchbruch in der bundesdeutschen Konzertveranstalter-Branche.

Nie vergessen werden die damals 38 Mitglieder des Motorradclubs Höringhausen den 18. Juli 1998. Damals hatte der kleine Club den großen Joe Cocker zum Open-air-Konzert auf die Hauer nach Korbach geholt.
Weil aber „nur“11 000 Fans kamen, blieben sie auf rund 100 000 DM Schulden sitzen. Für eine „schwarze Null“ wären 13 000 Zuschauer nötig gewesen.

Gemischte Gefühle

Zurück blieben gemischte Gefühle. Joe Cockers musikalische Leistung und die seiner Band waren zwar absolut professionell und begeisternd. Auf die Schnelle war es noch möglich, ein Gruppenfoto mit Cocker zu machen. Zwei kurze Sätze sprach er mit den Bikern, dann war er wieder weg.

Etwas mehr persönlichen Kontakt hätten sich die Motor­radfahrer schon gewünscht. „An Cocker selbst kommt doch gar keiner ran. Der wuss­te gar nicht, unter welchen Umständen wir ihn verpflich­tet haben“, sagte damals Club- Mitglied Wolfgang Krause. Die Biker beschlossen, dass nie­mand privat „bluten“ sollte. So wurden das Clubhaus belas­tet und das Darlehen über Jah­re abgestottert, (jun/off)

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Erinnerungsfoto: Nach dem Konzert am 18. julil 998 auf der Hauer in Korbach ließ sich Joe Cocker mit einigen Mitgliedern des Motor

raddubs Höringhausen fotografieren. Sie trugen alle spezielle T-Shirts.

Foto: Archiv