Vom Mini-Nachttopf bis zur Tasse für Schnurrbartträger

3000 Exponate auf drei Etagen: Am Sonntag offene Türen im Höringhäuser Dorfmuseum

Waldeck – Höringhausen. Ein Rundgang durch das Dorfmuseum weckt nostalgische Erinnerungen. 3000 Exponate habendie Museumsfreunde in den vergangenen Jahrzehnten zusammengetragen – vom handgeschmiedeten Nagel bis zur alten Dreschmaschine, die in den 30er-Jahren bei der Ernte im Einsatz war. Am Sonntag, 9. November, öffnet das Museum seine Pforten und lädt ein zu einer Zeitreise durch die Heimatgeschichte. Auf drei Stockwerken im früheren Gemeindehaus schlägt das Herz von Heimatfreunden höher. Schuhmacherwerkstatt und Schmiedeutensilien geben einen Einblick in alte Handwerksberufe, Waffeleisen, Kaffeeröster und eine alte Waschküche mit Pökelfass erinnern an (Ur)omas Zeiten. Besucher können den Weg des Leinens vom Flachs bis zum Webstuhl verfolgen oder kostbare Kleinigkeiten entdecken. So wie die liebevoll eingerichtete Puppenstube aus dem zweiten Weltkrieg, die eine Sachsenhäuserin tatsächlich auf der Flucht von Ostpreußen mit­genommen hat – inklusive Nachtgeschirr aus Porzellan in Miniaturausgabe.  

Als Höringhausen zu  Frankenberg gehörte

Zwischen den Exponaten fällt der Blick auf historische Auf­nahmen aus Höringhausen – Rübenernte mit dem Kuhge­spann, alte Dorfansichten oder das Porträt des Waldläufers Konrad Mehrhof. Neben Milch­kanne, Zentrifuge und Butter­fass informieren Bild und Text über die 1882 gegründete alte Molkerei. Heimatkundler stau­ben an der Wand mit uralten Ortstafeln. Tatsächlich: der Waldecker Stadtteil hat einmal zum Kreis Frankenberg gehört. „Von 1867 bis 1928″, berichtet Friedhelm Fingerhut.

Bibeln aus 16. Jahrhundert

Die meisten Ausstellungsstü­cke stammen aus dem Dorf. „In den 60er-Jahren wurde beim Aufräumen der Hausböden sehr viel entsorgt“, sagt Anneliese Laartz von der Interessengemein­schaft Museum. Dem Höring­häuser Friedrich Sauer lag da­mals der Erhalt des alten Kultur­guts sehr am Herzen. Er hat die Sammlung ins Leben gerufen. Die beiden ersten Ausstel­lungsräume im Haus der Musik waren bald zu klein. Nach dem Bau des Dorfgemeinschaftshau­ses in 1987 zog das Museum um ins Gemeindehaus. Das wurde gründlich renoviert und Zug um Zug hergerichtet. Eine kom­plett eingerichtete Wohnung im Obergeschoss im Stil um die Jahrhundertwende ist besonde­res Schmuckstück. Blickfang im kleinen, aber feinen Wohnzim­mer sind das Harmonium, das der ehemalige Lehrer Schilling einst gespielt hat, und ein ge­mütliches Ohrensofa. Die Mat­ratze im Schlafzimmer ist aus Haferstroh, der Wohnzimmer­tisch in der Küche mit altem Geschirr gedeckt. Originell: eine Kaffeetasse speziell für Schnurr­bartträger.

Viel zu entdecken gibt es beim Tag der offenen Tür, der mit ei­ner Bibelausstellung abgerundet wird. Etwa 35 alte Bibeln und Gesangbücher – das älteste Exemplar aus dem 16. Jahrhun­dert – werden gezeigt. Die Museumsfreunde laden am Sonntag ab 14 Uhr zum Be­such der Ausstellung sowie zu Kaffee und Kuchen herzlich ein.

