NABU Ortsverein Höringhausen e. V.

Jahreshauptversammlung am 26.02.2016 im Bürgerhaus Clubraum

Protokoll

Tagesordnung gemäß Einladung vom 28.01.16

1. Begrüßung
2. Berichte zum Geschäftsjahr 2015
– des Vorsitzenden
– der Fachwarte
– des Kassierers
– der Kassenprüfer
3. Entlastung des Kassierers, des Vorstandes
4. Neuwahl Kassenprüfer
5. Vorschau auf die Aktivitäten 2016

TOP 1 Begrüßung

Der Vorsitzende Peter Trietsch begrüßte die Anwesenden der Versammlung um 20:15 Uhr und stellte die fristgerechte Zustellung der Einladung und die Beschlussfähigkeit fest.
Der Kassierer Jörg Fingerhut war leider erkrankt. Peter Trietsch bat auch die Anwesenden in der Anwesenheitsliste ihre E-Mail Adresse anzugeben. Dadurch wäre es leichter Informationen, z.B. vom Bundes- oder Kreis-Nabu weiter zu leiten. Außerdem wurde ein weiterer Tagesordnungspunkt hinzugefügt, und zwar Punkt 6 Verschiedenes.
TOP 2 Berichte zum Geschäftsjahr 2016

Das Protokoll der Jahreshauptversammlung 2015 wurde nicht verlesen, sondern für jedermann zur Einsicht ausgelegt.
Peter Trietsch fasste kurz zusammen, was im letzten Jahr von den angestrebten Aktivitäten umgesetzt worden ist oder nicht.
Im Februar/März 2015 wurden wieder Nistkästen mit der 3. und 4.Klasse der Grundschule Höringhausen gebaut.
Die Aktion „Sauberhaftes Hessen“ fiel aus.
Die Entfernung der Baumhütten ist erfolgt.
Schilder am Radweg und am Grundstück der Familie Elkmann als Hinweis für die Wildblumenwiesen sind noch nicht angebracht worden.
Der Rückschnitt feldseitig der Hecke an der Sauerbeck war dem Landwirt, der das Ackerland bewirtschaftet , übertragen worden. Dieser war wohl noch nicht tätig geworden. Auch die hohen Bäume in dem Feldgehölz sind nicht entfernt worden.
Am alten Feuerwehrgerätehaus sind Nistkästen für Falken, Mauersegler und Eulen angebracht worden.
Am Ende des Jahres fanden zwei außerordentliche Mitgliederversammlungen statt, und zwar am 13.11. und 11.12. , in denen die Zukunft des Vereins entschieden wurden. Es wurde ein neuer Vorstand gewählt. Am 9.1. fand die Übergabe vom alten zum neuen Vorstand statt und am 18.1. war die erste Vorstandssitzung.

Nun kamen die Fachwarte zu Wort.

Fachwart Schleiereulen: Friedhelm Fingerhut

F. Fingerhut konnte nach langer Zeit wieder eine Eulenbrut im Kirchturm feststellen. Das störte aber die Turmfalken, die sich dann weiter nach oben zurück ziehen mussten. Dadurch war die letzte Brut sehr spät und einer der Jungvögel lag, wahrscheinlich verhungert, im Kirchturm. Im Dorf waren insgesamt drei Bruten von Turmfalken zu verzeichnen.
Vier neue Steinkauzkästen sind aufgehängt worden. Davon sind zwei im Lindengrund, einer in der Brünninghausen und einer auf Neudorf zu finden.

Fachwarte Nistkastenkontrolle

Manfred Schulze hat eine 100%ige Belegung der Nistkästen festgestellt. Es waren außer Meisen auch Spatzen, Hummeln und Mäuse in den Kästen. Es sind sechs Mauersegler- und zwei Eulenkästen im Turm des alten Feuerwehrgerätehauses neu aufgehängt worden. Außerdem ist die Holzverkleidung des Hauses nach unten offen geblieben, um Fledermäusen Nistmöglichkeiten zu bieten. Durch die neueste Nistkastenbauaktion mit der Grundschule am 15. Februar sind weitere 26 Nistkästen entstanden, die zum großen Teil in Höringhausen und Freienhagen aufgehängt wurden.
Die Belegung der Wasseramselkästen konnte von Wilfried Vollbracht nicht überprüft werden.
Kassierer : Manfred Kern

Manfred Kern verlas die Zahlen vom vergangenen Jahr 2015. Kontostand am 31.12.15 2552,09 €

TOP 3 Entlastung des Kassierers, des Vorstandes

Die Kassenprüfung für das Jahr 2015 fand am 26.02.16 im Bürgerhaus statt. Dem Kassierer wurde eine ordnungsgemäße Kassenführung bescheinigt. Die Versammlung erteilte die beantragte Entlastung des Kassierers mit Enthaltung des Vorstands.
Danach wurde auch der Vorstand entlastet, wieder mit Enthaltung desselben.
TOP 4 Neuwahl Kassenprüfer

Falk Elkmann blieb turnusgemäß im Amt. Als neue Kassenprüferin wurde Brigitte Trietsch vorgeschlagen.
Diese wurde einstimmig mit einer Enthaltung gewählt und nahm die Wahl an.

