XV Schandpfahl und Franzosenschanze
Höringhäuser unternehmen aufschluss- und abwechslungsreichen Grenzbegang mit den Nachbarn
HÖRINGHAUSEN. Rund 50 Teilnehmende starteten den Grenzbegang auf dem neu gestalteten Dorfplatz, zu dessen Historie Ortsvorsteher Uwe Wagner vieles berichtete. Vier Höfe standen dort, bevor Fürstin Maria zu Solm-Hohen- solms Lieh das Areal kaufte und das fürstliche Hofgut 1841 baute. Im Zuge der Dorfemeuerung wurde es 2010 abgerissen. „Wir für Höringhausen“ baute einen alten Brunnen aus dem 18. Jahrhundert wieder auf, den „Kübenbom“. Ein quadratischer Sandstein im ehemaligen Pfarrgarten gilt als Prangerstein mit Schandpfahl. Höringhausen hatte seit 1326 einen eigenen Gerichtsort und behielt bis in das 18. Jahrhundert sein „Ruggegericht“. Die älteste Grenzbeschreibung stammt von 1587.170 Grenzsteine wurden 1753 im Uhrzeigersinn um die Gemarkung gesetzt. Höringhausen war eine hessische Enklave mitten in der Grafschaft Waldeck. 1971 wurde Höringhausen ein Stadtteil der Großgemeinde Waldeck. Zu den Klängen des Spielmannszuges ging es Richtung Gemarkungsgrenze Ober-Waroldern. Vor der Franzosenschanze standen sich 1760 in der Schlacht bei Korbach die Armeen Friedrichs des Großen und des französischen Marschalls Victor Francois de Brooglie gegenüber. Falk Elkmann erklärte den Waldbestand und alte Flurbezeichnungen. Als Stutzmeister stutzte er mit seinen Gehilfen Fritz Beek und Horst Pohlmann mehrere Teilnehmer, darunter den Ortsvorsteher. Am Dreiländereck stießen die Ortsvorsteher Stefan Rößner (Ober-Waroldem), Friedrich Brand-Welteke (Strothe) und Ortsbeiräte beider Nachbardörfer hinzu, bevor es vom Ortseingang Strothe per Planwagen und Traktor zum gemütlichen Abschluss auf den Dorfplatz zurück ging, (r)
Ortsvorsteher Uwe Wagner zählte zu den Gestutzten. Foto: pr