2023 WLZ 25. 09. Schulterschluss bei Waldbrand-Einsätzen
Leitstellen, Feuerwehren und Rettungskräfte arbeiten an Konzept für Nationalpark
Auf eine gute Zusammenarbeit: Die Verantwortlichen des Nationalparks Kellerwald-Edersee sowie der zuständigen Leitstellen, Feuerwehren und Rettungskräfte haben sich am gestrigen Dienstag im Nationalparkamt zum Waldbrandkonzept abgestimmt und besprochen, was im Falle eines Brandes im Schutzgebiet zu beachten ist. Foto: Nationalpark Kellerwald-Edersee/PR
Waldeck-Frankenberg – Was ist im Falle eines Brandes im Nationalpark Kellerwald-Edersee zu beachten? Mit dieser Frage beschäftigten sich Verantwortliche des Nationalparks sowie der zuständigen Leitstellen, Feuerwehren und Rettungskräfte während eines Treffens zum geplanten Waldbrandkonzept im Nationalparkamt.
Extreme Hitze- und Trockenheit, Starkregen und Stürme setzen Mensch und Landschaft heftig zu. Die Dürreperioden der vergangenen Jahre erhöhen auch die Waldbrandgefahr in der Kellerwaldregion. „Für den Fall eines Brandes im Nationalpark wollen wir im Schulterschluss mit allen Verantwortlichen gewappnet sein, präventiv den Ernstfall proben und gemeinsam Infrastruktur sowie sensible Natur schützen. Deshalb sollen von Beginn an alle Beteiligten hinsichtlich des Waldbrandkonzepts mit einbezogen werden“, erklärte Nationalparkleiter Manuel Schweiger.
„Im Nationalpark bewegen wir uns im Spannungsfeld zwischen Naturschutz und Brandschutz. Ich bin deshalb sehr froh, dass die Feuerwehren und der Rettungsdienst bei der Erstellung des Waldbrandkonzeptes frühzeitig mit eingebunden werden und die Besonderheiten dort kennenlernen. So ist in Zukunft eine effektive Brandbekämpfung und Rettung im Nationalpark gewährleistet“, ergänzte Kreisbrandinspektor Gerhard Biederbick.
Die Besprechung bildet den Auftakt für einen stetigen Austausch, der dazu dienen soll, die Kooperationen zu festigen und die Kommunikation im Ernstfall zu erleichtern. Als Handlungsleitfaden für die Arbeit von Leitstellen, Feuerwehren und Rettungskräften soll so ein Waldbrandkonzept entstehen, das Grundsätze und relevante Kriterien für die Waldbrandprävention und -bekämpfung im einzigen hessischen Nationalpark festlegt. Bei der Brandbekämpfung im Nationalpark müssen hochrangige, internationale Schutzziele berücksichtigt werden.
„Uns ist es wichtig, alle bereits geltenden rechtlichen Vorgaben und Regularien strikt einzuhalten, und im Falle eines Brandes Leib und Leben der Besucher und Nationalparkanwohner, Siedlungen, Straßen und Versorgungseinrichtungen sowie die einzigartigen Naturwerte zu schützen“, erklärte Achim Frede, Abteilungsleiter Naturschutz, Forschung und Planung. „Der besondere Status unseres Schutzgebiets mit seinem außergewöhnlich wertvollen UNESCO-Weltnaturerbe erfordert darüber hinaus die Beachtung besonderer Anforderungen und Vorsichtsmaßnahmen.“ red