Das Dorfmuseum an der Ortsdurch­fahrt (neben der Schule) hat kei­ne festen Öffnungszeiten, Füh­rungen finden nach Vereinbarung statt. Kontakt: Anneliese Laartz, Tel. 05634/91233, Friedhelm Fingerhut, Tel. 05634/7410, Heinrich Figge, Tel. 05634/995141. 3000 Exponate auf drei Etagen: Am Sonntag offene Türen im Höringhäuser Dorfmuseum Waldeck – Höringhausen. Ein Rundgang durch das Dorfmuseum weckt nostalgische Erinnerungen. 3000 Exponate habendie Museumsfreunde in den vergangenen Jahrzehnten zusammengetragen – vom handgeschmiedeten Nagel bis zur alten Dreschmaschine, die in den 30er-Jahren bei der Ernte im Einsatz war. Am Sonntag, 9. November, öffnet das Museum seine Pforten und lädt ein zu einer Zeitreise durch die Heimatgeschichte. Auf drei Stockwerken im früheren Gemeindehaus schlägt das Herz von Heimatfreunden höher. Schuhmacherwerkstatt und Schmiedeutensilien geben einen Einblick in alte Handwerksberufe, Waffeleisen, Kaffeeröster und eine alte Waschküche mit Pökelfass erinnern an (Ur)omas Zeiten. Besucher können den Weg des Leinens vom Flachs bis zum Webstuhl verfolgen oder kostbare Kleinigkeiten entdecken. So wie die liebevoll eingerichtete Puppenstube aus dem zweiten Weltkrieg, die eine Sachsenhäuserin tatsächlich auf der Flucht von Ostpreußen mit­genommen hat – inklusive Nachtgeschirr aus Porzellan in Miniaturausgabe.  

Als Höringhausen zu  Frankenberg gehörte

Zwischen den Exponaten fällt der Blick auf historische Auf­nahmen aus Höringhausen – Rübenernte mit dem Kuhge­spann, alte Dorfansichten oder das Porträt des Waldläufers Konrad Mehrhof. Neben Milch­kanne, Zentrifuge und Butter­fass informieren Bild und Text über die 1882 gegründete alte Molkerei. Heimatkundler stau­ben an der Wand mit uralten Ortstafeln. Tatsächlich: der Waldecker Stadtteil hat einmal zum Kreis Frankenberg gehört. „Von 1867 bis 1928″, berichtet Friedhelm Fingerhut.  

Bibeln aus 16. Jahrhundert

Die meisten Ausstellungsstü­cke stammen aus dem Dorf. „In den 60er-Jahren wurde beim Aufräumen der Hausböden sehr viel entsorgt“, sagt Anneliese Laartz von der Interessengemein­schaft Museum. Dem Höring­häuser Friedrich Sauer lag da­mals der Erhalt des alten Kultur­guts sehr am Herzen. Er hat die Sammlung ins Leben gerufen. Die beiden ersten Ausstel­lungsräume im Haus der Musik waren bald zu klein. Nach dem Bau des Dorfgemeinschaftshau­ses in 1987 zog das Museum um ins Gemeindehaus. Das wurde gründlich renoviert und Zug um Zug hergerichtet. Eine kom­plett eingerichtete Wohnung im Obergeschoss im Stil um die Jahrhundertwende ist besonde­res Schmuckstück. Blickfang im kleinen, aber feinen Wohnzim­mer sind das Harmonium, das der ehemalige Lehrer Schilling einst gespielt hat, und ein ge­mütliches Ohrensofa. Die Mat­ratze im Schlafzimmer ist aus Haferstroh, der Wohnzimmer­tisch in der Küche mit altem Geschirr gedeckt. Originell: eine Kaffeetasse speziell für Schnurr­bartträger. Viel zu entdecken gibt es beim Tag der offenen Tür, der mit ei­ner Bibelausstellung abgerundet wird. Etwa 35 alte Bibeln und Gesangbücher – das älteste Exemplar aus dem 16. Jahrhun­dert – werden gezeigt. Die Museumsfreunde laden am Sonntag ab 14 Uhr zum Be­such der Ausstellung sowie zu Kaffee und Kuchen herzlich ein. Das Dorfmuseum an der Ortsdurch­fahrt (neben der Schule) hat kei­ne festen Öffnungszeiten, Füh­rungen finden nach Vereinbarung statt. Kontakt: Anneliese Laartz, Tel. 05634/91233, Friedhelm Fingerhut, Tel. 05634/7410, Heinrich Figge, Tel. 05634995141

museum 1

So war’s einst in der Dorfschule: von links Anneliese Laartz, hinten Edeltraud Eßbach, Hermann Eß­bach, Friedhelm Fingerhut, vorn Inge Dudek, Marga Fingerhut.   Fotos: Höhne museum 2 Heute Waldeck, früher Frankenberg –  ein Kapitel Höringhäuser Heimatgeschichte.