Geschichte und Geschichten aus Höringhausen
Die Heide
H. Figge
Der Bergrücken im Süden des Dorfes ist der Heidberg. Die Höringhäuser sagen „Die Heide“; und das war sie vor ca. 100 Jahren auch wirklich, und zwar die großen Flächen rechts vom asphaltiertem Heidweg, die vor einigen Jahren noch dem Fürsten von Solms – Lich gehörten. Die Heide war mit Wacholderbüschen durchsetzt und blühte rot im Herbst. Heute wäre es eine Attraktion.
Auf der Heide weidete der alte „Jaust“ (Vater von Christian Österling) eine Schafherde, die zum fürstlichen Hofgut gehörte. Geht man vom Dorf den Heidweg hoch, stößt man direkt auf einen historischen Grenzstein der Gemarkungsgrenze nach Sachsenhausen. Regelmäßig werden Grenzbegänge durchgeführt. Ab 2006 sind Windkraftanlagen auf der Sachsenhäuser – und Höringhäuser Seite in Planung. Sollten sie gebaut werden, werden sie das Dorf stören. Es gab Trockenrasen und seltene Pflanzen wie den deutschen Enzian auf dem kalkhaltigen Boden im Westen der Heide. Noch vor ungefähr 40 Jahren brütete auf der Heide der Kiebitz. Neben vielen anderen Vögeln gibt es heute noch Wachteln, den Wachtelkönig und den roten Milan.
Im Winter sind wir abends bei Mondschein auf der Heide Ski gelaufen. Einmal war ich allein und habe um mich rum eine Hasenhochzeit erlebt.
Im 20. Jahrhundert wurden Teile der Heideflächen in Wiesen umgewandelt und dann teilweise aufgeforstet oder zu Ackerflächen umgepflügt.