2023 WLZ 28. 09. Neue Ausstellung eröffnet

1,3 Millionen Euro im Nationalparkzentrum investiert

VON STEFANIE RÖSNER

Eröffnung der neuen Erlebnisrotunden im Nationalparkzentrum Herzhausen mit der Hessischen Umweltministerin Priska Hinz (links), Erika Hofmann, Stefan Ufers und Manuel Schweiger vom Nationalpark. Foto: Stefanie Rösner

Waldeck-Frankenberg – Nach fünf Jahren der Planung und Umsetzung ist eine neue Ausstellung im Nationalparkzentrum in Herzhausen eröffnet worden. Die vier technisch aufwendig gestalteten Rotunden sollen die Wildnis des Nationalparks erlebbar machen. 1,3 Millionen Euro hat das gesamte Projekt gekostet, wozu auch das 4D-Sinne-Kino zählt.

Der Nationalparkleiter Manuel Schweiger, die Projektverantwortlichen Stefan Ufers und Erika Hofmann sowie die hessische Umweltministerin Priska Hinz zerschnitten symbolisch einen Zweig. Ab sofort können Besucher wieder die komplette Ausstellung sehen. Zuletzt war diese aufgrund der Umgestaltung eingeschränkt zu betrachten, und die Eintrittspreise waren deshalb gesenkt worden.
Die vier Rotunden sollen Besonderheiten des Nationalparks Kellerwald-Edersee zeigen. Das sind der Verlauf der Jahreszeiten in dem alten Buchenwald, Felsen und Blockhalden als Lebensräume mit extremen Bedingungen, das Leben in den zig Quellen und Bächen sowie die Entwicklung der Wildnis. Besucher sollen sich in die jeweiligen Welten hineinfühlen können. Daher besteht die Ausstellung aus Elementen zum Anschauen, Hören und Fühlen. Manuel Schweiger lobte in feierlichem Rahmen die Mitarbeiter der Nationalpark-Verwaltung und des Nationalparkzentrums sowie die beteiligten Gewerke für die „besonders gelungene Ausstellung“. Umweltministerin Hinz sprach von einem „Ort der Bildung und des Staunens“, wo das Erlebnis im Vordergrund steht. „Besucher erfahren die Faszination der verschiedenen Lebensräume.“ Das Land Hessen leiste mit der Investition einen wichtigen Beitrag für die Bildung und für das touristische Angebot. Alleine der neue Ausstellungsteil in den vier runden Räumen habe 600 000 Euro gekostet. Eine technisch aufwendige Synchronisation von Projektion, Licht, Ton, Wasser und haptischen Elementen soll den Wald möglichst realitätsnah rüberbringen.
In drei Projektphasen wurde an der Umsetzung gearbeitet. Das Projekt verzögerte sich aufgrund einer Insolvenz der mit der Konzeption beauftragten Firma. Die Bauarbeiten in den Rotunden begannen schließlich im Oktober des vergangenen Jahres.
Viele Gäste nahmen an der Eröffnung teil, darunter Mitglieder des Fördervereins für den Nationalpark Kellerwald-Edersee, der elf Präparate für die Ausstellung im Wert von insgesamt 3400 Euro finanziert hat. ➔ SEITE 3

Wildnis multimedial erleben

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VON STEFANIE RÖSNER

Bestaunen das Ergebnis in einer der vier Rotunden der multimedialen Ausstellung: (von links) Manuel Schweiger, Stefan Ufers und Jutta Seuring. Fotos: Stefanie Rösner

Vöhl-Herzhausen – Die Wildkatze schleicht auf leisen Pfoten durch den Wald. Ob im Winter, Frühling, Sommer oder Herbst – der Wald lebt. Auf dem Felsen kriecht ein Feuersalamander, über den Buchen fliegt ein Vogel, im Bach schwimmen Fische. Wer genau hinsieht, entdeckt die vielen Details, die in den vier neuen Rotunden der Ausstellung im Nationalparkzentrum eingebunden sind.
Der Relaunch hat lange gedauert, doch das Ergebnis ist eine moderne Ausstellung, die dem Besucher ein einmaliges Erlebnis bietet. Bei der offiziellen Eröffnungsfeier am Dienstag in Herzhausen wurde mehrfach betont, dass sich ein zweiter oder dritter Rundgang durch die Rotunden lohnt, denn jedes Mal fallen dem Besucher weitere Effekte auf, weitere Tiere, die erscheinen und abtauchen, laufen oder wegfliegen, Pflanzen, die erblühen oder vergehen.
Auf den Spuren der Wildkatze erlebt der Besucher die Vielfalt, Schönheit und Lebendigkeit eines Waldes, wie es der Nationalpark Kellerwald-Edersee mit seinem seltenen alten Buchenbestand bietet. Die Ausstellung mit einem aufwendig produzierten dreidimensionalen Film ist anders als die Natur, aber sie soll Lust machen auf einen Spaziergang oder eine Wanderung im Nationalpark, dem Unesco-Welterbe. „Das Ziel war es, dass sich die Besucher in die Lebensräume des Nationalparks hineinfühlen können“, sagte Jens Knopf, Abteilungsleiter Kommunikation, Bildung und Naturerleben beim Nationalpark.
Seine Vorgängerin Jutta Seuring hatte das Projekt initiiert und betrachtete nun das Ergebnis zum ersten Mal. „Die Ausstellung soll die Besucher hineinsaugen in die Faszination Welterbe“, sagte sie. Stefan Ufers, Haus- und Ausstellungstechniker im Nationalparkzentrum, und Erika Hofmann, Leiterin Bildung und Vermittlung, waren damit betraut gewesen, realitätsgetreue Lebensräume fachlich korrekt darzustellen. Neben Wolfgang Raschka zählten sie zu den Personen, die das Projekt während der gesamten Zeit betreut haben. Ihnen galt besonderer Dank. Ein einzigartiges Erlebnis für Besucher des Nationalparkzentrums ist zudem der Film im 4D-Sinne-Kino, der bereits seit Längerem dort zu sehen ist.
Beschäftigte des Nationalparkamts und des Nationalparkzentrums feierten die Eröffnung der vier neuen Erlebnisrotunden mit. Zudem waren Vertreter der beteiligten Firmen „Lynx Media Systems“ und „Skope inventive spaces“ zugegen. Auch der Vöhler Bürgermeister Karsten Kalhöfer, Vöhler Gemeindevertreter sowie die Landtagsabgeordneten Claudia Ravensburg (CDU) und Jürgen Frömmrich (Grüne) waren unter den Gästen.
Die feierliche Eröffnung wurde musikalisch umrahmt mit Gesang und Klavierbegleitung von Cornelia und Andreas Fiebig. Sie trugen passende Lieder vor, die von der Schönheit der Welt erzählen: „What a wonderful world“, „Der Baum des Lebens“ und „Wild World“.