TOP 5 Vorschau auf die Aktivitäten 2016

20.Februar 10.00 Uhr Nistkastenkontrolle, wie geht das?
Welcher Vogel hat da genistet? 26. Februar 20.00 Uhr Jahreshauptversammlung 6. Juni 19.00 Uhr Fledermausaktion 8.Oktober 30 Jahre Nabu Ortsgruppe Höringhausen: vereinsinterne Feier
Einweihung Apfelpresse
Der Termin für die Fledermausaktion ist bei Herrn Säumer vorgemerkt worden.
Vom Kreis Nabu werden 800€ an unseren Verein überwiesen. Das Geld soll für die Nachwuchsförderung, Umweltbildung und zur Anschaffung einer Apfelpresse verwendet werden.
Falk Elkmann wird den Wildacker weiter pflegen. Da im zweiten Jahr nach der Aussaat viele Blumen nicht mehr aufgehen, sollte im Mai wieder neu eingesät werden.
Die Idee, aus einem feuchten Gebiet im Lindengrund einen Teich zu machen, kann nicht realisiert werden, da die UNB einen Abstand von mehr als 10m zu Fließgewässern forderte.
Manfred Schulze möchte gerne 10 neue Obstbäume im Lindengrund und Neudorf pflanzen. Durch den Sturm im letzten Jahr sind viele Bäume zerstört worden. Eine Herbstpflanzung wäre am günstigsten.
In Neudorf sind alle Obstbäume gut durchgeschnitten worden. Nur ein Baum hat Wasserreiser entwickelt. Dies könnte daran liegen, dass die veredelte Stelle im Erdreich liegt oder die falsche Unterlage gewählt worden war.
Das Insektenhotel an der Grundschule muss stabilisiert werden.
Der Kramhübel hat sich in den letzten Jahren gut entwickelt. Die Heidefläche breitet sich aus. Die Ausbreitung der Lupine sollte man im Auge behalten, da sie den Stickstoffeintrag im Boden fördert und somit der Heide schadet. Wilfried Vollbracht übernimmt die Patenschaft für das Gebiet.
Friedhelm Fingerhut machte darauf aufmerksam, dass die Flächen auf Neudorf in nächster Zeit neu verpachtet werden. Falls der Nabu Höringhausen diese Flächen übernehmen könnte, wäre wieder das ganze Gebiet Neudorfs in unserer Hand.

TOP 6 Verschiedenes

Die Nistkästen im Buchholz sind alle kaputt und verschwunden.
Man sollte sich einen Überblick über die Beschaffenheit der Nistkästen in unserer Region verschaffen. Die Übernahme von Patenschaften für Teilbereiche der vorhandenen Nistkästen oder auch von Obstbäumen von Mitgliedern aber auch von Freiwilligen wäre eine Möglichkeit, die Arbeit für den Verein zu verbessern.
Heinrich Figge machte auf sein Archiv über die Geschichte des Dorfes und insbesondere über die Archivierung aller Zeitungsartikel aller Vereinsaktivitäten aufmerksam.

Zum Schluss gab Peter Trietsch einen kleinen Vortrag über den Vogel des Jahres, den Distelfink oder auch Stieglitz genannt. Es gibt eine Sage, wie der Stieglitz zu seiner Farbe kam. Als der liebe Gott die Farben an alle Tiere und Vögel verteilt hatte, kam noch ein kleiner Vogel, der zu spät war. So waren nur noch Reste in den Farbtöpfen und er bekam von jeder Farbe nur ein kleines Kleckschen. Der Distelfink ist kleiner als ein Spatz und ein Körnerfresser. Er ist verwandt mit Grünfink und Bluthänfling. Man findet ihn in Obst- und Weingebieten, aber auch in Gärten und Parks. Er liebt eher die „unaufgeräumten“ Biotope, die leider immer mehr zurückgehen. Er ist ein Akrobat und eher gesellig. So findet man auch mehrere Nester in einem Baum. Da der Distelfink auch während der Brutzeit Vegetarier bleibt, sind für ihn Wildblumenwiesen und vielfältige Stauden im Garten von großer Wichtigkeit. Nestbau und Brut sind Frauensache. Das Männchen bewacht das Nest und füttert das Weibchen. Das Nest wird penibel sauber gehalten. Anfangs kotet das Weibchen gar nicht, dann frisst sie den Kot der Jungvögel auf . Wenn die Jungen groß genug sind, koten sie auf den Nestrand. Nach zwei Wochen sind die Jungen flügge und nach einem Monat komplett selbständig. So können die Distelfinkpaare noch mit einer zweiten Brut anfangen und jedes Jahr bis zu zehn Jungvögel aufziehen. Unsere „aufgeräumte“ Landschaft, der Einsatz von Giften und der enorme Schwund der landwirtschaftlichen Brachflächen sind für die Halbierung der Population verantwortlich. Die Wahl zum Vogel des Jahres soll eine Mahnung sein, dem Einhalt zu bieten.

Manfred Schulze machte auf die Gefahren der Zugvögel durch die Vogelfangnetzte im arabischen, aber auch südeuropäischen Raum aufmerksam. Auf Malta ist die Vogeljagd ein Sport und die Vögel eine Spezialität zum Essen.
Außerdem möchte Manfred Schulze die Haltung von Bienen im Lindengrund ermöglichen. Es steht dort noch ein altes Häuschen, dessen Dach aber neu gedeckt werden müsste. Es wäre schön, wenn der Nabu das finanzieren könnte und Herr Westmeier dann dort seine Bienenvölker unterbringen könnte.
Die Versammlung wurde um 22.07 beendet.

Vorsitzender Peter Trietsch Schriftführerin Almut Rohde