XIX Junge Fledermäuse in Not
NABU-Hotline für Fledermaus-Findelkinder
Wetzlar – Mit der Geburt der Jungen beginnt für Fledermaus-Mütter in ihren Sommer-
Quartieren, den „Wochenstuben“, eine aufregende Zeit. Bis zur Selbständigkeit der Jungtiere
Ende August müssen sich die Fledermausmütter nun intensiv um ihren Nachwuchs
kümmern. Dabei kommt es immer wieder vor, dass einzelne Jungtiere zu vorwitzig sind und
aus dem Quartier purzeln, verwaisen, abstürzen oder geschwächt am Boden liegen.
Fledermausmütter sind sehr fürsorglich und suchen nach ihren Jungen, um sie wieder
aufzunehmen. Damit dies gelingen kann ist jedoch oftmals die Hilfe des Menschen nötig
„Ohne die Hilfe der Menschen können solche Fledermaus-Findlinge nicht überleben“, erklärt
Petra Gatz, Fledermausexpertin des NABU Hessen. Wer einen Fledermaus-Findling aufliest,
kann sich an die NABU-Fledermaushotline wenden. Unter der Telefonnummer 030-284 984
5000 werden alle Fragen rund um Fledermäuse beantwortet und wenn erforderlich, regionale
Ansprechpartner und Experten der NABU-Landesarbeitsgruppe Fledermausschutz vermittelt.
Am häufigsten treffen Menschen auf Zwergfledermäuse, die ihre Sommerquartiere
überwiegend an Gebäuden eingerichtet haben. Eine erwachsene Zwergfledermaus wiegt
etwa fünf Gramm und ist gerade einmal daumengroß. Neugeborene Zwergfledermäuse sind
in etwa so groß wie ein Gummibärchen. „Fledermäuse sind für den Menschen völlig
ungefährlich. Als flinke Nachtjäger stehen ausschließlich Insekten und Spinnentiere auf
ihrem Speiseplan“, so Gatz. Wer einem Fledermaus-Findling helfen wolle, sollte sich auf
„Erste-Hilfe-Maßnahmen“ beschränken und die weitere Betreuung fachkundigen
Fledermaus-Fachleuten in die Hand geben. Die Aufzucht von Fledermausbabys ist sehr
schwierig.
Als „Erste-Hilfe-Maßnahmen“ für Fledermaus-Findlinge empfiehlt Gatz, die Tiere möglichst
mit dünnen Handschuhen oder einem weichen Tuch vorsichtig aufzunehmen und in eine
Schachtel mit Luftlöchern zu setzen. Die Luftlöcher sollten sehr klein und die Schachtel bis
auf die Luftlöcher gut und dicht verschlossen sein, da Fledermäuse wahre Ausbruchskünstler
sind. In die Schachtel sollte man ein weiches Tuch – z.B. Küchenrolle oder Geschirrtuch –
als Versteckmöglichkeit und ein flaches Behältnis, mit etwas Wasser legen. Hierzu eigne
sich ein Deckel von einem Marmeladenglas sehr gut. Anschließend sollte die Schachtel an
Für Rückfragen
Petra Gatz
NABU-Fledermausexpertin
Tel.: 06441-67904-25